Der Hybridantrieb kommt allmählich in Fahrt. VW hat jetzt eine entsprechende Variante des Touareg angekündigt und auch als Prototyp präsentiert. Das SUV soll ab 2010 in Serie mit Sechszylinder-Kompressor, Elektromotor und Achtgang-Automatik erscheinen. Der Verbrauch ist niedrig – und doch hoch. Unter der Haube arbeitet ein Benzin-Direkteinspritzer, der aus sechs Zylindern so viel Kraft schöpft wie üblicherweise eher ein V8: 333 PS stehen zu Buche. Möglich wird dies durch eine mechanische Aufladung per Kompressor. Das Hybridsystem ist als aufwendiges Parallelkonzept ausgelegt, so dass der Touareg kürzere Strecken mit Tempi bis zu 50 km/h auch voll elektrisch und damit (lokal) emissionsfrei fahren kann. Der Elektromotor leistet 38 kW. Er ist zwischen dem Verbrennungsmotor und einem neuentwickelten achtstufigen Automatikgetriebe untergebracht. Beim Boosten, also der maximalen Leistungsanforderung per Kickdown, ergibt sich kurzfristig eine höchste Leistung von 374 PS; das maximale Drehmoment steigt in diesem Fall auf bis zu 550 Newtonmeter. Grundsätzlich ist das Hybrid-System allerdings nicht primär auf Dynamik, sondern auf das Erreichen niedriger Verbrauchs- und Emissionswerte ausgelegt worden. Als Ergebnis versprechen die Wolfsburger einen Normverbrauch von unter 9 Litern. Das klingt noch immer viel, ist aber doch deutlich weniger als sich aktuell der V6 FSI (280 PS, 12,4 Liter), der V8 (350 PS, 13,8 Liter) oder der V10 TDI (313 PS, 11,9 Liter) genehmigen. Der Akku ist in der Reserveradmulde untergebracht, zusätzlich musste der Kofferraumboden um fünf Zentimeter höher gesetzt werden. VW setzt bei der Batterie nicht auf die moderne Lithium-Ionen-Technik, sondern auf das für Autos ausgereiftere Nickel-Metallhydrid-System, hier mit einer Spannung von 288 Volt. Inklusive einer "ProtectBox" zum Schutz der Batterie bei einem Unfall und einer notwendigen Belüftungsanlage wiegt der Stromspeicher 79 Kilogramm, das gesamte Hybridsystem 175 Kilogramm. Zur teilweisen Gewichts-Kompensation verfügt der Prototyp nicht über ein Verteilergetriebe mit sperrbarem Zentraldifferential, sondern ein leichteres Torsen-Differential, wie es auch Audi im Q7 verwendet. VW stellt das Hybrid-Modell ebenfalls unter das BlueMotion-Logo. Die neue Dachmarke dazu heißt jetzt "BlueMotionTechnologies". Während der vorgestellte Prototyp antriebsseitig bereits in weiten Teilen dem Serienstand von morgen entspricht, gilt dies nicht für das Design: Die Hybrid-Serienversion wird bereits auf dem Touareg II basieren.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 02.02.2009
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