Medienberichten zufolge arbeiten Verkehrsminister Ramsauer und das Kraftfahrt-Bundesamt nun doch verstärkt an einer Reform des Verkehrszentralregisters. Um die bereits im April letzten Jahres angeregte Reform des Punktesystems für Verkehrssünder war es lange Zeit sehr still geworden. Jetzt wurde bekannt, dass die Reform voraussichtlich schon bis 2013 durchgesetzt werden soll. Eine radikale Vereinfachung des bisherigen Systems wird dabei angestrebt. Künftig könnte der Führerschein schon bei acht Punkten, statt erst bei achtzehn, weg sein. Das berichtet die Bild-Zeitung. Dementsprechend wird sich auch der Erhalt von Punkten ändern. In Zukunft sollen Delikte nur noch mit ein oder zwei Punkten geahndet werden, statt wie bisher mit bis zu sieben. Eine „Ermahnung“ soll bei vier, die „letzte Verwarnung“ bei sechs Punkten erfolgen. Was könnte sich ändern? Verstöße wie zu schnelles Fahren sollen künftig mit einem Punkt bestraft werden, besonders schwere Vergehen wie das Überfahren einer roten Ampel mit zwei Punkten. Keine Punkte mehr soll es für Ordnungswidrigkeiten geben, die für die Verkehrssicherheit irrelevant sind. Verjähren sollen die Punktstrafen getrennt voneinander und individuell: Wurde für ein Vergehen ein Punkt erworben, so verjährt dieser nach zwei Jahren unabhängig von allen anderen. Waren es zwei, so muss man drei Jahre warten. Weiterhin soll eine Nachschulung das Abbauen von Punkten ermöglichen und das Überschreiten der Promillegrenze zum Führerscheinentzug führen. Unklar bleibt noch, wie genau man die alten Punkte in das neue System übertragen will. Klar scheint dagegen schon jetzt, dass die Geldstrafen für Verkehrsgefährdungen drastisch angehoben werden sollen. (sb)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 09.02.2012
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