Mehr Elfer, weniger Buckel und ganz viel neue Technik: Porsche zeigt die zweite Generation des Panamera – mit neuen Antrieben und digitalem Innenraum.
Berlin – Erste Bilder des neuen Porsche Panamera sind bereits in der vergangenen Woche im Netz aufgetaucht. Jetzt ist es offiziell: So sieht die neue Limousine aus Zuffenhausen aus. Viele Linien stammen vom Vorgänger. Doch der Neue wird dort schön, wo der Alte viel Kritik sammelte, also vor allem am Dach und am Heck. Mit neuem Hintern und frischen Kanten schiebt Porsche den Panamera 2 optisch ein Stück in Richtung 911. Über der Rücksitzbank verläuft das Dach zwei Zentimeter flacher. Insgesamt wird der Panamera länger (+ 3,5 Zentimeter), breiter und höher (+ 5,0 Millimeter). Der Überhang vorn schrumpft, hinten bleibt er groß. Porsche Panamera 2: Zwei Benziner, ein Diesel zum MarktstartUnter dem Blech kommt alles neu. Ab sofort lässt sich der Panamera mit zunächst drei Motoren konfigurieren. Vorerst bietet Porsche alle Motoren ausschließlich mit Allradantrieb und einem neuen Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe („PDK“) an. Die Motoren des Porsche Panamera 2 im Überblick:
* Beschleunigung mit aufpreispflichtigem Sport Chrono Paket Alle Motoren im Panamera sind neu entwickelt. Der Sechszylinder stammt in seinen Grundzügen vom Audi S4, bekommt aber einen zweiten Turbolader und mehr Leistung. Den Achtzylinder im Panamera Turbo hat Porsche auf dem diesjährigen Motorensymposium in Wien vorgestellt. Er spart mit einer Zylinderabschaltung Sprit. Porsche hat mit diesem Motor einen neuen Rekord auf dem Nürburgring für Serienlimousinen aufgestellt. Der V8 Diesel stammt grundsätzlich vom Audi SQ7, Porsche setzt allerdings keinen Elektroverdichter ein. Langfristig werden weitere Motorvarianten folgen. Zum Marktstart fehlt ein Basismodell, außerdem die Topmotorisierung Turbo S. Zudem erwarten wir eine kleinere Diesel-Version mit sechs Zylindern. Porsche-Chef Oliver Blume kündigte auf der Premiere zwei Hybrid-Varianten an. Der Panamera 2 basiert auf dem Standardbaukasten des Konzerns. Varianten mit Hinterradantrieb sind demnach zumindest technisch möglich. Aufgeräumter Innenraum im Porsche PanameraDie zweite Generation Panamera verzichtet auf die Knopf-Landschaft des Vorgängers. Porsche setzt im neuen Modell Touch-Oberflächen ein. Ein großer Bildschirm mit 12,3 Zoll Diagonale ersetzt das alte Infotainment-System. Die neue Version unterstützt Apple-Geräte und verbindet sich mit dem Internet. Den Google-Standard Android Auto setzt Porsche nicht ein. Im Kombiinstrument arbeitet nur noch der Drehzahlmesser analog, alle anderen Aufgaben übernehmen Displays. Trotz flacherer Dachlinie gibt es im Panamera genug Platz. Vier Einzelsitze schmiegen sich eng an die Passagiere, die Polsterung ist klassenuntypisch straff, aber mit ausreichend Restkomfort. Auf der Mittelkonsole sind nur wenige Knöpfe übrig: Lautstärke, Temperatur und Gebläse, Handbremse sowie ein Dreh-Drück-Schalter für das Navi. Alles andere wird mit Berührungen gesteuert. Das große Display lässt sich individuell einrichten. Langfristig wird diese Aufteilung wohl in anderen Porsche-Modellen folgen. In der Aufpreisliste des Panamera stehen unter anderem ein Nachtsichtassistent, Massagesitze, Ambiente-Licht, ein 3D-Soundsystem von Burmester und ein Panorama-Ausstelldach. Ebenfalls neu an Bord des Panamera: Der „Porsche InnoDrive“. Das System soll Sprit sparen, arbeitet mit Navi-Daten und dem Abstandstempomaten zusammen und errechnet die effizienteste Fahrweise für die jeweils folgenden drei Kilometer anhand von Kurven, Steigungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Elektronischer Wankausgleich, HinterachslenkungZum Modellwechsel installiert Porsche im Panamera eine neue Drei-Kammer-Luftfederung. Sie soll eine größere Spreizung zwischen straffer und komfortabler Abstimmung ermöglichen. Einen Wankausgleich gibt es weiterhin. Der arbeitet nicht mehr hydraulisch, sondern elektronisch. Porsche installiert dafür ein zweites Bordnetz mit 48 Volt. Die Technik stammt aus Bentley Bentayga und Audi SQ7. Erstmals gibt es den Panamera außerdem mit einer Hinterachslenkung. Die Karosseriebleche des Panamera 2 bestehen aus Aluminium. Insgesamt soll die Limousine im Vergleich zum Vorgänger bis zu 100 Kilogramm verlieren. Gegen Aufpreis installiert Porsche Scheinwerfer mit Matrix-LED-Technik und Alufelgen bis 21 Zoll Größe. Serienmäßig gibt es normales LED-Licht und 19-Zöller. Bestellungen nimmt Porsche ab sofort an. Die Auslieferung beginnt am 5. November 2016. Je nach Leistungsklasse steigen die Preise um rund 2.500 bis 7.000 Euro. Langfristig folgen eine Langversion sowie ein Shooting Brake, basierend auf der Studie Sport Turismo. |