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VDA-Neujahrsempfang: Wissmann spricht über schärfere Aufsicht und realistische Tests - VDA-Chef will Nach VW-Affäre "nicht auf Defensive spielen"

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Nicht kleinlaut, aber ein wenig selbstkritisch: Matthias Wissmann will die Debatte um eine schärfere Aufsicht der Zulassungsbehörden mit "Engagement" begleiten.

VDA-Chef Matthias Wissmann, hier im Dezember letzten Jahres, kann keine Kumpanei zwischen Prüforganisationen und Autoherstellern erkennen VDA-Chef Matthias Wissmann, hier im Dezember letzten Jahres, kann keine Kumpanei zwischen Prüforganisationen und Autoherstellern erkennen Quelle: dpa/picture alliance

Berlin - Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen ist nach Ansicht von Autoverbands-Chef Matthias Wissmann auch ein Weckruf für striktere Prüfungen. Die Debatte um eine schärfere Aufsicht über die nationalen Zulassungsbehörden und realistischere Tests auf EU-Ebene begleite man "mit Unterstützung und Engagement", sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) am Mittwochabend beim Neujahrsempfang der Branche in Berlin: "Wir werden in all diesen Themen proaktiv sein und nicht auf Defensive spielen."

Mit Blick auf die VW-Affäre meinte Wissmann, dass "auch ein paar neue Schritte gemacht werden müssen, um die Integrität des Prüfregimes in Deutschland und in Europa sicherzustellen". Von einer "Kumpanei" oder Interessenvermischung zwischen Autoherstellern und Behörden wie dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), die Kritiker aus Umweltorganisationen sehen, könne keine Rede sein. Dennoch seien die im September in den USA aufgedeckten Falschangaben von Stickoxidwerten bei VW-Dieselwagen ein Einschnitt in einem sonst erfolgreichen Autojahr 2015 gewesen.

Der VDA-Chef verglich die Entwicklung mit dem Auf und Ab des April-Wetters. Nach der Automesse IAA im Spätsommer sei dann "so etwas wie der Hagel" gekommen. Wissmann wünschte VW-Chef Matthias Müller, der im Publikum war, "Glück und Erfolg" bei der Aufklärung.

"Die Mehrheit verhält sich ordentlich"

Die Autoindustrie nahm er gegen Pauschalurteile in Schutz. "So klar ich sage 'Manipulation geht nicht', so klar sage ich auch: Die ganz überwiegende Mehrheit der Beschäftigten unserer Industrie - auch in dem einen Unternehmen - verhält sich ordentlich." Zudem sei der Diesel als "Brückentechnologie" weiter nötig, um die strengeren Vorgaben zum CO2-Ausstoß auf europäischer Ebene einhalten zu können.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte im Hinblick auf das Diesel-Debakel bei VW: "Ich weiß sehr wohl, dass wir uns in diesem Jahr nicht nur mit den freudigen Entwicklungen in der Automobilindustrie auseinandersetzen müssen, sondern auch mit der Aufarbeitung der Vergangenheit." 2016 werde aber vor allem ein Jahr werden, in dem zentrale Weichenstellungen für den Ausbau der bisher schleppenden Elektromobilität in Deutschland gelingen müssten.

"Jetzt geht es darum, den nächsten großen Schritt zu tun", meinte Dobrindt zur Diskussion um neue Fördermaßnahmen wie die von der SPD vorgeschlagenen Kaufprämien für E-Autos, die er bisher ablehnt. "Für mich ist zumindest klar: Wir brauchen ein Bundesprogramm für den stärkeren Ausbau der Ladeinfrastruktur. Und wir brauchen ein Programm, um den Markthochlauf der E-Fahrzeuge anzureizen."

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