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Auf diese neuen Motorräder freuen wir uns - So wird das Motorradjahr 2015

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Mal schrill, mal ehrlich, oft retro und manchmal einfach anders. MOTOR-TALK stellt die spannendsten Bikes des Jahres 2015 vor.

Ninja H2 heißt Kawasakis neues Supersportgerät, das dank Kompressor auf 200 PS und mächtig Drehmoment kommt Ninja H2 heißt Kawasakis neues Supersportgerät, das dank Kompressor auf 200 PS und mächtig Drehmoment kommt Quelle: Kawasaki

Von MOTOR-TALK-Reporter Ralf Schütze

Berlin – Vielfalt ist das beste Mittel gegen Einfalt. Wissen wir längst, sehen wir bei Motorrädern aber viel zu selten. Doch Besseres ist in Sicht: Im Motorrad-Jahrgang 2015 stecken einige Innovationen. Wem diese Neuheiten zu neu sind, der kann sich immer noch einen Youngtimer zu einem neuen, schrauberfreundlichen Custom Bike umbauen. Die Ariel Ace entsteht zusammen mit dem vierrädrigen Geschoss Ariel Atom in der südenglischen Region Somerset Die Ariel Ace entsteht zusammen mit dem vierrädrigen Geschoss Ariel Atom in der südenglischen Region Somerset Quelle: Ariel

Auf den jüngsten Messen, wie der INTERMOT in Köln oder der EICMA in Mailand, standen einige Bikes, die wir uns genauer angeschaut haben. Von A wie Ariel bis Y wie Yamaha.

Ariel Ace

25.000 und mehr Euro, 173 PS und ein klangvoller Name. „Wieder so ein künstlich wiederbelebter Markenname“ werden die einen zur Ariel Ace sagen, „geiles Teil“ die anderen. Der 1200er-V4 der Honda VFR macht mit 131 Newtonmetern Schubkraft Druck am 190er-Hinterreifen.

Auf Wunsch gibt’s Schaltung oder Doppelkupplungsgetriebe, unterschiedliche Sitzhöhen und Radstände, eine Art Duolever oder eine Upside-down-Gable von Öhlins vorn. Den stolzen Preis rechtfertigt unter anderem das Limit von rund 150 Ariel pro Jahr, die in Crewkerne in der südenglischen Region Somerset entstehen – neben dem aus Top Gear bekannten Frischluft-Vierradler Ariel Atom.

BMW S 1000 XR tritt gegen Multistrada und Versys an

Auf diese Mischung aus Allrounder, Sportler und Soft-Enduro darf man gespannt sein. Was BMW hier „Adventure Sport“ nennt, schickt bereits Ducati als Multistrada, Kawasaki als Versys oder Triumph als Tiger Sport auf die Straßen. Trotzdem: Mit 160 PS aus dem Vierzylinder-1,0-Liter-Motor dürfte der dynamische Allrounder mit SUV-mäßigem „X“ im Modellnamen für viele Biker interessant sein, die ab und zu den Asphalt verlassen wollen – und die sich ein Bike für wohl gut 15.000 Euro leisten können.

In begrenzter Stückzahl soll die legendäre Brough Superior SS 100 wiederauferstehen In begrenzter Stückzahl soll die legendäre Brough Superior SS 100 wiederauferstehen Quelle: Herstellerfoto

Brough Superior SS 100

Ein altvertrauter Name: Exakt 90 Jahre nach der Firmengründung hat 2014 ein in Österreich lebender Engländer die Marke Brough Superior wiederbelebt, 2015 soll unter dem Namen des ehemaligen Topmodells SS 100 ein 100 bis 140 PS starkes V2-Bike auf den Markt kommen.

Kleine Stückzahlen und reichlich Alu, Magnesium und Titan sollen den hochexklusiven Preis von geschätzten 60.000 Euro rechtfertigen. Eine Bereicherung ist die klassisch gezeichnete Brough Superior so oder so.

Ducati Scrambler

Wir finden den 205 PS starken Supersportler 1299 Panigale von Audis Tochtermarke Ducati gut. Aber spannender ist die sympathische Retro-800er. Ab 8.390 Euro fährt man mit 75 PS – oder in der Fahrschule und als Führerschein-Neuling mit gedrosselten 48 PS – im Stile der 60er- und 70er-Jahre. Bei den verschiedenen Versionen, die Ducati in die Showrooms stellt, gehen die Meinungen auseinander: Entweder sind „Classic“, „Urban Enduro“, „Icon“ und „Full Throttle“ zu viel des Guten oder ein Geniestreich.

Scooter NM4 Vultus: Weltmarktführer Honda leistet sich wieder mal eine Extravaganz Scooter NM4 Vultus: Weltmarktführer Honda leistet sich wieder mal eine Extravaganz Quelle: Honda

Honda NM4 Vultus

Zweiräder, die einen Aufschrei verursachen, sind selten. Sechszylinder wie Benelli Sei, Honda CBX oder Kawasaki Z 1300 gehörten dazu, wohl auch der wenig erfolgreiche BMW C1. Weil wir grad bei Rollern sind: Der neue Honda NM4 Vultus hat Schrei-Potenzial. Kommt daher wie Darth Vaders Freizeitmobil, kostet bei 55 PS Leistung huiui-teure 11.490 Euro. Details wie den als Rückenlehne hochklappbaren Sozius-Sitz, ein digitales Mäusekino überm Lenker und ein Doppelkupplungsgetriebe stärken den Exotenstatus. Das Vehikel für Anti-Hippster.

Indian Scout: Rückkehr eines legendären Namens

Die neue Indian Scout 2015 vor ihrem historischen Vorbild Die neue Indian Scout 2015 vor ihrem historischen Vorbild Quelle: Indian

Indian fehlt der Mythos von Harley-Davidson und die letzte Staffel von „Sons of Anarchy“ ging ohne jegliches Indianer-Bike zu Ende, aber technisch passiert im Schoße des Polaris-Konzern viel. So bringt Indian 2015 für 12.990 Euro die 1,1-Liter-Scout auf den Marktund peilt damit preislich und mit 635 Millimeter Sitzhöhe neue Käuferschichten an. Mag sein, dass Harley damit unverändert weit vorneweg fährt. Doch gefällige und technisch überzeugende V2-Bikes können wie im Falle der Scout auch von Indian kommen.

Kawasaki H2

Vulcan S, Z 300 – alles recht und schön. Aber bei Kawasaki führt in dieser Aufzählung kein Weg an der neuen Über-Ninja H2 und ihrer verschärften Version H2R vorbei: 200 PS mit TÜV-Segen oder bis zu 300 PS in der Rennversion. 200 PS? Das übertrifft die ZX-10R laut Datenblatt sogar um 0,1 PS.

Aber: Mit ihren 112 Newtonmetern Drehmoment geht sie gegenüber den 133,5 Newtonmeter der H2 demütig in die Knie – zumal die Spitze dieser enormen Schubkraft 1.000/min früher anliegt als bei Kawas bisherigem Supersportler. Kompressionsaufladung per mechanisch betriebenem Radialverdichter steckt wortreich hinter dieser Power. Bei Höchstdrehzahl dreht der Kompressor 130.000/min, das sind 2.166 Rotationen pro Sekunde. Fahrer-Assistenzsysteme sorgen bei der H2 für zeitgemäße Sicherheit. Der Preis fürs grüne Geschoss ist noch offen.

Die 11.295 Euro teure KTM Freeride E-XC gibt es auf Wunsch auch für Führerscheinklasse A1 mit 15 PS für 16-jährige Biker Die 11.295 Euro teure KTM Freeride E-XC gibt es auf Wunsch auch für Führerscheinklasse A1 mit 15 PS für 16-jährige Biker Quelle: KTM

KTM Freeride E-XC

Wer schon mal auf einem Strom-Bock fast lautlos durch die Gegend gezischt ist, freut sich auf KTMs emissionsfreies Motorrad. Kuppeln und Schalten? „Völlig überbewertet“, sagt KTM und bringt die Freeride E-XC im März 2015 auf den Markt. Für 11.295 Euro klingen 22 PS nicht gerade nach viel. Und ob sich 16-Jährige das auf 15 PS und Führerscheinklasse A1 reduzierbare Bike leisten können, ist fraglich. Aber: Bis zu 42 Newtonmeter Drehmoment schieben ab dem kleinsten Zucken am „Gas“-Griff an. Eine Supermoto-Version kostet 300 Euro extra.

Lotus C-01: Carbon und Titan

Power Cruiser mit sattem Radstand von 1.645 mm. Die Lotus C-01 bereichert schon bald die Motorradszene Power Cruiser mit sattem Radstand von 1.645 mm. Die Lotus C-01 bereichert schon bald die Motorradszene Quelle: Lotus

200 PS unterm Hintern und ein futuristisches Gefährt zwischen den Schenkeln: Das geht mit der neuen Lotus C-01. Mit Titan und Carbon bringen die DTM-erprobten Holzer-Brüder aus Augsburg und der DTM-Rennstall Kodewa 2015 ein mit Spannung erwartetes Motorrad in die Läden. Allerdings dauert die Spannung noch an, wenn man am Preis interessiert ist. Das Design stammt von Daniel Simon. Die enorme Kraft des Zweizylinder-Motors muss 181 Kilogramm schleppen. Laut Anbieter soll das Ding „erschwinglich“ sein.

Midual Type 1

Der nackte Wahnsinn wird in zweierlei Hinsicht aus dem nordwest-französischen Angers kommen: Das Naked Bike Midual Type 1 soll rund 140.000 Euro kosten. Ungewöhnlich ist der Antrieb mit einem um 25 Grad nach vorn geneigten Zweizylinder-Boxer, der in Fahrtrichtung längs eingebaut ist. Kurios, aber platzsparend. Wer auf das 106 PS starke Teil abfährt, kann noch bis 2016 auf eines von 35 limitierten Exemplaren sparen.

Die lang erwartete nackte Suzuki GSX-S 1000 geht 2015 endlich mit dem Motor des legendären K7-Supersportlers GSX-R an den Start Die lang erwartete nackte Suzuki GSX-S 1000 geht 2015 endlich mit dem Motor des legendären K7-Supersportlers GSX-R an den Start Quelle: Suzuki

Suzuki GSX-S 1000

Lang ersehnt, endlich da: die Suzuki GSX-S 1000. Eine dreistufige Traktionskontrolle soll die Power der nackten Gixxer im Zaum halten, die der Motor aus der legendären K7-Version des Supersportlers GSX-R 1000 entwickelt. Ursprünglich waren das 180 PS, in der nackten GSX-S ist mit 150 PS und umso mehr Bumms in der Drehzahlmitte zu rechnen. Beim Preis kann man nur vermuten, das Suzuki einen gewissen Abstand zur S 1000 R wahren wird, für die BMW 13.100 Euro aufruft.

Yamaha YZF-R1

Immer wieder eine große Nummer unter den Supersportlern: die neue R1 von Yamaha. 2015 kommt die jüngste Generation mit 200 PS, die vollgetankt 199 Kilogramm Ballast schleppen. Hightech pur verkörpert Valentino Rossis Dienstmotorrad unter anderem mit Schräglagensensoren, Magnesium-Felgen und Verbund-ABS. Ab März gibt es das japanische Rennbike für 18.495 Euro. Das Sondermodell R1M wird sogar 22.995 Euro kosten. Der Mehrpreis geht unter anderem auf Carbon und elektronisch gesteuerte Federung/Dämpfung zurück.

Schon klar: Mastermind Erik Buell ist mit EBM wieder da, SWM und Husqvarna sind mit interessanten Studien in Mailand aufgetaucht, und die hier genannten Marken haben noch viel mehr spannende Modelle für dieses Jahr auf Lager – aber das bunte Motorrradjahr 2015 ist auf MOTOR-TALK längst nicht zu Ende erzählt. Versprochen.

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

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