Neue Vorwürfe gegen Audi: Die kalifornische Umweltbehörde „Carb“ bemängelt die Getriebesoftware großer Modelle. Das berichtet die „Bild am Sonntag“.
Berlin - Audi soll mit einer weiteren Software betrogen haben. Dieses Mal steuert die jedoch das Getriebe. Laut eines Berichts der „Bild am Sonntag“ hat die kalifornische Umweltbehörde „Carb“ im Sommer dieses Jahres eine weitere illegale Softwarefunktion bei einem Audi mit V6-Motor entdeckt. Diese habe Audi für die Manipulation von CO2-Werten für Diesel und Benziner in Europa verwendet, schreibt die Zeitung ohne Angabe von Quellen. Bei der Carb war am Wochenende zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Audi-Getriebe: Sparsames FahrprogrammDem Bericht zufolge konnten bestimmte Audi-Modelle mittels einer sogenannten Lenkwinkel-Erkennung unterscheiden, ob sie auf einem Rollenprüfstand sind oder auf der Straße fahren. Wird das Lenkrad nach dem Start nicht bewegt, aktiviert sich ein Schaltprogramm für das Getriebe, das den CO2-Ausstoß reduziert. Dreht der Fahrer das Lenkrad, deaktiviert die Software diesen Modus. Das Fahrzeug läuft daraufhin mit einem anderen Schaltprogramm, das Kraftstoffverbrauch und CO2 erhöht. Konkret handele es sich um Getriebe mit der internen Bezeichnung „AL 551“. Das Kürzel steht bei Audi für Wandlerautomaten für Fahrzeuge mit Längsmotoren. Das Getriebe selbst verfügt über acht Gänge und sitzt in diversen Audi-Modellen, zum Beispiel in A4, A5, A7, A8 und Q5 früherer Baujahre. Genaue Details zur Software und dem gewählten Fahrprogramm sind nicht bekannt. Ein Audi-Sprecher wollte sich in der „Bams“ nicht dazu äußern und verwies auf die laufenden Gespräche zum Abgasbetrug in Amerika.
Quelle: dpa |