Lange Zeit wollte Toyota von reinen E-Autos nichts wissen. Nun kündigt sich ein Strategiewechsel an. Denn weltweit setzen Regierungen auf E-Auto-freundliche Regelungen.
Tokio - Toyota will schon bald in großer Stückzahl Elektroautos bauen und verkaufen. Das meldet die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“. Demnach sollen die ersten Modelle 2020 auf den Markt kommen. Zum Start der Olympischen Spiele in Tokio wird Japan stark in den Fokus der Weltöffentlichkeit rücken. Für die Japaner bedeutet dies einen grundlegenden Strategiewechsel. Bislang setzt Toyota zur Emissionsreduzierung auf den Hybridantrieb, und hat außerdem ein Wasserstoff-Serienmodell im Angebot. Ein batterieelektrisches Großserien-Auto gibt es von dem japanischen Konzern bisher nicht. Das Toyota-Management hat immer wieder betont, nicht an das rein batteriebetriebene Auto zu glauben – die Preise seien zu hoch, die Reichweite zu gering. Zwischen 1997 und 2003 sowie 2012 und 2014 verkaufte man zwar eine Steckdosenvariante des RAV4. Das Modell wurde allerdings nur in Kleinserie gebaut und war vor allem ein Zugeständnis an die Emissionsgesetze im US-Bundesstaat Kalifornien. Toyota reagiert auf Politik und KonkurrenzQuelle: dpa/Picture AllianceNun reagiert Toyota offenbar auf den weltweiten Trend zum Strom-Auto. Viele Staaten haben Regelungen angekündigt oder eingeführt, die diesen Antrieb bevorzugen. So will China Quoten für Elektroautos einführen, die jeder Hersteller erfüllen muss. Auch Deutschland ist hierfür ein Beispiel: Von der Elektroauto-Prämie profitieren zwar Käufer des Prius mit Plug-in-Hybrid, doch für klassische Vollhybrid-Toyotas gibt es keine Unterstützung. Zudem haben viele Hersteller angekündigt, in den kommenden Jahren eine neue E-Auto-Generation mit deutlich verbesserter Reichweite zu vermarkten. Dabei will Toyota offenbar nun auch mitmischen. Die neuen Elektro-Modelle sollen dem Bericht zufolge auf der modularen TNGA-Plattform basieren, die auch beim neuen Prius verwendet wird. Als Reichweite sind dem Bericht zufolge rund 300 Kilometer vorgesehen. Die Batterien, so Nikkei weiter, werden wohl aus eigener Entwicklung stammen. Zukäufe von Kooperationspartnern schließt die Zeitung ausdrücklich nicht aus – dies könnte die Entwicklungszeit verkürzen und die Preise niedrig halten.
Quelle: Nikkei; m. Material v. SP-X |