2015 starben 3.459 Menschen im Straßenverkehr. Zu hohes Tempo ist der häufigste Grund für Unfälle mit Todesfolge. Besonders gefährdet sind junge und ältere Menschen.
Quelle: picture alliance / dpa Wiesbaden - In den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer leicht gestiegen. 2015 registrierte das Statistische Bundesamt (Destatis) 3.459 Verkehrstote. Ein Jahr zuvor waren es 2,4 Prozent beziehungsweise 82 Personen weniger. Die häufigste Ursache bleibt zu schnelles Fahren. Nicht angepasste Geschwindigkeit war der Grund für mehr als ein Drittel der Unfälle mit Todesfolge. Menschliches VersagenAuch bei weniger schweren Unfällen bleibt der Mensch der größte Unsicherheitsfaktor. 91 Prozent aller erfassten Unfallursachen beruhen auf Fehlern der Verkehrsteilnehmer. Hauptunfallursache waren 2015 Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie beim Anfahren (16 Prozent). Zweithäufigste Unfallursache ist die Missachtung der Vorfahrt (15 Prozent). Häufig wurde auch der Abstand nicht eingehalten (14 Prozent). Die nicht angepasste Geschwindigkeit folgt als Ursache zwar erst danach mit 13 Prozent, doch hier sind die schlimmsten Folgen zu verzeichnen: Bei Unfällen, bei denen die Polizei mindestens einem der Fahrzeugführer zu schnelles Fahren zur Last legte, gab es 26 Tote je 1.000 Unfälle mit Personenschaden, im Durchschnitt waren es 11 Tote. Vergleichsweise schlimme Folgen haben auch Unfälle durch Alkoholeinfluss mit 16 Getöteten je 1.000 Unfälle mit Personenschaden. Quelle: picture alliance / dpa Absolute Zahlen sind gesunkenBetrachtet man die Zahlen ab 1991, hat sich die Zahl der Geschwindigkeits- und Alkoholunfälle deutlich reduziert: Unfälle mit Personenschaden aufgrund von Alkoholeinfluss gingen um zwei Drittel zurück, Unfälle durch zu schnelles Fahren um mehr als die Hälfte. 1991 war nicht angepasste Geschwindigkeit auch noch die häufigste Unfallursache, nicht nur die häufigste Ursache für tödliche Verkehrsunfälle wie heute. Trotz des erneuten Anstiegs war die Zahl der Verkehrstoten in den Jahren 1950 bis 2012 noch deutlich höher. Seit 1970 mit dem traurigen Rekord von 21.332 Toten ist die Opferzahl um 83,8 Prozent gesunken. Und das, obwohl der Bestand an Kraftfahrzeugen gleichzeitig gestiegen ist. Gemessen am Fahrzeugbestand war das Risiko 1970, bei Unfällen im Straßenverkehr zu sterben, 16-mal höher als 2015. Mit 3.339 Todesfällen gab es im Jahr 2013 den bisher niedrigsten Wert. Von den 3.459 im Jahr 2015 getöteten Personen saß jeder Zweite in einem Pkw, jeder Fünfte auf einem Kraftrad, jeder Sechste war ein Fußgänger und jeder Neunte ein Fahrradfahrer. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) kamen bei Unfällen auf Landstraßen ums Leben (1.997 Verkehrstote). Junge Erwachsene und Senioren gefährdetVergleicht man die Altersstruktur der in die Unfälle verwickelten Teilnehmer, zeigen sich weiterhin junge Erwachsene als am stärksten gefährdete Gruppe. 2015 war nach Destatis-Angaben jeder siebte Getötete (14 Prozent) und jeder sechste Verletzte (17 Prozent) zwischen 18 und 24 Jahre alt. Dabei gehört nur jeder Dreizehnte in Deutschland dieser Altersgruppe an. 473 der 3.459 Getöteten waren junge Erwachsene, zum großen Teil (knapp 80 Prozent) Männer. Daneben gehören auch ältere Menschen zu den Risikogruppen. Im vergangenen Jahr waren knapp 30 Prozent der Verkehrstoten 65 Jahre und älter, insgesamt kamen 1.024 Senioren im Straßenverkehr ums Leben. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht Quelle: Spotpress |