Ein Porsche 911 in Deutschland, ein Lamborghini Gallardo in Italien und ein Aventador in Dubai: Diese Streifenwagen sind cooler als die Polizei erlaubt.
Berlin – Beim Anblick eines Polizei-Corsa fragt man sich, ob denn der Kleinwagen bei einer Verfolgungsjagd mithalten kann. Auch die Hybrid-Fahrzeuge der Berliner Blaulicht-Flotte sind nicht gerade für ihre beeindruckenden Fahrleistungen bekannt. Was also tun, wenn die blau folierten Spritsparer nicht hinterher kommen? Wir empfehlen: Umsteigen! Denn diese fünf Polizei-Flitzer legen ein ganz anderes Tempo an den Tag. Neuzugang in Dubai: Lamborghini AventadorBei geschätzten 68.000 Millionären im Emirat Dubai reicht ein normaler Streifenwagen nicht aus. Deshalb rüstet die Polizei jetzt auf: Im Land, in dem Milch und Honig – pardon – Benzin und Kerosin fließen, als gäbe es kein Ende, unterstützt ab sofort ein Lamborghini Aventador die Exekutive. Mit 700 PS und 350 km/h Spitzentempo soll der italienische Supersportler all jene verfolgen, die von den unzähligen Verkehrskameras als Raser identifiziert wurden. Werden sie gestellt, drohen in Dubai harte Strafen. Vorausgesetzt die Staatsmacht kann mithalten. Schnell durch Italien: Lamborghini GallardoNur 30 italienische Polizisten dürfen die Spende aus Sant’Agata Bolognese selbst fahren. Denn sie bekamen ein spezielles Training bei Lamborghini - 560 PS und 325 km/h Höchstgeschwindigkeit sind einfach nichts für unerfahrene Beamte. Doch selbst diese Vorsichtsmaßnahme konnte das schnelle Blech nicht vor anderen Verkehrsteilnehmern schützen: Im Dezember 2009 kollidierte der Polizei-Gallardo bei einem Ausweichmanöver mit einer Mercedes A-Klasse. Ein kleiner Trost: Die italienische Polizei hat noch einen zweiten Gallardo im Fuhrpark. Beschlagnahmt in Panama: Lamborghini GallardoAnders als die italienischen Kollegen hat die Polizei in Panama keine Spende von Lamborghini erhalten. Trotzdem ist der Gallardo bargeldlos in den Besitz der Staatsmacht übergegangen: Er stammt aus dem Fuhrpark eines Kolumbianers namens David Murcia Guzman. Der wurde wegen Steuerhinterziehung verurteilt, seine Autos wurden beschlagnahmt. Diese Chance ließen sich die Gesetzeshüter nicht entgehen. Der unfreiwillig gespendete Gallardo fährt seither in der Polizei-Flotte. Unklar ist jedoch, wie lange die Polizei den Boliden halten kann: Ein Gallardo trinkt 17 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Keine Chance für rasante Schwaben: Porsche 911Als am 15. Juli 1996 der 1.000.000. Porsche das Werk II in Stuttgart-Zuffenhausen verließ, freute sich die Polizei von Baden-Württemberg: Der Porsche 911, Typ 993, ging als Geschenk an die Ordnungshüter. Mit 285 PS aus 3,6 Litern Hubraum leistete er fortan seinen Dienst bei der Autobahnpolizei. Das luftgekühlte Glück währte bis zum Sommer 2004. Der 911 beendete seinen Dienst unfreiwillig bei einem Wildunfall. Er wurde von Porsche repariert und steht seitdem im Porsche-Museum – drehmomentstarke Dieselmotoren waren mittlerweile schneller als der Zuffenhausener Sportler. Seitdem ist kein Porsche mehr im Auftrag der deutschen Polizei unterwegs – ein 997 fährt allerdings noch in Österreich. Schnell war sie nie: BMW IsettaÜber das heutige Umweltbewusstsein kann die hessische Polizei nur schmunzeln: Schon 1961 hatten sie das erste Drei-Liter-Auto im Fuhrpark. Die BMW Isetta fuhr mit 12 PS zwar nur etwa 85 km/h schnell, dafür reichte der 13-Liter-Tank (inklusive Reserve) für eine Strecke von 400 Kilometern. Grund für die Wirtschaftlichkeit des winzigen BMW ist ein Motor, der selbst im Zeitalter des Downsizings mickrig wirkt: Der 0,25-Liter-Einzylinder unterbietet sogar die kleinsten Spritsparer um Längen. Nach Komfort und Raumangebot darf allerdings niemand fragen – die nach vorne aufschwingende Tür der Isetta war selbst für schlanke Beamte eine Herausforderung.
Quelle: MOTOR-TALK |