Auch Kleinvieh macht Mist: 130.000 Euro spart VW durch den Entfall eines Schlüsselrings bei den Modellen Golf und Tiguan. Die Minderausstattung ist VWs "Idee des Monats".
Wolfsburg – „Yout get what your pay for“, sagt der Brite. Man bekommt das, wofür man bezahlt. Klingt gut, stimmt aber nicht immer. Kein vorgezogener Aprilscherz: Bei den in Wolfsburg gebauten VW-Modellen Golf und Tiguan entfällt künftig ein Ausstattungsdetail, ohne dass die Fahrzeuge deswegen günstiger werden. Volkswagen spart dadurch viel Geld. Das eingesparte Teil ist klein und rund: Zur Standardausstattung bei VW gehörte bisher ein Schlüsselring, der die beiden zum Auto gehörigen Schlüssel zusammenhielt. Aus, vorbei. Der VW-Sachbearbeiter Dietmar Schulze (43) findet das gut: „Die Idee, den Metallring am Schlüsselset ganz einfach entfallen zu lassen, war für mich die Verbesserungsidee Nummer 13, die hat uns nun die Auszeichnung ‚Idee des Monats‘ beschert." Quelle: Volkswagen Zusammen mit dem Ruheständler Dieter Erxleben (62), ehemaliger Qualitätsprüfer in Wolfsburg, schlug Schulze vor, den Schlüsselring für die Modelle zu streichen. Nur noch eine Kunststoffschlaufe hält jetzt die beiden Fahrzeugschlüssel zusammen. Für die beiden Mitarbeiter gibt es nun eine Prämie für die "Idee des Monats". Durch das wegfallende Teil spart VW nach eigenen Angaben 130.000 Euro im Jahr. Für Schulze kein Verlust: „Bei meinem Jahreswagen nutze ich den Metallring nie, er liegt bis zum Verkauf immer bei den Fahrzeugpapieren", sagt er. Ob die Kunden das auch so sehen? Für den früher serienmäßigen Aschenbecher verlangt VW heute 20 Euro Aufpreis. Und für den Schlüsselring? Qualitativ hochwertige No-Name-Ringe finden sich im Internet zu Einzelpreisen ab acht Cent. |