Jeep profitiert wie kein anderer Hersteller vom SUV-Trend. Nach drei erfolgreichen Jahren soll der Absatz weiter wachsen. Dafür braucht die Marke neue Modelle.
Köln - Experten sind sich sicher: Jeep hätte als eigenständige Automarke ein gutes Auskommen. Die Fiat-Chrysler-Tochter profitiert von der anhaltenden SUV-Nachfrage und fährt derzeit auf Rekordniveau. 18 Millionen SUV wurden im Jahr 2014 weltweit verkauft, fast ein Viertel des gesamten Automobilabsatzes. Eine Million davon gehen auf das Konto von Jeep. Renegade könnte Cherokee als Bestseller ablösen Jeeps jüngster und kleinster Vertreter, der gemeinsam mit Fiat (500X) in Melfi produzierte Renegade, läuft bestens an. In Deutschland, wo Jeep erstmals mehr als 10.000 Autos absetzen konnte, liefert sich das City-SUV bereits ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem etablierten Grand Cherokee. Der Renegade ist der erste außerhalb der USA gebaute Jeep, der auch in den Vereinigten Staaten verkauft wird. Jeep expandiert. Neben Brasilien hat der Hersteller auch China auf dem Schirm – wieder einmal. Ende der Achtzigerjahre produzierte man bereits im Reich der Mitte, als erster ausländischer Autohersteller überhaupt. Heute ist China nach den USA der größte Einzelmarkt für Jeep. Nachfolger des Compass soll Aufwärtstrend verstärkenWas der Marke für weiteres Wachstum noch fehlt, ist ein Kompakt-SUV in der Größe eines VW Tiguan. Denn: Der Patriot wird keinen Nachfolger erhalten und der Compass kam aufgrund seines klobigen und unproportionierten Designs beim Publikum nicht an. Nur wenige verstanden damals, wie DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche und sein Stellvertreter Wolfgang Bernhard dieses Modell absegnen konnten. Der Nachfolger soll deutlich attraktiver aussehen. Jeep-typische Elemente wie die trapezförmigen Radausschnitte und der Sechs-Stege-Grill bleiben. Das SUV, dessen Debüt vermutlich im Herbst 2016 in Paris erfolgen wird, gilt intern als „volumenträchtig“. Analog zu Renegade und Cherokee wird dieser sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb angeboten. Hergestellt wird der Wagen in den USA. Als Standort ist Toledo/Ohio im Gespräch, wo Jeep seit 70 Jahren beheimatet ist. Siebensitzer soll 2018 kommen 2018 soll die Palette nach oben erweitert werden. Das SUV oberhalb des Grand Cherokee heißt Grand Wagoneer. Es ist die erste siebensitzige Baureihe in der Firmengeschichte. Ein Modell gleichen Namens hatte Jeep bereits zwischen 1963 und 1991 im Programm. Der neue Grand Wagoneer wird sich technisch die Plattform mit dem kommenden Maserati-SUV teilen. Der Jeep Wrangler, der wie kein zweites Modell die Kernwerte der Marke verkörpert, wird ebenfalls neu aufgelegt. Hervorgegangen war der Geländewagen aus dem Ur-Jeep Willys Overland MB und den späteren CJ-Modellen. Der neue Wrangler behält seine Starrachsen, seine außergewöhnlichen Offroad-Qualitäten (Stichwort: Rubicon-Trail), seine steile und klappbare Frontscheibe und seine herausnehmbaren Türen. Einzug halten dürfte erstmals der permanente Allradantrieb. Bislang mussten Wrangler-Fahrer langsamer fahren, um die Vorderachse zu zuschalten – manuell. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht |
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