Das Tesla Model S erreicht im amerikanischen NHTSA-Crashtest die offizielle Höchstwertung. Doch damit nicht genug: Tesla behauptet, das sicherste Auto der Welt zu bauen.
Palo Alto – Ein schlichter Buchstabe füllt sich mit Bedeutung. Ab sofort könnte das S in Tesla Model S für Safety, also Sicherheit stehen. Im Crashtest der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) fuhr das Elektroauto so sicher, dass die Tester sogar ihre Methoden geändert haben sollen. Ein neuer Versuchsaufbau sei nötig geworden, weil sich das Auto partout nicht aufs Dach legen ließ. Das Tesla Model S absolvierte den Crashtest bei der NHTSA mit vollen 5 Sternen. Dabei erhielt die viertürige Limousine in jeder der untersuchten Kategorien ebenfalls die bestmöglichen 5 Sterne. Das schafften schon andere Autos (z.B. der Volvo S60) vor dem Model S. Tesla verkündete jedoch, dass die Gesamtbewertung trotzdem über der der Konkurrenten liegt. Da die NHTSA aber öffentlich nur die Höchstnoten von fünf Sternen vergibt, bleibt dies vorerst eine Behauptung. Tesla gibt in einer Pressemitteilung an, in der internen Bewertung der NHTSA eine Gesamtnote von 5,4 Sternen erreicht zu haben. Diese werde aber nur den Herstellern mitgeteilt. Update: Die NHTSA sah sich nach der Veröffentlichung von Teslas Pressemitteilung dazu veranlasst, auf ihrer Internetseite Stellung zu beziehen. In dem Statement heißt es: "Die NHTSA bewertet Fahrzeuge nicht mit mehr als fünf Sternen, oder kategorisiert sie in einer Rangliste. Darüber hinaus hat die Behörde Richtlinien für Hersteller und Werbeagenturen, welche sicher stellen sollen, dass die Öffentlichkeit exakt und einheitlich informiert wird." Tesla selbst wird in der Stellungnahme nicht explizit erwähnt. Doch das Bild zur Mitteilung zeigt ein vor die Wand fahrendes Model S. Die Rüge der der Regierung ist eindeutig. In der Angelegenheit besteht weiter Klärungsbedarf - besonders auf Seiten von Tesla. Was das Model S sicher machtEin Grund für das dennoch sehr gute Abschneiden der Elektro-Limousine ist das Fehlen eines Verbrennungsmotors in der Frontpartie. Es ermöglicht eine bessere Knautschzone, die einen größeren Teil der Aufprallenergie absorbieren kann. Die nach innen wirkenden Kräfte werden reduziert, das Verletzungsrisiko der Insassen sinkt. Beim Seitenaufprall kam das Model S dank in die Seite integrierter Aluminiumstreben auf Bestwerte. Um den seitlichen Überschlag zu simulieren, sollen die NHTSA-Tester laut Tesla-Boss Elon Musk die übliche Testanordnung geändert haben. Die amerikanische Behörde bestätigte das bis jetzt nicht. Dank der im Wagenboden platzierten Batterien besitzt der Viertürer einen derart tiefen Schwerpunkt, dass ein Überschlag im realen Fahrgeschehen nur schwer möglich ist. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei nur 5,7 Prozent. Am Ende erwies sich das Dach des Wagens dank der verstärkten B-Säulen als außerordentlich standfest. Die Lithium-Ionen-Akkus überstanden die Tests ohne Probleme und fingen weder während noch nach den Tests Feuer. Nach Angaben von Tesla hat bisher keine Batterie in einem Roadster oder einer Limousine bei einem Unfall gebrannt. Sicherheit für 72.000 EuroDie Tesla-Limousine gibt es seit August auch in Deutschland ab 72.000 Euro zu kaufen. Im europäischen Euro-NCAP-Crashtest wurde sie bisher aber noch nicht getestet. Bis zum Jahr 2016 plant das kalifornische Unternehmen die Ausweitung der Palette auf fünf Modelle. Dazu gehören neben dem aktuellen Model S der Crossover Model X sowie eine Limousine, die intern aktuell Blue Star heißt. Auf dieser Plattform soll eine weitere Crossover-Variante entstehen. Am 5. August ließ sich Tesla außerdem die Typenbezeichnung Model E schützen - möglicherweise für den Nachfolger des populären Roadsters.
Quelle: Tesla, safercar.gov, sp-x |