Genug gesaugt, jetzt wird geblasen: Porsche steht unter CO2-Druck und lädt deshalb die 911-Basismodelle auf. Das bestätigte Technik-Chef Wolfgang Hatz.
Stuttgart – Gut acht Liter Superplus spritzt ein Basis-Elfer laut Werksangaben pro 100 Kilometer in seine Brennräume. Dieser Wert ist eine Art Alien-Sichtung unter den automobilen Phänomenen: Manche glauben, dass es möglich ist, einige berichten davon und viele wollen es gar nicht erleben. Denn mehr Sprit ist beim Klassiker aus Zuffenhausen gleichbedeutend mit mehr Spaß. Quelle: Porsche Umgerechnet 191 Gramm CO2 pro Kilometer sind allerdings auf Dauer zu viel – sogar für einen Sportwagen. Der Flottenverbrauch muss sinken, selbst wenn es Prinzipien kostet. Das hat Porsche-Technik-Chef Wolfgang Hatz jetzt im Gespräch mit „Top Gear“ bestätigt. Porsche 911: Turbos zum Facelift„Man muss die gesetzlichen Vorgaben [für CO2-Grenzwerte] respektieren. Ja, wir reden über Turbolader für Standard-911er“, sagte Hatz dem Medium. „Man kann es sich nicht leisten, einen Motor zehn Jahre lang zu behalten.“ Vor einigen Monaten sind Erlkönig-Bilder vom überarbeiteten Porsche 911 aufgetaucht. Zusätzliche Lüftungsschlitze, mittig platzierte Endrohre und Auswölbungen in der Abgasanlage führten schon damals zu Spekulationen, es gebe bald eine Turbo-Sparkur für Basis-Elfer. Hatz erklärt, dass Porsche bei jedem neuen Modell die Emissionen reduzieren werde. Es gebe jedoch nicht viele Methoden, das zu tun. Wenn es um den CO2-Ausstoß geht, biete sich der Turbo an. Zum Ende des Jahrzehnts plane Porsche eine Elektrifizierung. Auf die Frage, ob es um eine Hybrid-Version des 991-Nachfolgers geht, antwortete Hatz mit: „Ja.“ Super-Sauger im 911 GT3 RS, Vierzylinder in Boxster und CaymanAuf Nachfrage von MOTOR-TALK verriet eine Porsche-Sprecherin keine Details über Umfang und Start der neuen Motoren-Generation. Hatz deutete gegenüber Top Gear eine baldige Einführung an. Wir vermuten, dass Porsche auf der IAA 2015 den gelifteten Elfer mit Turbomotoren für die Leistungsklassen Carrera, Carrera S und Carrera GTS (350 bis 430 PS) vorstellt – 42 Jahre nach der Präsentation des ersten 911 Turbo. Vorher reizt der Hersteller aber noch den Sauger aus: Auf dem Automobilsalon in Genf parkt der 911 GT3 RS. Hatz kündigte einen größeren Abstand zur Basis als beim Vorgänger an. Damals stieg die Leistung um 15 PS. Wir erwarten etwa 500 PS aus 3,8 bis 4,0 Litern Hubraum und wenig Alltagstauglichkeit. Zudem sprach Hatz über Sparmaßnahmen in den kleineren Porsche-Modellen Cayman und Boxster. Man entwickele derzeit einen Turbo-Vierzylinder für die Mittelmotor-Sportler. Diese Art Downsizing sei allerdings keine Option für den Elfer: „Der bekommt nur Sechszylinder-Boxer.“ Update: Lest hier, was Rallye-Legende Walter Röhrl zum Porsche 911 Facelift 2015 sagt. Quelle: Top Gear |