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Range Rover Sport: Premiere in New York - Von der Leichtigkeit britischen Seins

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Beim Range Rover Sport ziehen die Briten alle Register: Leicht, agil, mindestens 258 PS stark und 85 Zentimeter Wattiefe. Beim Range Rover Sport ziehen die Briten alle Register: Leicht, agil, mindestens 258 PS stark und 85 Zentimeter Wattiefe.

Von MOTOR-TALK Reporter Michael Specht

New York - Schon ziemlich beängstigend, was die Entwickler von Land Rover auf die Räder stellen, seit der Besitzer des Ladens nicht mehr Ford sondern Tata heißt. Erst der coole Evoque, ein Beau auf dem Boulevard und sofort Bestseller der Marke. Dann das Flaggschiff Range Rover, der rollende Buckingham Palace. Aluminium-SUV, Luxus-Liner, Komfort-Kombi, Alleskönner.

Und nun der Dritte im Bunde, der Range Rover Sport. Wieder so ein Nobel-Hobel. Nur eine handbreit kürzer und flacher als der große Bruder. In der Optik aber ähnlich. Dafür deutlich mehr auf Dynamik getrimmt.

Beeindruckende Zahl: Der Range Rover Sport wiegt 420 Kilogramm weniger als sein Vorgänger. Beeindruckende Zahl: Der Range Rover Sport wiegt 420 Kilogramm weniger als sein Vorgänger.

New Yorker lieben den Range Rover Sport

Die erste Generation, gebaut seit 2005, spülte mit über 380.000 Einheiten reichlich Geld in die Kassen der Briten. Kaum zu glauben: Statistisch drängeln sich die meisten Range Rover Sport in den Häuserschluchten von New York.

Grund genug für Land Rover, den neuen Range Rover Sport im „Big Apple“ anlässlich der NYIAS, der New York International Auto Show zu präsentieren. Bis er in die Läden kommt, wird es noch ein paar Monate dauern. Der Plan sieht Herbst vor. Klar, dass auch Preise noch nicht genannt werden. Die Einstiegsversion des noch laufenden Modells kostet 55.800 Euro.

Wie sein „großer“ Bruder: Karosserie aus Aluminium

Dieses Niveau wird sich garantiert nicht halten lassen. Dafür haben die Briten den Neuen zu massiv aufgewertet – in allen Bereichen. Man will aber unter 60.000 Euro bleiben, heißt es aus der Zentrale in Coventry. Lange zurück hielt sich Land Rover auch mit Informationen, ob der Sport-Range ebenfalls eine Aluminium-Karosserie wie der Range Rover erhalten würde. Doch Branchen-Kenner wussten es längst.

Beide Modelle wurden parallel entwickelt und teilen sich eine Plattform.

Zudem hat man im Werk Solihull extra eine neue Fertigungshalle für Leichtbau errichtet. Solch eine riesige Investition tätigt man nicht, um dann nur ein Modell aus Aluminium zu bauen.

Lohn der Mühe: Die Blechstruktur ist 39 Prozent leichter, insgesamt wiegt der Range Rover Sport nun 420 Kilogramm weniger als sein Vorgänger. Dass dies handfeste physikalische Vorteile hat, ist klar. Welche, sagt Vehicle Line Director Nick Rogers: „Der neue Range Rover Sport wirft die beste Straßen-Dynamik in die Waagschale, mit der jemals ein Modell der Marke aufwarten konnte.“ Lassen wir das mal so stehen – bis wir den Wagen selbst irgendwann fahren dürfen.

Leichtbau: Der Range Rover Sport entsteht gemeinsam mit dem neuen Range Rover in Solihull. Leichtbau: Der Range Rover Sport entsteht gemeinsam mit dem neuen Range Rover in Solihull.

Platz für bis zu sieben Personen

Mit einer Länge von 4,85 Metern ist der Range Rover Sport 15 Zentimeter kürzer als der Range Rover, gleichzeitig 55 Millimeter flacher. Dies lässt ihn etwas gedrungener erscheinen als das Flaggschiff. Umso erstaunlicher, dass die Entwickler den Range Rover Sport für bis zu sieben Personen ausgelegt haben. Möglich machen dies unter anderem 18 Zentimeter mehr Radstand (im Vergleich zum Vorgänger) und eine dritte Sitzreihe. Sie lässt sich elektrisch aus dem Kofferraumboden zaubern. Stuart Frith, Chief Programme Engineer, nennt die neuen Plätze „Geheimsitze“. „Niemand würde in dieser Karosserie einen 5+2-Sitzer vermuten“, so Frith. Allerdings werden die Notsitze meinen Beinen nicht gerecht. Das ist eher ein Kinderhort.

Keine geteilte Heckklappe wie der große Range

Als Fünfsitzer bleibt im Heck ein üppiger Kofferraum von 784 Litern, der zum einen durch die längs verschiebbare (um 10 cm) Rückbank und natürlich durch die Umlegung der gesamten Rücksitzanlage erweitert werden kann (dann maximal 1761 Liter). Wahlweise sind die Lehnen im Verhältnis 60:40 oder 40:20:40 geteilt.

Im Gegensatz zu seinem großen Bruder hat der Range Rover Sport allerdings keine horizontal geteilte Heckklappe, bei der der untere Teil als praktische Pritsche dient. Als Grund werden schlicht „Kosten“ genannt.

Head-Up-Display und Wassertiefenmesser

Schlichte Eleganz: Das Cockpit des Range Rover Sport zeigt sich aufgeräumt. Schlichte Eleganz: Das Cockpit des Range Rover Sport zeigt sich aufgeräumt. Umso großzügiger zeigt sich Land Rover beim Interieur. Das Cockpit gleicht einer Wohlfühl-Lounge aus duftendem Leder, lackierten Flächen und gebürstetem Metall. Alles wirkt exzellent verarbeitet und geschmackvoll abgestimmt. Wie im Range Rover, beherrschen auch in der Sportvariante zwei große TFT-Bildschirme das Armaturenbrett. Erstmals überhaupt bietet Land Rover ein Head-Up-Display an.

Da ist es nur logisch, dass man auch beim Thema Connectivity und Assistenzsysteme ganz vorne mitspielen will. Der Range Rover kann mit fast allem bestückt werden, was der Markt derzeit hergibt. Erwähnt seien WLAN-Hotspot, Surround-Kamerasystem, Stauassistent, ein elektronischer Flankenschutz fürs Parken und Verkehrszeichenerkennung.

Einmalig auf der Welt dürfte der Wassertiefenmesser namens Wade Sensing sein. Sensoren in den Außenspiegeln ermitteln die aktuelle Wassertiefe. „So etwas kann sehr hilfreich sein bei Dunkelheit“, sagt Nick Rogers. 85 Zentimeter tief darf der Range Rover Sport „tauchen“.

Probesitzen im Range Rover Sport: MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht hinter dem Volant. Probesitzen im Range Rover Sport: MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht hinter dem Volant.

Zwei Diesel-V6, ein Kompressor-V8, nächstes Jahr Hybrid

Zur Markteinführung stehen zwei Diesel und ein Benziner bereit, moderne Direkteinspritzer mit Start-Stopp-Technik und deutlich sparsamer als ihre Vorgänger. Bildete bisher ein 211-Diesel-PS den Einstieg ins britische Oberhaus, so beginnt der neue Range Rover Sport mit 258 PS.

Der stärkere Diesel, ebenfalls ein Dreiliter-V6, hat 292 PS. Beim Verbrauch spricht Land Rover verschlüsselt von 194 g/km. Umgerechnet sind dies 7,3 Liter/100 km. Immerhin: Beim Vorgänger lag der Normverbrauch bei 8,5 Litern. Für Anfang nächsten Jahres steht der große V8-Diesel aus dem Range Rover auf dem Plan, mit 4,4 Litern Hubraum und 339 PS. Dann soll auch der Land Rovers erster Diesel-Hybrid serienreif sein. Er soll 6,4 Liter auf 100 Kilometer brauchen.

Selbst ein Vierzylinder wird diskutiert

Auch ein Vierzylinder wäre kein Tabu, heißt es aus Entwicklerkreisen. Der Zweiliter-Turbo würde das Gewicht des Range Rover Sport weiter mindern, und wäre mit rund 250 PS auch kräftig genug. Amerikanische Käufer dürfte dies kaum interessieren. Ihr Fokus liegt auf dem mächtigen Kompressor-V8-Benziner mit 510 PS. Gleiches gilt für China, größte Markt für Land Rover. Nicht umsonst haben die Test-Ingenieure allein im Reich der Mitte mehr als 100.000 Kilometer abgespult.

 

Quelle: MOTOR-TALK

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