Auf der IAA Nutzfahrzeuge Hannover stellt Ford sein erstes reines Elektro-Auto für den europäischen Markt auf Basis des Ford Transit vor. Der Transit Connect Electric soll 2011 auf den Markt kommen und wird das erste von insgesamt fünf Nutzfahrzeugen mit Elektro- oder Hybridmotor sein, die Ford bis 2013 auf den Markt bringen will. Der Elektro-Transporter baut auf der langen Version des Ford Transit Connect auf, die 2003 in Europa eingeführt wurde. Seit 2010 ist sie auch in den USA erhältlich. Ford entwickelte das Fahrzeug gemeinsam mit Azure Dynamics, einem in den USA führenden Anbieter von Elektromotoren sowie dem Batteriehersteller Johnson Controls-Saft. Die in den USA bereits seit längerem bestehende Partnerschaft mit Azure Dynamics, einem Entwickler für Elektro_ und Hybridsysteme mit Sitz in Michigan, wird damit erstmals auch auf den europäischen Markt ausgeweitet. Umweltschonende Technik als Marketingplus Der Ford Transit Connect stellt als kompakter Transporter eine Kombination aus dem Fahrverhalten eines PKW und der Ladekapazität eines kompakten Transporters dar. Daher wird er sehr häufig auf gut kalkulierbaren Kurzstrecken eingesetzt und war daher für Ford eine naheliegende Wahl, als es um die Entscheidung für eine Plattform für die Elektrifizierung ging. Der Transit Connect wird von Ford weltweit vertrieben, über einen Produktions-Standort der Elektro-Variante wurde noch nicht entschieden. Man ist sich bei Ford sicher, dass gerade die europäischen Käufer von Nutzfahrzeugen einen echten Imagevorteil aus dem Einsatz von umweltfreundlichen Technologien in ihrer Fahrzeugflotte erfahren. Insbesondere im Kurzstrecken- Lieferverkehr sieht Ford ein großes Potenzial für den lokal emissionsfreien Transporter. Man erkenne ein großes Interesse an Elektrofahrzeugen und werde daher eine offensive Marktstrategie verfolgen, so Ford. Zu dieser Strategie gehört neben dem Transit Connect Electric auch eine elektromotorgetriebene Version des Ford Focus (geplant für 2012) sowie eine Hybrid-getriebene Version des Kompaktvans C-Max, die 2013 auf den Markt kommen soll. Ein zweites Hybridmodell, das noch nicht näher benannt wurde, soll ebenfalls 2013 auf den Markt kommen. Fahrzeugdaten Azure Dynamics wird seinen Force Drive™ Elektromotor zum Transit Connect Electric beisteuern. Ford gibt eine Reichweite von 130 km bei voll aufgeladenen Batterien an. Diese kommen von Johnson Controls-Saft und wurden bereits in diversen auf dem US-Markt verkauften Ford- Hybriden eingesetzt, wie etwa dem Ford Escape. Die Ladezeit beträgt bis zu 10 Stunden an 230 V. Der Ford Transit Connect Elektric verfrügt über eine maximale Zuladung von 520 kg und ein Ladevolumen von 3,8 Kubikmeter. Der Transporter beschleunigt von Null auf 100 km/h in 12-15 Sekunden, abhängig von der Beladung, und erreicht 120 km/h. Feldforschung in Zusammenarbeit mit Unis und Kommunen Das Entwicklerteam nimmt an zwei speziell auf den europäischen Markt zugeschnittenen Vorführungen des neuen Modells teil. Hier soll die Eignung des Elektro-Transporters für den Straßenverkehr demonstriert werden und Feedback gesammelt werden, um die Akzeptanz und Alltagstauglichkeit elektrogetriebener Nutzfahrzeuge auf dem europäischen Markt künftig weiter zu erhöhen. Unter anderem arbeitet Ford in Deutschland mit der RheinEnergie AG, der Stadt Köln und der Universität Duisburg im ColognE-mobil- Projekt zusammen. Im Rahmen diese Projekts werden in verschiedenen Städten neue Wege urbaner Mobilität erforscht. Ford beteiligt sich in Köln mit einer Testflotte von 25 Elektrofahrzeugen. Ein weiteres, ähnliches Projekt findet derzeit in England statt.
Von Björn Tolksdorf
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 21.09.2010
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