Tesla goes Open Source: der Elektroauto-Hersteller gibt seine Technologien frei. Mehr E-Autos auf die Straße zu bringen sei wichtiger als Konkurrenzkampf, erklärt Gründer Elon Musk.
Palo Alto - Wettbewerber des Elektroauto-Herstellers Tesla können künftig dessen Technologien kostenlos nutzen. Damit solle die Verbreitung stromgetriebener Fahrzeuge beschleunigt werden, schrieb Tesla-Gründer Elon Musk in einem Blogeintrag am späten Donnerstag. Tesla werde keine Klagen gegen Unternehmen anstrengen, die patentierte Technik der kalifornischen Firma nutzen wollen. "Wir fühlten uns gezwungen, Patente zu beantragen, weil wir Sorge hatten, die großen Autokonzerne würden unsere Technologie kopieren und dann ihre Macht bei Produktion, Verkauf und Marketing nutzen, um Tesla zu besiegen", schrieb Musk. Es habe sich aber herausgestellt, dass das Geschäft mit Elektrofahrzeugen immer noch zu klein sei. "Unsere wahre Konkurrenz sind nicht die wenigen Elektroautos, die nicht von Tesla kommen, sondern die Flut der Wagen mit Verbrennungsmotor, die jeden Tag die Werke verlassen", erklärt der Tesla-CEO die Entscheidung. Tesla-Standort in Großbritannien geplantTesla gilt als führende Kraft bei der Entwicklung stromgetriebener Autos. Denn der US-Hersteller bietet Fahrzeuge mit vergleichsweise hoher Reichweite und geringen Ladezeiten an. Er verkaufte zuletzt gut 20.000 Fahrzeuge im Jahr. Die Produktion soll demnächst ausgebaut werden. Laut einem Interview mit der "Automotive News" plant Elon Musk spätestens 2016 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großbritannien zu eröffnen. Zum aktuellen Model S werden weitere Modellreihen hinzukommen. Nach Ansicht von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer könnte die Freigabe der Tesla-Patente dem Elektroauto aus seinem Nischendasein helfen. "Das System E-Auto kriegt dadurch einen starken Schub", sagte der Chef des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen. Von der Freigabe könne auch Tesla-Gründer Elon Musk profitieren. "Andere Hersteller haben keine Chance mehr, die Technologie links liegen zu lassen." |