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Mercedes Vision Van, Lieferkonzepte der Zukunft - Wenn die Drohne zweimal liefert

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Kommen Pakete künftig per Drohne, Roboter oder Elektro-Van? Daimler hat einen High-Tech-Transporter vorgestellt. Vielleicht ist der neue Paket-Trend aber viel simpler als das.

Mercedes Vision Van: Lieferung am gleichen Tag, der drastische Zuwachs des Online-Handels und damit eine stetig steigende Paketmenge machen nach Ansicht des Herstellers neue Lieferkonzepte und Fahrzeugtechnologien notwendig Mercedes Vision Van: Lieferung am gleichen Tag, der drastische Zuwachs des Online-Handels und damit eine stetig steigende Paketmenge machen nach Ansicht des Herstellers neue Lieferkonzepte und Fahrzeugtechnologien notwendig Quelle: Daimler

Stuttgart - Daimler investiert bis zum Jahr 2020 rund eine halbe Milliarde Euro in Geschäftsideen rund um Transporter und Lieferverkehr. „Das kann auch schnell mehr werden“, sagte der Chef der Transporter-Sparte Volker Mornhinweg im Rahmen einer Veranstaltung am Mittwoch in Stuttgart.

Gut 200 Mitarbeiter arbeiteten an den Projekten. „Hier geht es darum, neue Ideen schnell zu generieren.“ Es gebe bewusst keine fixen Entwicklungszeiträume. „Man darf scheitern“, so Mornhinweg - ohne gescheiterte Ideen zu nennen.

Vorgestellt wurden Ideen für Transporter, die mit Landeplätzen für Drohnen oder Robotern ausgestattet werden, Modelle für intelligente Ladetechnik, Carsharing für Flotten oder ein mit dem Werkzeughändler Fischer entwickelter Lieferservice für Handwerker.

Baut Daimler einen Transporter mit E-Motor?

Angetrieben wird Mercedes' Vision Van von einem 75 kW (102 PS) starken Elektroantrieb mit bis zu 270 Kilometer Reichweite. Ohne E-Motor geht nach Meinugn von Experten bald nichts mehr Angetrieben wird Mercedes' Vision Van von einem 75 kW (102 PS) starken Elektroantrieb mit bis zu 270 Kilometer Reichweite. Ohne E-Motor geht nach Meinugn von Experten bald nichts mehr Quelle: Daimler

Den von der Paketbranche erhofften Elektroantrieb für Lieferwagen stellte Daimler am Mittwoch nur in einem Showcar vor, das auf dem Sprinter aufsetzt. „Wir werden am 21. September bei der Media Night mehr darüber hören“, kündigte Mornhinweg mit Blick auf die IAA für Nutzfahrzeuge Ende September in Hannover an.

2012 hatte Daimler einen Transporter mit E-Antrieb auf den Markt gebracht, das Angebot aber mangels Nachfrage eingestellt. Noch im Februar hatte Mornhinweg gesagt, einen Markt für Transporter mit Elektromotor sehe er erst in fünf Jahren. „Wir denken intensiv über das Thema nach“, sagte er nun, und: „Ich bin schon länger überzeugt, dass sich gerade auf der letzten Meile Elektromobilität durchsetzen wird.“

Ideen gibt es viele, und einige davon klingen wie Science-Fiction. Drohnen, Roboter und Lastenräder, die vom Transporter aus ausschwärmen wie von einem Mutterschiff. Andere Ansätze werden bereits getestet, wie Autos, deren Kofferräume zur Paketstation werden.

Paketbranche muss Online-Boom bewältigen

Neue Ideen hat die Paketbranche dringend nötig, denn der Online-Handel treibt den Geschäftszweig an seine Grenzen. Allein im Jahr 2015 sind gut 1,24 Milliarden Sendungen an private Haushalte geliefert worden, insgesamt waren es 2,3 Milliarden.

„Elektromobilität ist das Basiskonzept“, betont Boris Zimmermann, Professor für Logistik an der Hochschule Fulda. Der Innenstadtverkehr werde sich angesichts des anhaltenden Booms des Online-Handels vervielfachen. Dann so die Experten, sind innerstädtische Lieferverkehre mit dicken Dieselmotoren nicht mehr tragbar.

Vom Dach des "Vision Van" starten Drohnen, um im Wohngebiet die Feinverteilung zu übernehmen Vom Dach des "Vision Van" starten Drohnen, um im Wohngebiet die Feinverteilung zu übernehmen Quelle: Daimler Die Post hat die Initiative ergriffen und baut in Aachen eigene elektrische Lieferwagen. Doch die Möglichkeit sieht nicht jeder. „Wir sind stark auf die Industrie angewiesen“, sagt ein Sprecher des DHL-Konkurrenten Hermes. Der Lieferdienst UPS lässt selbst Lieferwagen auf E-Antrieb umrüsten.

Am effizientesten: einfach selber abholen?

Daimler interessiert vor allem mehr Effizienz: „Wenn ein Wohnbezirk mit 180 Paketen beliefert wird, braucht ein Lieferwagen im Schnitt 120 Stopps“, rechnet Daimler-Manager Stefan Maurer vor. Mit einer Drohne an Bord, die 25 Prozent der Pakete ausliefere, seien es noch 90 Stopps. Zusätzliche Schnelligkeit sollen hoch automatisierte Laderegale mit Kühlmöglichkeiten für Lebensmittel bringen - und Roboter.

Daimler stellte am Mittwoch das Modell eines entsprechend ausgestatteten Transporters vor. Auch Hermes und die Metro-Gruppe testen derzeit die Roboter der Starship Technologies, hinter der die beiden Skype-Mitgründer Ahti Heinla und Janus Friis stecken.

Bei aller Science-Fiction steht am Ende jedoch immer ein Kunde, der das Ganze bezahlen muss. Und für den ist möglicherweise eine flexible Lösung, die gar nichts kostet, am besten. Logistik-Experte Zimmermann rechnet daher mit einer starken Zunahme von Shops, in denen online bestellte Waren einfach abgeholt werden können. „Click & Collect“ (dt.: Klicken und Abholen) hält der Professor für den wichtigsten Liefertrend der nächsten Jahre.

 

 

 

Quelle: dpa

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