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Walter Röhrl zum Porsche 911 Facelift 2015 - Warum der aktuelle Elfer bald zum Klassiker wird

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Porsche stellt die 911-Palette im Herbst 2015 auf Turbo-Motoren um. Rallye-Legende Walter Röhrl hat dazu eine eigene Meinung - und sich noch schnell einen Sauger gekauft.

Rennsport-Legende Walter Röhrl redet über den gelifteten 911: Ein Sauger ist der spontanere Motor Rennsport-Legende Walter Röhrl redet über den gelifteten 911: Ein Sauger ist der spontanere Motor Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin – Porsche muss sparen, vor allem beim Verbrauch. Das trifft auch den 911er. 191 Gramm CO2 entlässt die Auspuffanlage eines aktuellen Porsche 911 Carrera pro Kilometer in die Umgebung. Im Markendurchschnitt dürfen es ab 2021 nur noch 95 Gramm sein.

„Ganz klar: Am Thema Downsizing kommen auch wir nicht vorbei. Das ist notwendig, um die CO2-Grenzwerte auch künftig erfüllen zu können“, sagte Porsche-Technik-Chef Wolfgang Hatz im Gespräch mit MOTOR-TALK. Zwischen den Zeilen steht, was er an anderer Stelle bestätigt hat: Die 911-Basismodelle bekommen im Herbst 2015 kleinere Motoren mit Turbolader.

Porsche 911 Facelift: Turbo-Boxer mit 2,7 und 3,0 Litern Hubraum

Der Porsche 911 bekommt zum Facelift kleinere Turbo-Motoren Der Porsche 911 bekommt zum Facelift kleinere Turbo-Motoren Quelle: Porsche

Wie Rallye-Legende und Porsche-Mann Walter Röhrl das findet? Dem australischen „Wheelsmag“ sagte er in der vergangenen Woche: „We need to go to turbocharging to reduce emissions. How else can we get CO2 levels below 95g?" Sinngemäß bedeutet das: Wir müssen mit Turboladern arbeiten, um Emissionen zu reduzieren. Wie sollen wir den CO2-Ausstoß sonst unter 95 Gramm senken?

Röhrl sei die überarbeitete Version des Heckmotor-Sportlers bereits gefahren. Zu dem Magazin sagte er, der Basis-Elfer würde einen 2,7-Liter-Turbo-Boxer bekommen. Im Carrera-S-Heck stecke ein 3,0-Liter-Motor mit 435 PS. Zur neuen Antriebsgeneration sagte er: „But no matter how good a turbo engine is, it can never have the pure response of a naturally aspirated engine." Sinngemäß: Egal, wie gut ein Turbomotor ist, er wird nie so direkt ansprechen wie ein Sauger.

Man kann daraus lesen, dass Röhrl den Turbo nicht zu sehr schätzt. Freizügiger äußerte er sich „Wheelsmag“ gegenüber bezüglich der geplanten Turbo-Vierzylinder in Boxster und Cayman. „That sounds like a Volkswagen Beetle." Übersetzt: Die klingen wie ein VW Käfer. „But they just say they are working on it. I’m sure they will get it right." Auf Deutsch: Aber die Jungs arbeiten noch daran. Die bekommen das hin.

So oder so, Röhrl hat sich noch einen aktuellen Boxster gekauft: „(...) engines like this won’t be made anymore" - Solche Motoren wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben.

Die letzten 911-Sauger könnten zu Klassikern werden

Optisch wird sich nur wenig am Elfer verändern Optisch wird sich nur wenig am Elfer verändern Quelle: Porsche

Eine vergleichbare Motoren-Umstellung gab es beim Wechsel von der 911-Baureihe 993 auf 996 im Jahr 1997. Damals führte Porsche die Wasserkühlung ein, um trotz steigender Leistung die Emissionsvorschriften zu erfüllen. Die Presse spottete über die neue Optik, Fans verteufelten den Kühlwasserkreislauf.

Wahrscheinlich starten die Turbo-Motoren deshalb zum Facelift. Äußerlich wird sich wenig ändern. Update: Was sich mit dem 911-Facelift ändert, lest Ihr hier. Trotzdem: Heute sind die letzten Luftboxer gesuchte Fahrzeuge und zum Teil mehrere 10.000 Euro teurer als vergleichbare 996. Wir nehmen an, dass Porsche-Fans in Zukunft lieber mit Saugmotor als mit Verbrauchsvorteil fahren.

2,7 Liter Hubraum gab es im 911 zuletzt im G-Modell. 1978 löste der zuverlässigere 3,0-Liter-Boxer den Motor ab. Fans erinnern sich vor allem an den 911 RS 2,7 der ersten Baureihe, heute ein begehrtes Sammlerstück. Porsche will mit dem neuen Einstiegsmotor an den alten Renner erinnern.

Zukunft: 911 Hybrid und ein Sauger

Röhrl im Porsche 918: Mittlerweile finde er die "Elektrokiste" gut Röhrl im Porsche 918: Mittlerweile finde er die "Elektrokiste" gut Quelle: Porsche

Technik-Vorstand Hatz sagte, dass es zukünftig einen 911 Plug-in-Hybrid geben könne. Er habe viel mit Walter Röhrl über den 918 Spyder diskutiert. Der habe den Supersportler „so eine Elektrokiste" genannt. Später habe er es selbst erlebt: „Die Plug-in-Technologie bringt ja auch Performance, und dann ist es eine gute Sache."

Trotzdem will Hatz den klassischen Antrieb behalten. „Das eine oder andere Auto kann man trotzdem noch mit einem Saugmotor fahren. Wenn der Kunde so etwas haben möchte, warum nicht?“

Update: Und was Walter Röhrl zum neuen Porsche Cayman GT4 sagt, lest Ihr hier.

Avatar von SerialChilla
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