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Tacho-Betrug: Autohersteller fordern Hilfe - So erkennt Ihr einen manipulierten Tacho

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Bei jedem dritten Gebrauchtwagen wurde am Tacho gedreht. Deshalb fordert die Industrie Hilfe von der Polizei. Wir verraten Euch, wie Ihr ein manipuliertes Auto erkennt.

Passt die Zahl auf dem Tacho nicht zum Zustand des Innenraums, dann sollte man sich das Auto ganz genau anschauen Passt die Zahl auf dem Tacho nicht zum Zustand des Innenraums, dann sollte man sich das Auto ganz genau anschauen Quelle: picture alliance / dpa

Berlin - Die deutschen Autohersteller fordern Polizei und Staatsanwälte auf, "massiv gegen Tacho-Betrüger vorzugehen". Moderne Technik allein könne Manipulationen beim Kilometerstand nicht verhindern, sagte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Donnerstag in Berlin.

Die Industrie sieht sich beim Manipulationsschutz im ständigen Wettlauf mit Tacho-Betrügern, die schnell auf die neueste Technik im Auto reagierten. Deshalb fordert der VDA, den Besitz und Verkauf von Geräten unter Strafe zu stellen, mit denen sich am Tacho drehen lässt.

Bei schätzungsweise jedem dritten Gebrauchtwagen in Deutschland wird der Tachostand gefälscht, sagt der Automobil-Club Verkehr (ACV). "Für Laien ist es schwierig, den Betrug aufzudecken", warnt Philipp Schreiber, Technikexperte vom TÜV Süd. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, manipulierten Autos auf die Schliche zu kommen.

So erkennt Ihr einen manipulierten Tacho

Mit so einem Gerät kann der Tachostand vergleichsweise einfach manipuliert werden Mit so einem Gerät kann der Tachostand vergleichsweise einfach manipuliert werden Quelle: ADAC Marodes Cockpit: Der Tacho zeigt 20.000 Kilometer. Doch das Lenkrad ist abgenutzt, die Sitze sind stark eingesessen und die Pedalauflagen verschlissen. "Das sind Indizien, die auf eine Manipulation hindeuten", sagt Philipp Schreiber. Andererseits kann auch eine einwandfreie Innenausstattung täuschen. "Viele Betrüger ersetzen Bauteile wie das Lenkrad vor dem Verkauf", sagt Schreiber.

Verdächtiger Ölwechsel: Unter der Motorhaube kann ein Aufkleber über den nächsten Ölwechsel informieren. "Wenn das Öl bei 180.000 Kilometern ausgetauscht werden muss und der Tacho 100.000 Kilometer zeigt, stimmt etwas nicht", erklärt Schreiber. In so einem Fall liegt nahe, dass der Tacho zurückgedreht wurde.

Inspektionsheft: Ein lückenlos geführtes Serviceheft listet in der Regel alle Reparaturen und Hauptuntersuchungen auf, inklusive Kilometerstände. Besitzt der Verkäufer kein Inspektionsheft, sollte er mindestens HU-Berichte oder Reparatur-Rechnungen vorweisen können.

Gebrauchtwagencheck: Interessenten sollten auf einen Gebrauchtwagencheck bestehen, wenn der Verkäufer keine Gebrauchtwagen-Garantie vorweisen kann. Werkstätten, der ADAC oder Prüforganisationen wie Dekra und TÜV bieten solche Inspektionen an. Ob der Zustand des Fahrzeugs zum Kilometerstand passt, lässt sich relativ zuverlässig ermitteln.

Auffälliges Fahrverhalten: Wenn der Gebrauchte nicht so fährt, wie er soll, und der Verdacht auf Tachomanipulation besteht, kann ein Kfz-Sachverständiger helfen. Stellt er einen manipulierten Kilometerstand fest, sind die Chancen gut, das Geld wiederzubekommen. Autohändler haften nach Angaben des ADAC ein Jahr lang. Private Verkäufer haften nicht, es sei denn, sie haben den Tacho-Betrug arglistig verschwiegen.

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