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Suzuki Vitara 2015: Fahrbericht - Vitamine für den Vitara

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Folgt der neue Suzuki Vitara nun dem alten Modell von 1998 oder dem Grand Vitara, den er ersetzen soll? Weder noch, meint unser Autor. Erster Test des SUV.

Suzuki Vitara: Das neue SUV mit dem alten Namen hat keinen direkten Vorgänger und soll ein ganz anderes Publikum ansprechen als der Grand Vitara Suzuki Vitara: Das neue SUV mit dem alten Namen hat keinen direkten Vorgänger und soll ein ganz anderes Publikum ansprechen als der Grand Vitara Quelle: Suzuki

Von MOTOR-TALK-Reporter Jürgen Wolff

Bensheim - Vorgänger, Nachfolger? Bei Suzukis neuem Vitara ist das nicht so einfach. Den Namen kennen wir bereits von einem kleinen SUV, gebaut zwischen 1988 und 1998. Jetzt soll der neue Vitara den bisherigen Grand Vitara ersetzen, aber nicht dessen Nachfolger werden. Denn er ist kleiner als der „Grand“ und spricht auch ein anderes Publikum an.

Dieser neue Vitara will kein rustikaler Geländewagen mehr sein, sondern ein Lifestyle-SUV für die Straße, maximal fürs leichte Gelände. Bot der Grand Vitara kaum feine Extras und Assistenzsysteme, so gibt es für den Neuen eine beachtlich lange Liste. Im Innenraum wird es auf Wunsch bunt. Und: Es gibt nur noch einen viertürigen Vitara, keine kompakte Version mehr mit zwei Türen.

Mit 4,17 Metern unterbietet der Suzuki Vitara in punkto Länge die meisten Konkurrenten Mit 4,17 Metern unterbietet der Suzuki Vitara in punkto Länge die meisten Konkurrenten Quelle: Suzuki

Kleiner als der SX4 S-Cross

Mit 4,17 Metern Länge gerät der neue Suzuki Vitara 13 Zentimeter kürzer als der SX4 S-Cross, auf dessen Baukasten er aufbaut. Auch 1,77 Meter Breite und 1,61 Meter Höhe klingen nicht imposant. Beim Radstand (2,50 Meter) überragt der SX4 S-Cross den Vitara um zehn Zentimeter.

Das kleine SUV bietet 375 Liter Gepäckraum. Der kann durch das Umklappen der im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzlehne erweitert werden, leider entsteht dabei kein ebener Boden. Ganz konventionell schwingt die Heckklappe nicht zur Seite, sondern nach oben. Nachteil: Da das Reserverad nicht mehr außen montiert ist, entfällt dieses von vielen Grand Vitara-Kunden geschätzte rustikale Element.

In anderen Bereichen ist der Neue dem Grand Vitara dagegen klar überlegen. War der Frontscheinwerfer des Grand Vitara eher ein Funzelchen, gibt es nun auf Wunsch sogar LED-Scheinwerfer. Und: Das Dach kann in Kontrastfarbe bestellt werden.

Komfortabler auf der Straße

Im Innenraum wirkt der Vitara wertig, klar, funktional, aufgeräumt. Nett: die analoge Uhr im Zentrum des Armaturenbretts. Die Sitze sind bequem und lassen sich auch für größere Menschen weit genug verschieben. Dann allerdings wird es auf der Rückbank eng.

Wenig zeitgemäß: Das Lenkrad lässt sich nur in der Höhe, nicht aber in der Tiefe verstellen. Die direkte Lenkung bietet eine ordentliche Rückmeldung von der Straße. Der Hebel der manuellen Fünfgang- (Benziner) oder Sechsgang-Schaltung (Diesel) macht zunächst einen etwas wackeligen Eindruck, beim Schalten stört das aber nicht.

Suzuki Vitara: Cockpit Suzuki Vitara: Cockpit Quelle: Suzuki Vom Fahrwerk her ist der Vitara deutlich komfortabler ausgelegt als der geländegängige Grand Vitara. Bodenwellen nimmt er lässig, nur gelegentlich poltert auf allzu schlechten Straßen die Hinterachse.

Aller SUV-Mode zum Trotz bietet Suzuki immerhin ein Allradsystem mit verschiedenen Fahrmodi an:

Auto, Sport, Snow und Lock. Im Auto-Modus treiben die Fronträder den Vitara an. Fehlt dort der nötige Grip, schaltet das System auf Allrad um. Der Sportmodus optimiert über alle vier Räder das Kurvenverhalten. Der Snow-Modus ist für glatte Untergründe gedacht. Der Lock-Modus sorgt schließlich dafür, dass bei schwierigem Untergrund die Kraft vom durchdrehenden Rad auf die Räder verlagert wird, die noch genug Grip haben.

Die Motoren

Die Liste verfügbarer Motoren ist kurz: Es gibt einen Benziner und einen Diesel. Beide holen aus 1,6 Litern Hubraum 120 PS. Beim Selbstzünder war das Update überfällig: Der alte 1,9-Liter-Diesel sorgte zuverlässig für das Gefühl, in einem Traktor zu sitzen.

Das neue Triebwerk arbeitet viel kultivierter. Auch beim Beschleunigen auf der Autobahn bietet es genug Reserven, dank 320 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Der Benziner arbeitet deutlich zäher.

Die Benziner sollen je nach Antriebsart und Schaltung 5,3 bis 5,7 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen – das sind allerdings noch keine offiziellen Homologationswerte. Beim Diesel soll der CO2-Ausstoß 106 g/km oder bei der Allradversion 111 g/km betragen - das entspräche umgerechnet 4,2 Liter Diesel auf 100 Kilometern.

Auch eine Preisliste gibt es noch nicht. Erst Ende März 2015 soll der Vitara beim Händler stehen. Der Grand Vitara kostete zuletzt knapp 20.000 Euro. Der Vitara dürfte billiger werden, schließlich konkurriert er mit dem Skoda Yeti (ab 18.650 Euro) oder dem Opel Mokka (ab 18.990 Euro).

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