VW Golf GTI: Fahrbericht: Wildes aus Wolfsburg

Wenige Monate nach dem Start der siebten Golf-Generation kommt der GTI. Wichtigstes Merkmal: Er fährt schneller als je zuvor.

VW Golf GTI: Die siebte Generation erreicht endlich die 250-km/h-Marke. Voraussetzung ist das "Performance-Paket". Quelle: VW

St. Tropez – Eigentlich hat VW 1976 nur eine Kleinserie des Golf GTI geplant. In Wolfsburg glaubte man während der Wirtschaftskrise nicht an den Erfolg eines sportlichen Kleinwagens. Doch die Kombination aus einem 110 PS starken Audi-Vierzylinder, roten Zierstreifen am Kühlergrill, 810 Kilogramm Leergewicht und dem Golfball-Schaltknauf verkaufte sich besser als erwartet: Bis heute hat VW fast 1,9 Millionen Golf GTI gebaut. Geplant waren ursprünglich nur 5.000 Exemplare des Golf 1 GTI.

Seit 37 Jahren heißen sportliche Golf GTI Quelle: VW Im Mai 2013 startet die GTI-Version des Golf 7. Erstmals gibt es ab Produktionsbeginn zwei Varianten mit unterschiedlicher Leistung.

Golf GTI: Doppelte Leistung nach 37 Jahren

Ab 28.350 Euro gibt es den Zweitürer mit 220 PS starkem 2,0-Liter-Turbobenziner und Sechsgang-Schaltung. Für 1.125 Euro mehr gibt es 10 zusätzliche PS in der Perfomance-Variante. Dazu gehören größere Bremsen und eine empfehlenswerte Differentialsperre. Die verteilt in schnell gefahrenen Kurven mehr Antriebskraft an das kurvenäußere Vorderrad und reduziert so ein Untersteuern.

Zwei Leistungsklassen, ähnliche Fahrleistungen

Trotz der technischen Unterschiede sind die Fahrleistungen der beiden neuen GTI-Modelle nahezu identisch. Die Standardversion beschleunigt in 6,5 Sekunden auf Tempo 100, die Performance-Variante Die aggressive Front des Golf 7 GTI erinnert an frühe Golf-R-Modelle Quelle: VW benötigt eine Zehntelsekunde weniger. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen bei 246 beziehungsweise 250 km/h. Den Verbrauch gibt Volkswagen mit je 6,0 Litern auf 100 Kilometer an, mit Doppelkupplungsgetriebe (6-Gang, 1.900 Euro Aufpreis) sind es 6,4 Liter. Immerhin 18 Prozent weniger als beim Vorgänger.

Diese Werte lassen sich bei der Testfahrt schwer erzielen. Zu sehr lockt der Fahrspaß den rechten Fuß. Vor allem die geschärfte „Performance“-Version lässt vergessen, dass man nur in einem frontgetriebenen 1,4-Tonner sitzt. Auf unebener Fahrbahn überzeugt das adaptive Fahrwerk DCC (990 Euro Aufpreis): Drei Stufen lassen den Golf GTI gleiten, fahren oder rasen.

Höherer Grundpreis, mehr Ausstattung

650 Euro kostet der neue GTI mehr als der Vorgänger. Dafür hat VW die Ausstattung aufgestockt. Xenonlicht, Klimaautomatik, Einparksensoren, Progressiv-Lenkung und 17-Zoll-Felgen gibt es serienmäßig.

Auch schnell: Die Studie VW Golf TCR 2015 Concept könnte eine mögliche Kundensportversion des Golf 7 werden.