Porsche baut die Elfer-Palette weiter aus: Das Teilzeit-Cabriolet Targa bekommt den stärkeren GTS-Motor und optische Details. Eine Ausfahrt im 911-Modell Nummer 21.
Malaga – Er ist kein echtes Cabriolet, aber weit entfernt von einem Coupé mit Schiebedach: Seit 50 Jahren ist der Targa mit seiner herausnehmbaren Dachschale eine der wichtigsten Karosserieformen bei Porsche. Viel frische Luft, dazu mehr Schutz beim Überschlag, aber beim Blick nach hinten ist kein blauer Himmel in Sicht. Die Fans lieben ihn, wenn sie ihn sich leisten können. Denn schon die günstigste Version des 911 Targa mit 350 PS kostet mehr als 110.000 Euro. Quelle: Porsche Jetzt gibt es das „Sicherheitscabriolet“, so lautet die erste Verkaufsbeschreibung, als stärkeren GTS. Den Super-Targa sozusagen. Vor der ersten Ausfahrt offenbart ein Blick in die 84 Seiten starke Preisliste Zahlenwirrwarr: 80 PS mehr als in der Basisversion, also 30 PS mehr als im „S“-Modell, beschleunigen den Targa-Preis auf 137.422 Euro. Nur für etwas mehr Dampf zwischen den Kolben und drei Buchstaben am Heck? „Nein“, sagt Erhard Mössler von Porsche und zählt einige Extras auf, die der GTS schon eingebaut hat. Die aktive Dämpferverstellung des Sportfahrwerks zum Beispiel, das den Neuling zudem einen Zentimeter tiefer auf die Straße drückt. Oder die sogenannte Dynamik-Chassis-Control, die die Seitenneigung bei schneller Kurvenfahrt verringert. Porsche 911 Targa 4 GTS: 27.000 Euro AufpreisHinzu kommen einige optische Details, wie der knallrote Drehzahlmesser, Alcantara und Leder im Innenraum sowie schwarz gehaltene Elemente an Bug und Heck. Laut Porsche werden diese Extras häufig von Kunden der anderen Targa-Versionen bestellt. "Unterm Strich spart ein GTS-Käufer rund acht Prozent, weil die Serienausstattung eben deutlich reichhaltiger ist“, sagt Mössler. Für Normalverdiener klingt das wie leichte Preisschwankungen bei Kilo-Mengen von Beluga-Kaviar. Allradantrieb gibt es serienmäßig im GTS-Targa. Das ärgert Puristen, passt laut Porsche aber besser ins Kundenprofil. Und er hält das Teilzeit-Cabriolet auf der Autobahn, Serpentinen-Bergstrecken oder auf der Rennstrecke sicher in der Spur. Den PS-Bonus zum S-Modell wird wohl kein Normalfahrer spüren. Dafür genießt er die unbändige Kraft beim Überholen, die Souveränität beim Durcheilen von Biegungen und die gut dosierbare Bremse. Quelle: Porsche Und dann gibt es ja noch die Sporttaste: Sie verstärkt den Sound der sechs Zylinder. Damit gibt der Porsche an, hält sich aber soweit zurück, dass niemand ein Ofenrohr am Kleinwagen vermutet. Im Schiebebetrieb blubbert der Endtopf dumpf und kräftig. Mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (4.141 Euro extra) ausgestattet gibt die Motorsteuerung automatisch Zwischengas und lässt den Elfer bellen. Alles wie gehabt also, alles Porsche pur. Elektrisches Blechdach für Targa-FansWenn die andalusische Sonne durch das Freiluft-Rechteck auf die Köpfe der Insassen scheint, ist die Welt der echten Fans nahezu perfekt. Ein ausfahrbarer Windabweiser verschont das Haupthaar von Zugluft. Und wenn der Himmel grollt, genügt ein Knopfdruck, um das Dach elektrisch zu schließen. Früher musste das von Hand erledigt werden. Anhalten muss man dafür immer noch. Porsche 911 Targa 4 GTS: Technische Daten
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