VON BJÖRN TOLKSDORF Zuletzt machte Opel mehr negative als positive Schlagzeilen. Jetzt stellte Chef Karl-Friedrich Stracke seinen Plan vor, mit dem er Opel retten will. Mal wieder muss Opel scheinbar gerettet werden. Mal wieder steht vorne ein Opel-Boss und verspricht, was seine Vorgänger nicht anders getan haben. Nun also die Stracke-Version, wie die Rüsselsheimer GM-Tochter schwarze Zahlen schreiben soll. Noch sechs neue Modelle 2012 Bis 2014 investiert Opel rund 11 Milliarden Euro in neue Modelle. Allein in diesem Jahr sollen noch sechs Autos folgen. So will Opel neue Segmente bedienen, etwa mit dem kleinen SUV Mokka und dem Kleinstwagen Adam. Daneben folgt noch eine Astra-Version mit Stufenheck und ein Cabrio. Den Adam in Eisenach zu bauen bedeutet, Opel ist der einzige Hersteller, der das A-Segment in Deutschland baut. Dafür aber eben nicht mehr den Astra. Drei neue Motoren-Baureihen In den kommenden 18 Monaten soll in drei Motorenbaureihen die nächste Generation vorgestellt werden. Den Anfang macht der neue 1.6-SIDI-Benziner mit Turboaufladung und Direkteinspritzung. Er wird ab Herbst 2012 in Ungarn gebaut und leistet bis zu 200 PS. Leiser und sparsamer als die aktuellen Vierzylinder-Benziner, wird er in allen Modellen zum Einsatz kommen. Auch im Bereich alternative Antriebe will Opel nach dem Ampera weitere Angebote machen. Überlebenswichtig wie frische Modelle ist ein Absatz außerhalb Europas. Die hiesigen Märkte stagnieren stark wegen der Euro-Krise. Deshalb will Opel zukünftig in Australien, Nordafrika, Südamerika und im Mittleren Osten neue Märkte erschließen. Astra-Aus in Rüsselsheim indirekt bestätigt Zusätzlich will Opel die Produktionsverfahren verschlanken und die Auslastung verbessern. In jedem Werk soll ein Dreischichtbetrieb eingerichtet werden. Außerdem sollen im Einkauf die Materialkosten gesenkt werden. So will Opel die Gewinnmarge pro Auto deutlich erhöhen. Stracke bestreitet, dass GM zugunsten von PSA am Rüsselsheimer Entwicklungszentrum sparen will. Die Partnerschaft sei auf Ausgewogenheit ausgerichtet: „Sollten wir entscheiden, ein Entwicklungsprojekt von Opel zu PSA zu verlagern, wird im Gegenzug ein PSA-Projekt nach Rüsselsheim kommen.“ Ein klares Bekenntnis zum Werk Bochum über 2014 hinaus gab es vom Opel-Vorstandschef nicht. Deutlich äußerte sich Stracke zum Werk Rüsselsheim. Er bestätigte die Reduzierung auf zwei Werke bei der Astra-Generation. Damit scheint klar, dass Rüsselsheim nicht dabei sein wird. Dennoch will Opel das Stammwerk auslasten und prüft derzeit, ob künftig einzelne Chevrolet-Modelle in Europa gebaut werden können. Diesen Schritt halten Experten wie Ferdinand Dudenhöffer für unwahrscheinlich: "GM wird das wegen der Kostenunterschiede nicht machen, denn Chevrolet soll in Europa als Billigmarke etabliert werden", wird der Autoprofessor im Spiegel zitiert. Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 14.05.2012
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