• Online: 3.082

Toyota Rückruf - Toyota ruft 2,77 Millionen Fahrzeuge zurück

verfasst am

Wieder ruft Toyota mehrere Millionen Fahrzeuge zurück. Dabei liegt die letzte große Rückrufaktion erst gut einen Monat zurück. Hat Toyota ein Qualitätsproblem? Oder sind die Japaner besonders fürsorglich?

In Deutschland sind 40.440 Toyota Avensis betroffen In Deutschland sind 40.440 Toyota Avensis betroffen Quelle: Toyota

Tokio/Köln - Der japanische Autobauer Toyota ruft wegen Materialproblemen an den Lenksäulen und Wasserpumpen weltweit mehr als 2,7 Millionen Fahrzeuge zurück. Von den Problemen sind allein in Japan rund 1,51 Millionen Fahrzeuge betroffen. Zu einem Sonderstopp in der Werkstatt müssen Autos wie der Prius II, der Corolla, der Wish sowie andere Modelle, die zwischen 2000 und 2011 in Japan und zwischen 2000 und 2009 in anderen Ländern produziert und ausgeliefert wurden.

In Deutschland sind 60.995 Fahrzeuge betroffen. Sie werden wegen einer möglichen Materialermüdung an der Lenksäule zurückgerufen:

  • 40.440 Avensis aus dem Produktionszeitraum August 2002 bis Oktober 2008.
  • 4.050 Corolla aus dem Produktionszeitraum Juli 2001 bis März 2004
  • 16.505 Prius II aus dem Produktionszeitraum Juni 2003 bis März 2009

Anlass für den Rückruf sind 9 Autos, bei denen die mangelnde Materialfestigkeit des Lenksäulenbauteils zu Problemen führte. Die Ermüdung zeigt sich durch Knackgeräusche in der Lenkung bei häufigem und kräftigem Lenkeinschlag, z.B. während Parkmanövern. Daraus resultierende Unfälle sind nicht bekannt.

Den Corolla trifft es 4.050 Mal Den Corolla trifft es 4.050 Mal Quelle: Toyota

Ungewöhnlich ist auch der Rückruf für Toyotas Mängelzwerg Prius. Bei 2. Generation kann es zu einem Ausfall der Wasserpumpe kommen, die den Kühlkreislauf des Hybridsystems versorgt. Der Fahrer wird durch eine Warnlampe im Cockpit auf die erhöhte Temperatur hingewiesen. Im schlimmsten Fall schaltet sich das Hybridsystem ab. Betroffen sind europaweit ca. 82.000 Prius II aus dem Produktionszeitraum Juli 2003 bis März 2009.

Masse statt Klasse oder penibles Qualitätsmanagement?

Seit Toyota 2009 aufgrund von Problemen mit Gaspedalen über acht Millionen Fahrzeuge zurückrufen musste, sind die Japaner sensibler im Umgang mit Rückruf-Themen geworden. Damals wurde vermutet, dass die Pedale des amerikanischen Zulieferers CTS in Toyota-Modellen zu einer ungewollten Beschleunigung führen könnten. Kondenswasser beeinträchtige ihre Funktion, auch verhakte Fußmatten galten als mögliche Fehlerquelle. Nach viel Wirbel und sehr viel schlechter Presse stellte sich heraus: Toyota traf keine Schuld.

Schon im August diesen Jahres hatte der japanische Konzern wegen Problemen an der Hinterachse Autos zurückgerufen. Im Oktober folgte dann der Rückruf für 7,4 Millionen Autos. Der Grund war die mögliche Falschdosierung eines Schmiermittels im Fensterheberschalter.

Solche Rückrufe können eine Marke schwer beschädigen. Gerade, wenn die Qualität eines der zentralen Argumente für deren Autos darstellt.

Auch der Prius, Toyotas Aushängeschild, zeigt ungewohnte Schwächen Auch der Prius, Toyotas Aushängeschild, zeigt ungewohnte Schwächen Quelle: Toyota Toyota erwartet zumindest in Deutschland keinen Imageschaden. Das sagte Toyota-Sprecher Henning Meyer zu MOTOR-TALK. Weiter führte Meyer aus: „Das Feedback aus dem Handel zeigt uns, dass unsere Kunden es honorieren, wenn wir auch bei älteren Fahrzeugen Verantwortung für die einwandfreie Funktion und Qualität übernehmen. Die Tatsache, dass wir bei so wenig gemeldeten Problemen so viele Fahrzeuge überprüfen zeigt, wie konsequent wir unser Qualitätsversprechen umsetzen.“

Die Halter der in Deutschland betroffenen Fahrzeuge werden von Toyota über das Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) ausfindig gemacht und benachrichtigt. Die Teile werden kostenfrei ausgetauscht. Sowohl beim Bauteil der Lenksäule als auch beim Motor der Wasserpumpe dauert dies eine Stunde.

 

Quelle: MOTOR-TALK

Avatar von granada2.6
Mercedes
82
Diesen Artikel teilen:
82 Kommentare: