Der 5er bleibt teuer. Er wird aber nicht teurer, sagt BMW. Weil man das nicht auf den ersten Blick erkennen kann, haben wir die Preislisten von F10 und G30 verglichen.
Berlin – Seit nicht mal 24 Stunden ist er online, der Konfigurator für den neuen 5er BMW. Spätestens im Februar, wenn der G30 auf den Markt kommt, werden die Preise für den „alten“ F10 in Vergessenheit geraten. Wir schauen deswegen lieber jetzt noch mal in die Listen und überprüfen, ob der Neue nun teurer oder günstiger wird. Bereits der erste Blick ist trügerisch. Hinter allen Motorisierungen stehen jetzt mindestens 1.000 Euro mehr. Bei den wichtigsten Vier- und Sechszylinder-Varianten sieht das so aus.
Business-Navi und LED sind beim neuen BMW 5er SerieQuelle: BMW Doch einfach nur teurer wird es nicht. Neben etwas mehr Leistung und weniger Verbrauch bei verschiedenen Modellen bietet der neue 5er LED-Scheinwerfer. Der Vorgänger fuhr mit serienmäßigem Xenon-Licht (inkl. Waschanlage), adaptives LED-Licht kostete mit LED-Blinkern 1.990 Euro extra. Beim Neuen ist das Standard-LED nicht adaptiv und hat keine LED-Blinker, die Waschanlage kostet 270 Euro extra. Der adaptive LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlichtassistenten und Kurvenlicht kostet beim G30 1.490 Euro – ist also im Zukauf etwas günstiger. Dazu kommt serienmäßig das Business-Navigationsgerät, das jetzt ein 8,8-Zoll- statt eines 6,5-Zoll-Displays hat und die aktuellen BMW-Connected-Services bietet. Das ältere System im Vorgänger kostete 1.840 Euro extra. Das Navi schmälert den großen Preisunterschied von alt und neu, kann ihn aber nicht aufheben. Die LED-Scheinwerfer bleiben Geschmacksache – wer sie nicht haben will, zahlt gefühlt drauf. Ausstattungen: Mal so, mal soEin wenig mehr Geld verdient BMW künftig bei den Ausstattungen. Die Luxury-Line kostet bei den kleinen Modellen jetzt 4.300 statt 4.200 Euro. Beim 540i liegt der Aufpreis bei 2.500 Euro statt 2.200 Euro beim alten 535i. Enthalten sind weiterhin 18-Zöller, LED-Nebelscheinwerfer, viel Leder und Chrom. Das M-Sportpaket kostet beim 520d jetzt 5.150 Euro statt 5.190 Euro. Beim 530d und 530i hingegen wird es 310 Euro teurer (5.500 Euro), beim 540i wieder 90 Euro günstiger (4.600 Euro). Eine Metallic-Lackierung wird 10 Euro günstiger (980 Euro), das Dakota-Leder bleibt bei 1.990 Euro, die Sportsitze werden 140 Euro teurer (630 Euro). Die erweiterte Klimaautomatik kostet wie bisher 400 Euro, die Vier-Zonen-Variante 820 statt 870 Euro. Die wichtigsten SonderausstattungenAuffällige Preissprünge gibt es bei den Paketen. Das Business-Paket kostet jetzt je nach Modell nur noch 2.100 oder 1.400 Euro, vorher waren es 3.100 bzw. 2.800 Euro – klar, denn das Business-Navi ist ja nun schon an Bord. Zu den wichtigsten Merkmalen gehören Parkpiepser, Sitzheizung, Durchlade, erweiterte Klimaanlage. Allerdings streicht BMW die Hifi-Lautsprecher und das Ambiente-Licht. Sie müssen für 490 Euro und 310 Euro oder in einem Paket zugekauft werden. Die Lordosenstütze fehlt ebenfalls. Sie gibt es für 270 Euro oder mit den Komfortsitzen für 2.290 Euro. Die kosteten früher 2.260 Euro. Ein ähnlicher Preissprung beim Innovationspaket – allerdings nach oben. Statt 1.900 Euro werden für Head-up-Display, adaptives Kurvenlicht, Fernlichtassistent, Driving Assistant und das multifunktionale Instrumentendisplay 2.950 Euro fällig. Der Grund: Das Head-up-Display legt in der neuen Generation deutlich zu – es zeigt mehr Informationen, ist 70 Prozent größer und deutlich besser aufgelöst. Nun zur TechnikUnd was kosten die klassischen Technik-Features? Während es bei Infotainment und Ausstattung doch meist ein paar mehr Euro sind, gibt es hier gute Nachrichten. Klassische Technik hält den Preis oder wird zum Teil etwas günstiger. Das M-Sportfahrwerk kostet wie bisher 420 Euro. Die adaptiven Dämpfer 1.190 statt 1.300 Euro, die Integral-Aktiv-Lenkung 1.250 statt 1.750 Euro und das Adaptive-Drive-Paket (adaptive Dämpfer und Wankstabiliserung) 3.550 statt 3.660 Euro. Die Automatik bleibt bei einem Aufpreis von 2.250 Euro – allerdings ist das nur für wenige Käufer relevant. Abgesehen vom 520d wird es vorerst kein Modell mit Sechsgang-Handschaltung geben. FazitInsgesamt gehen die Preise beim neuen 5er leicht nach oben. Dafür gibt es in einigen Fällen aber auch etwas mehr Technik. Nur wer die partout nicht haben möchte, zahlt unfreiwillig drauf. Auf der anderen Seite werden klassische Sonderausstattungen teilweise etwas günstiger. Vorsicht gilt nur beim Business-Paket. Hier streicht BMW großzügig. |