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Anklage wegen Millionenbetrugs bei Ford - Ford-Zulieferer stellten Scheinrechnungen

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Mitarbeiter von Ford sollen jahrelang "Geschenke" im Wert von Hunderttausenden Euro für Scheinrechnungen angenommen haben. Jetzt wird die erste Anklage erhoben.

Ford-Fiesta-Fertigung in Köln-Niehl Ford-Fiesta-Fertigung in Köln-Niehl Quelle: picture alliance / dpa

Köln - In der Korruptionsaffäre beim Kölner Autokonzern Ford hat die Kölner Staatsanwaltschaft nach jahrelangen Ermittlungen eine erste große Anklage erhoben. Die Ermittler werfen zwei Einkäufern des Autokonzerns und zwei Mitarbeitern eines Zulieferers in ihrer knapp 500-seitigen Anklageschrift Untreue und bandenmäßige Bestechung in bis zu 500 Fällen vor, wie ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag berichtete. Er bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus".

Die Beschuldigten schädigten Ford mit Hilfe von Scheinrechnungen für nie gelieferte Verschleißteile in den Jahren, so die Staatsanwaltschaft. Zwischen 2006 und 2010 entstanden mehrere Millionen Euro Schaden. Die Ford-Mitarbeiter hätten im Gegenzug "Geschenke" im Wert von mehreren Hunderttausend Euro erhalten, darunter Handys, Fernseher, Computer aber auch Baumaterialien.

Nach Informationen des "Focus" ermitteln die Kölner Korruptionsfahnder in etlichen Ford-Komplexen insgesamt gegen mehr als 100 Beschuldigte. Die Anklagebehörde rechnet damit, 2015 noch weitere Ermittlungsverfahren abschließen zu können. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits Ende 2010 bei einer Razzia wegen Korruptionsverdachts gegen Ford-Mitarbeiter rund 30 Büros und Wohnungen in Köln und Leverkusen durchsucht.

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