Lynk&Co 01: Geely stellt neue Automarke vor - Wie ein China-Smartphone mit schwedischer Plattform

Göteborg - Wir sehen ein bisschen Kia Sportage, etwas Porsche Macan und Anleihen aus dem FCA-Konzern. Dabei ist dieses Auto komplett neu. Und nicht nur das, die Marke ist es auch. Der chinesische Großkonzern Geely hat mit dem 01 das erste Auto seiner neue Marke Lynk&Co präsentiert. Mit rund 4,50 Metern Länge ist er etwa so groß wie ein Audi Q5. Schon Ende nächsten Jahres will die neue Marke zunächst in China, Ende 2018 in Europa und den USA in die Märkte eintreten.

Die neue CMA-Architektur wurde in Schweden entwickelt und soll auch die kommenden Kompaktmodelle von Volvo tragen. Etwa den für 2018 geplanten XC40 Quelle: Lynk&Co Äußerlich bleibt das Auto typisch SUV, der Innenraum soll allerdings betont digital und vernetzt ausfallen: mit großen Bildschirmen, eigener App-Plattform und vielen Möglichkeiten zur Personalisierung. Die Chinesen wollen außerdem den Vertrieb neu gestalten und die Autos ausschließlich über das Internet und ausgewählte Repräsentanzen verkaufen.

In Europa nur elektrisch?

Firmenchef Alain Visser stellte neben konventionellen Verbrennern mit drei und vier Zylindern Hybridvarianten mit und ohne Plug-in-Technik sowie eine Version mit rein elektrischem Antrieb in Aussicht. Möglicherweise werde es in Europa aber nur Hybrid- und Elektrovarianten geben. Bei Technik, Ambiente, Ausstattung und Assistenzsystemen sollen die Fahrzeuge von Lynk&Co auf einem Niveau mit BMW, Audi und Mercedes liegen. Preislich sei dagegen eher "Volumenmarke" angesagt, so der Hersteller.

Die bekannteste Automarke der Geely-Gruppe ist Volvo. Der schwedische Hersteller hat mit Know-how und Kapazitäten bei der Entwicklung von Modell und Marke geholfen. Gemeinsam wurde zum Beispiel die Plattform entwickelt, die dem 01 als Bodengruppe dient. Sie wird auch die kompakten Volvo-Modelle der nächsten Generation tragen, sagte Visser.

Was schon die Zahl verrät: Der Lynk&Co 01 wird nicht allein bleiben. Nach dem SUV will Lynk&Co jedes Jahr zwei neue Modelle auf den Markt bringen und so binnen fünf Jahren alle Segmente abdecken. Ambitionierte Pläne. Der Name des nächsten Modells steht jedenfalls schon fest: Es heißt 02.

Quelle: dpa