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G-Vectoring: Drehmoment-Anpassung bei Mazda - Software gegen den flauen Magen

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Mazda passt das Motor-Drehmoment künftig an die Fliehkraft an. Das Fahren soll dadurch entspannter und intuitiver werden. Serienmäßig.

Mazda will das G-Vectoring bei allen Fahrzeugen der Modellpalette einführen. Den Anfang macht der Mazda 6 Mazda will das G-Vectoring bei allen Fahrzeugen der Modellpalette einführen. Den Anfang macht der Mazda 6 Quelle: Mazda

Mortefontaine - Auf kurvenreichen Strecken stellt sich bei manchen Autofahrern ein flaues Gefühl im Magen ein. Die ständige Längs- und Querbeschleunigung schmälert den Fahrkomfort. Der Chef-Techniker bei Mazda, Toru Yoshioka, will das ändern. Zusammen mit der Universität Kanagawa hat der Hersteller eine Technologie dafür entwickelt, das sogenannte "G-Vectoring".

Dabei misst das System die Quer- und Längskräfte, die auf das Fahrzeug wirken und stellt den Wagen mit Hilfe einer kurzzeitigen Drehmoment-Anpassung besser ein. Das Fahren soll so intuitiver, entspannter und komfortabler werden.

Das Fahren wird einfacher

Auf der Teststrecke im französischen Mortefontaine zeigt ein Mazda3, was der Techniker meint - schon bei gemächlichen 20 km/h. Um bei einer Ausweichfahrt auf einer rutschigen Oberfläche nicht aus der Bahn getragen zu werden, muss der Fahrer ständig unbewusst leicht korrigieren. Ohne G-Vectoring schwänzelt der Wagen wie ein verliebter Enterich mit dem Heck.

Mit eingeschaltetem G-Vectoring sieht das gleiche Szenario verblüffend anders aus. Bei leichter Ausbrechneigung gibt der Motor zwei Dutzend Newtonmeter weniger Drehmoment auf die angetriebene Vorderachse: Die Korrektur setzt früher ein, der Weg in die Ausweichroute geht leichter und weicher vonstatten.

“Der Fahrer bekommt schneller ein Gefühl für die Straße und sein Auto - und reagiert unbewusst früher und exakter”, erklärt Toru Yoshioka. Das funktioniert auch bei reinen Geradeaus-Fahrten auf einer holprigen Landstraße. Bei 80 km/h bringt das System schon bei winzigsten Lenkbewegungen - etwa durch Unebenheiten - in Millisekunden mehr Last auf die Antriebsräder. Die Folge: Korrekturbewegungen setzen früher ein, das Fahren wird runder, stabiler, weniger anstrengend.

Mazda 6 mit G-Vectoring

Ab diesem Sommer soll die Technik im Mazda 6 Einzug halten. Die Japaner wollen das G-Vectoring danach in allen Modellen serienmäßig einführen. Größere Umbauten sind dafür nicht nötig. Die Technologie ist eine Software-Lösung und muss nur auf das System aufgespielt werden.

Ein wichtigster Assistent ist dabei das inzwischen bei allen Neuwagen obligatorische ESP, bei dem einzelne Räder am Rande des Durchdrehens abgebremst werden. Damit der Fahrspaß nicht zur kurz kommt, steuern einige Hersteller bei sportlichen Fahrzeugen mit einem "Anti-ESP" entgegen. Mit dem Torque-Vectoring wird das Drehmoment mittels Getrieben zwischen den einzelnen Rädern einer Achse optimal verteilt. Das Resultat: Es geht zackiger an die Grenzen der Physik.

Mazda geht mit dem G-Vectoring einen neuen Weg. Mit dem Projekt von Toru Yoshioka sollen gerade Otto-Normalfahrer in die Lage versetzt werden, entspannter und komfortabler unterwegs zu sein.

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

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