Einmal TSI ohne Filter, bitte? Damit ist bald Schluss. Nach Daimler will auch VW seine Direkteinspritzer-Benziner ab 2017 mit einem Partikelfilter ausstatten.
Hannover - Es ging im Getöse der Aufarbeitung des Diesel-Skandals etwas unter. Aber bei Volkswagen gibt es nicht nur eine "Diesel-Thematik" (so die offizielle Sprachregelung), sondern auch eine Benziner-Thematik. Denn die dürfen bald nicht mehr rauchen. Auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche hat Volkswagen angekündigt, ab Mitte 2017 Direkteinspritzer-Benziner mit einem Partikelfilter auszurüsten. Damit will der Konzern künftigen Abgas-Gesetzgebungen gerecht werden. Die Autohersteller haben in den vergangenen Jahren verstärkt auf Direkteinspritzer-Benziner mit Turboaufladung gesetzt, da diese einen niedrigeren Verbrauch und damit einen günstigeren CO2-Ausstoß aufweisen. Dabei entstehen jedoch höhere Partikelemissionen als bei herkömmlichen Saugbenzinern. VWs Motoren mit den Bezeichnungen TSI bzw. TFSI gehören zu den am weitesten verbreiteten Vertretern dieser Bauart. Zuerst in Tiguan und A5Quelle: Faurecia"Den Anfang machen der 1,4-Liter-TSI-Motor im neuen Tiguan und der Audi A5 ab Juni 2017", sagte Müller auf der VW-Hauptversammlung. Zuvor hatte bereits Daimler angekündigt, ab 2017 sukzessiv Partikelfilter im gesamten Pkw-Programm einzuführen. Daimler setzt das System bereits seit zwei Jahren in der S-Klasse ein. Weitere Hersteller werden folgen. Im September 2017 tritt für neu homologierte Fahrzeuge die Abgasnorm Euro 6c in Kraft. Dann müssen neue Benzinmodelle ihren Partikelausstoß deutlich reduzieren. Müller ist sich sicher: "Bis 2022 könnten bis zu sieben Millionen Konzernfahrzeuge pro Jahr mit dieser Technologie ausgestattet werden". Den Zulieferer Faurecia wird es freuen. Die Franzosen sind erster Anbieter eines serienreifen Benziner-Partikelfilters. Faurecia gehört mehrheitlich zur PSA-Gruppe und gilt als Marktführer im Bereich Abgasreinigung. |