22 Jahre nach dem Audi duo bringt Audi nun ihr erstes, in Serie gefertigtes, Hybrid-Fahrzeug auf den Markt: Den Audi Q5 Hybrid. Die Entwicklung ist in der Zeit merklich fortgeschritten. Während in den 90er Jahren noch eine 300kg schwere Batterie transportiert werden musste, ist diese im aktuellen Modell nur noch 37kg schwer. So fährt sich der Q5 Hybrid Wenn man in den Q5 Hybrid einsteigt fällt eines sofort auf: Der Drehzahlmesser fehlt. An dessen Stelle sitzt ein Powermeter, der der den Lastzustand anzeigt - also praktisch, wieviel Prozent Leistung man aktuell anfordert: Vom Elektromotor oder vom natürlich ebenfalls vorhandenen, 211 PS starken, 2.0 TFSI. Ein Druck auf den Start-Knopf, und der Wagen ist startklar. Zumindest sagt uns das unser Powermeter. Denn vom eigentlichen Start spürt man nichts. Dank des Elektroantriebs wird der Q5 Hybrid beim Start nur in den Standby-Modus versetzt. Mit der Erkenntnis des startbereiten Wagens drücken wir nun das Gaspedal durch - und der Wagen rollt völlig ohne Motorgeräusche los. Beim "ersten Mal" ein komisches Gefühl. Aber genau das macht alle Hybriden aus: Lautloses Fahren, sofern die Batterien aufgeladen sind. Rein elektrisch würden wir nun bis zu 3 Kilometer weit kommen. Die 3 Kilometer sind allerdings nur einen rechnerischer Wert bei konstant Tempo 60. Schon allein die Beschleunigung auf 60km/h zieht ordentlich an der Batterie. In der Praxis dürften 2 Kilometer Reichweite realistisch sein. Ist der Akku leer, bleibt es weiterhin unspektakulär. Der 4 Zylinder 2.0 TFSI von Audi schaltet sich einfach dazu, wenn er gebraucht wird. Wer ganz genau auf diesen Moment achtet, wird dabei ein kurzes Ruckeln spüren. Doch das ist so dezent, dass es nach kurzer Zeit bestimmt nicht mehr registriert wird. Alltagstauglichkeit Neben dem Segeln gibt es den zum Spritsparen ebenfalls sehr wichtigen Rekuperationsmodus. Durch die Rekuperation wird die Batterie im Heck des Q5 Hybrid wieder aufgeladen. Wobei richtig bremsen auch hier wieder gelernt werden muss: Die Batterie kann nur eine bestimmte Menge an Strom gleichzeitig speichern. Wird zu stark gebremst, und damit zu viel Strom erzeugt, wird der zu viel erzeugte Strom als Wärme an die Umwelt abgegeben. Aus Sicherheitsgründen ist das natürlich immer noch besser als einen Unfall zu verursachen. Doppelter Turbo Doch Sprit sparen ist nicht alles. Der Elektroantrieb kann nämlich auch im Boost-Modus den regulären Verbrennungsmotor unterstützen. Sind die Batterien voll, macht der nächste Überholvorgang richtig Spaß. Mit 480 Nm statt den regulären 360 Nm geht es richtig gut voran. So schnell, wie wir bei der Testfahrt an den anderen Autos vorbeifliegen, rast allerdings auch die Füllstandanzeige der Batterie nach unten. Grenzenlosen Spaß gibt es leider nicht im Q5. Alles Hybrid oder was? Wer also den Mehrpreis von 5000 Euro (ausstattungsbereinigt) gegenüber dem normalen Audi Q5 2.0 TFSI wieder hereinfahren will, muss weit über 250.000 Kilometer zurücklegen. Aus monetärer Sicht ist der Q5 Hybrid also nicht die ultimative Empfehlung. Auf der Haben-Seite ist allerdings der Boost-Modus zu verbuchen. Ob das ausreicht? Keine Frage - der Q5 fährt angenehm und er wird sicher seine Käufer finden. Doch wirklich überzeugen kann uns die Hybrid-Komponente (noch) nicht. (ma)
Quelle: MOTOR-TALK |
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