Volvo hat in Genf den V90 auf den Stand gerollt. Wir haben drin gesessen und wissen jetzt, warum das Holz nicht speckig wird. Und wie teuer der schöne Kombi ist.
Quelle: Fabian Hoberg/MOTOR-TALK Genf – Ob es irgendwann glänzen wird? Das fragt man sich so, wenn man mit leicht schweißigen Händen – kann ja mal vorkommen – über das Holz in diesem Auto streicht. Mehr: streichelt. Fühlt sich halt gut an, das helle Holz am Armaturenbrett und in der Mittelkonsole des V90. Wie unbehandelt wirkt es, ist es aber nicht. Ein spezieller Lack soll verhindern, dass das Holz reagiert wie, nun ja: Holz. Auf Feuchtigkeit, Schmutz, Handfett. Das ist nicht neu. Wir kennen das schon aus dem XC90, der Limousine S90. Es gefiel uns da, es gefällt im V90, in den wir uns jetzt in Genf setzen konnten. Haben wir gerne gemacht. Prima Sitze, feines Leder und ein modernes, freundliches Design, das vor allem eines ist: unverwechselbar. Außer vielleicht im Vergleich mit dem XC90. Video: Volvo V90 auf dem Genfer Salon Quelle: Fabian Hoberg/MOTOR-TALK Weniger Wucht, mehr Eleganz im V90Wobei: Die Unterschiede zu dem großen SUV sind größer, als sie auf den ersten Blick scheinen. Die Flächenaufteilung in V90 und S90 ist eine andere. Es gibt mehr Holz (gut so!), größere Lüftungsdüsen in der Mitte, mit starker Betonung der Vertikale, bilden sie das Spalier für den Hochkant-Bildschirm. Etwas mehr Alu-Zierde gibt den Holz-Elementen eine Basis. So wirkt der Innenraum weniger wuchtig als im SUV – so gehört es sich für einen Kombi. An der Verarbeitung gibt es soweit wenig zu meckern. Da knarrt nichts unter dem Druck der Finger, das Leder in den Schaustücken wirkt am Lenkrad genauso samtig wie an den Sitzen. Die größte kleine Schwäche sitzt ganz hinten: Die Griffe zum Zuziehen der Kofferraumklappe wirken billig, schlecht entgratet und wacklig. Bei den Motoren gibt es keine Überraschung. Zunächst kommt der 90er mit zwei Dieseln mit 190 und 235 PS und mit zwei Benzinern mit 254 und 320 PS zu den Händlern. Wobei die Limousine im Juli startet, der Kombi erst im September. Die kräftigeren beiden Motoren sind jeweils an einen Allradantrieb gekoppelt, die schwächeren werden über die Vorderräder angetrieben. Alle vier fahren mit Achtgang-Automatik. Später kommt noch der Plug-in-Hybrid mit kombinierten 407 PS. Höhere Zahlen, höhere Preise bei Volvo V90 und S90Quelle: Fabian Hoberg/MOTOR-TALK Erfreulich ist die Preispolitik – auf den ersten Blick. Der S90 startet als D4 Kinetic bei 42.750 Euro und ist 1.500 Euro billiger als der Basis-S80. Allerdings gab es den alten nicht als Kinetic, sondern erst ab der mittleren Variante Momentum. Die kostet beim S90 deutlich happigere 48.100 Euro. Bezieht man die Achtgang-Automatik mit ein, bleibt der S90 noch 1.600 Euro teurer. Beim mehr als 3.000 Euro teureren Kombi ist der Aufpreis auf den ersten Blick erkennbar. War der Basis-V70 mit (Sechsgang-)Automatik als D4 für 43.700 Euro zu haben, kostet der V90 D4 mit (Achtgang-)Automatik 45.800 Euro. Zum Glück bekommt man was für sein Geld: In allen Motorisierungen etwas mehr Leistung, mehr Ausstattung, eine Menge Eleganz und einen Innenraum, wie es ihn sonst nirgendwo gibt. Das gilt nicht fürs Platzangebot. Hier hat der V90 gegenüber dem V70 etwas abgebaut. Nur noch 560 Liter passen hinter die große Klappe (minus 15 Liter). Bei umgelegter Rückbank sind es 1.526 Liter (minus 74 Liter). Wer schön sein will. Volvo V90: Preise und technische Daten
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