Weniger Messe, mehr Treffen: Nur die VW-Kernmarke reist zur Tuning-Sause an den Wörthersee und feiert 40 Jahre GTI. Seat, Audi und Skoda bleiben zu Hause.
Reifnitz/Österreich – Früher konnte es nicht genug Prunk sein. Am Wörthersee trat der VW-Konzern groß auf, üppiger als auf mancher Messe. VW, Seat, Audi und Skoda bauten mehrstöckige Stände in Reifnitz, und parkten dort Sport-Modelle, Renn-Versionen und eigens gebaute Studien. Live-Musik, Bürgermeister, Winterkorn, Piëch. Letzterer deutete 2014 an, dass Porsche, Bentley und Lambo eigentlich auch einen Stand verdient hätten. Wörthersee 2016: Drei Marken bleiben zu HauseAus dem Konzern hören wir, dass diese Meldung der Wahrheit entspricht. Downsizing im Hubraum-Mekka. Dort, wo das Image des Konzerns unverändert feststeht und man über Nocke statt NOXe spricht. Den Menschen, die das VW-Logo auf der Haut tragen und GTI-Waben in den Haaren, sind Stickoxide meistens egal. So richtig einverstanden mit dem Auftritt von VW waren trotzdem nicht alle Fans. Viele besuchen den See traditionell einige Wochen vorher. Sie wollen die Messe-Atmosphäre meiden, den Alkohol-Tourismus, die Polizei. Das offizielle Treffen wurde ungemütlich, teuer und gefährlich. Ordnungshüter legten viele Autos still und sollen Besucher schikaniert haben. 2015 rafften sich die Offiziellen auf, schraubten am Image des Treffens. So voll wie vor einigen Jahren wurde es trotzdem nicht. Das Wörthersee-Treffen und sein MessecharakterTatsächlich könnte es endlich wieder um die Tuner und ihre Autos gehen, eben um ein GTI-Treffen. Diese Vorstellung gefällt den Verantwortlichen jedoch nicht. „Damit könnte der Messecharakter der Veranstaltung wegfallen“, sagte Birgit Zemasch, Gemeinderätin von Maria Wörth, der „Kleinen Zeitung“. Sie befürchtet ein kleineres Treffen: „Gibt es weniger Aussteller, könnte das einen Domino-Effekt haben und auch weniger Besucher bedeuten.“ Das Treffen sichere vielen Unterkünften gute Einnahmen in der Vorsaison. Ob die Besucherzahlen direkt mit dem Auftreten des Konzerns zusammenhängen, möchten wir an dieser Stelle bezweifeln. Und wir finden: Ohne Einfluss von außen könnte das Treffen tatsächlich zu seinen Wurzeln zurückkehren. |
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