VW setzt auf Erdgas, Opel auf LPG. Wir haben die kleinsten Autos mit großem Sparpotenzial verglichen: Den Opel Adam ecoFlex und den VW Eco Up.
Berlin – Zwei Kleinwagen, zwei Sparkonzepte: Opel und VW bieten ihre kleinsten Kisten in Gas-Versionen an. Rüsselsheim setzt dabei auf LPG („Autogas“), Wolfsburg auf CNG (Erdgas). Die Benzin-Alternativen funktionieren ähnlich, haben aber unterschiedliche Stärken und Schwächen. Erdgas bietet eine ausgezeichnete Energiedichte und CO2-neutrale Fortbewegung. Autogas-Fahrer profitieren hingegen vom besser ausgebauten Tankstellennetz und einer höheren Reichweite. Beide Autos fahren deutlich günstiger und umweltfreundlicher als ihre Benzin-Kollegen. Doch der höhere Einstiegspreis amortisiert sich erst nach vielen Kilometern. Opel Adam LPG: Mehr Reichweite für den LifestylerQuelle: Opel Opel rüstet den Adam im Werk Eisenach auf LPG um. Der Tank befindet sich unter dem Fahrzeugboden in Achsnähe, beansprucht damit keinen Stauraum im Fahrzeuginneren. Der Adam tankt 35 Liter LPG. Mit dem Normverbrauch von 6,9 Litern pro 100 Kilometer bedeutet das eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Dazu kommen 700 Kilometer Reichweite, die der Adam mit Benzin fährt (Verbrauch hier: 5,5 Liter). Mit 87 PS aus seinem 1,4-Liter-Vierzylinder sprintet der Adam in 12,5 Sekunden auf Tempo 100 und fährt 176 km/h schnell. Nach einer kurzen Warmlaufphase schaltet sich die LPG-Anlage zu. Sie arbeitet nach dem Verdampfer-Prinzip. Das bedeutet, dass sie erst ab einer Kühlmitteltemperatur von etwa 35° Celsius Kraftstoff in die Zylinder einbläst. Davor fährt der Adam mit Benzin. Quelle: MOTOR-TALK Zu dem Einstiegspreis von 14.605 Euro für den Adam Jam kommen 1.545 Euro für die Gasanlage - inklusive verstärkter Ventile und Ventilsitze. So günstig lässt er sich nicht nachträglich umrüsten. Bei einem Benzinpreis von 1,50 Euro und einem Gaspreis von 0,75 Euro spart der Adam pro 100 Kilometer 3,07 Euro – der Aufpreis amortisiert sich rechnerisch also nach etwa 50.000 Kilometern mit Autogas. VW Eco Up: Drei Euro pro 100 KilometerDer Erdgas-Up startet günstiger als sein Rüsselsheimer Konkurrent. Er kostet in der Basisversion 12.950 Euro. Das macht 2.575 Euro Aufpreis zum VW Up BlueMotion. Seine Tanks fassen 72 Liter bzw. 11 Kilogramm CNG. Einer sitzt vor der Vorderachse, der andere in der Reserveradmulde. Der Benzin-Tank fällt kleiner aus als beim Serienmodell: 10 Liter Super können die Strecke bis zur nächsten Erdgas-Zapfsäule überbrücken. Das ergibt eine Reichweite von 380 Kilometern mit Erdgas und 220 Kilometern mit Benzin. Der 1,0-Liter Dreizylinder leistet 68 PS und beschleunigt den Erdgas-Up in 16,3 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 164 km/h. Quelle: VW In der Theorie fährt der Eco Up 100 Kilometer für drei Euro. Diese Rechnung berücksichtigt den NEFZ-Verbrauch von 2,9 Kilogramm pro 100 Kilometer, einen Erdgaspreis von rund einem Euro pro Kilogramm und vernachlässigt jeglichen Verschleiß. Im Benzinbetrieb kostet jeder Kilometer 6,75 Euro. Einen Benzinpreis von 1,50 Euro und ein Verbrauch von 4,5 Litern pro 100 Kilometer vorausgesetzt. Mit diesen Werten amortisiert sich die Gasanlage nach knapp 69.000 Kilometern. Fazit: Zwei Kleinwagen, viele KilometerBeide Kleinwagen sind so verschieden wie ihre Kraftstoffkonzepte. Der Adam punktet mit einem niedrigen Aufpreis und einer theoretischen Reichweite von 1.200 Kilometern. Der Up profitiert von seinem günstigeren Basispreis und den extrem geringen Kilometerkosten. Des Weiteren gibt es häufig Vergünstigungen für den Kauf von Erdgasfahrzeugen. Einen eindeutigen Sieger küren wir nicht – beide fahren günstig und umweltfreundlich. Die Entscheidung hängt also am Tankstellennetz - und dem persönlichen Geschmack. Quelle: MOTOR-TALK |