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Markenausblick Mazda: Frische Modelle und neue Motoren - Zwischen Wankel-Nostalgie und Biesel-Fortschritt

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Der Mix aus schönem Design, stimmiger Modellpalette und guter Technik geht für Mazda auf. Auch künftig wird kräftig erneuert. Unter anderem mit einem Benzin-Selbstzünder.

Im März stellte Mazda in New York eine Hardtop-Version des Roadsters MX-5 vor Im März stellte Mazda in New York eine Hardtop-Version des Roadsters MX-5 vor Quelle: Mazda

Leverkusen - Mazda hat seit einigen Jahren einen Lauf. Die Produktpalette wurde erneuert, die Motoren sind sparsam und auch in Sachen Fahrdynamik muss man sich nicht verstecken. Hauptgrund für den Erfolg aber ist das Design. Es wirkt klar, gut proportioniert und so emotional wie bei keiner anderen japanischen Marke.

Zwar sind die Schulden, die der viertgrößte japanische Autohersteller nach dem Aktienrückkauf von Ford und durch die hohen Investitionen in die sogenannte Skyactiv-Architektur machen musste, noch nicht ganz getilgt. Aber dank der weltweit guten Verkaufszahlen kommt stets frisches Geld in die Kassen. Die Umsatzrendite lag in den letzten Jahren bei immerhin sechs bis sieben Prozent.

Die Mazda-Studie RX-Vison wird von einem Kreiskolben-Motor angetrieben Die Mazda-Studie RX-Vison wird von einem Kreiskolben-Motor angetrieben Quelle: picture alliance / dpa

Kommt ein RX-7-Nachfolger?

Die Konzernzentrale in Hiroshima geht davon aus, innerhalb der nächsten zwei Geschäftsjahre die Restschulden komplett abgebaut zu haben. Hoffentlich gibt es dann, neben dem Roadster Mazda MX-5, grünes Licht für ein weiteres Spaßgefährt. Die Mazda-Ingenieure wollen nichts lieber bauen als eine Neuauflage des legendären Wankel-Sportlers Mazda RX-7.

Offiziell lässt Mazda dazu noch nichts verlauten. Im vergangenen Jahr gab der Hersteller auf der Autoshow in Tokio mit der bildschönen Sportwagen-Studie RX-Vision einen Ausblick. Wir schätzen: Am Ende wird das Management den Daumen heben.

Bestätigt wurden immerhin Entwicklungsarbeiten[/url] an einer neuen Wankel-Generation, genannt Skyactiv-R (R steht für Rotary = Kreiskolben- oder Wankelmotor). Die Leistung soll rund 350 PS betragen. Zu hören ist auch, dass sich die Ingenieure vom traditionellen Turbolader verabschieden und stattdessen auf elektrisches Boosten setzen wollen, wofür sich ein 48-Volt-Teilbordnetz mit BSG (Belt Starter Generator) sehr gut eignen würde.

Antrieb ohne stampfende Kolben: Der Wankelmotor vibriert deutlich weniger als ein Aggregat mit mehreren Zylindern Antrieb ohne stampfende Kolben: Der Wankelmotor vibriert deutlich weniger als ein Aggregat mit mehreren Zylindern Quelle: Mazda

MX-5 RF, CX-4 und CX-9

Vorige Woche präsentierte Mazda auf der Auto Show in New York einen Ableger des MX-5. Der Roadster mit dem Beinamen RF erhält ein optisch eigenständiges Fastback-Dach, das sich teilweise automatisch öffnen lässt. Die Markteinführung ist für Anfang 2017 vorgesehen. Im April – auf der Automesse in Peking – steht ein SUV-Coupé im Rampenlicht. Als erster japanischer Hersteller geht Mazda diesen „Lifestyle“-Schritt. Der CX-4 genannte Crossover basiert auf dem CX-5, ist aber gedrungener und sportlicher geschnitten und soll Mercedes GLC Coupé und BMW X4 antreten. Als optische Orientierung dient die voriges Jahr in Frankfurt gezeigte Studie „Koeru“.

Der CX-4 ist zunächst für den chinesischen Markt gedacht. Dort baut man das Modell in Kooperation mit dem Joint-Venture-Partner FAW. Wie lange Europa und die USA bei diesem schicken Design die Füße stillhalten, bleibt abzuwarten. Sie dürften ein luxuriöseres Derivat des CX-4, vermutlich wird er dann CX-6 heißen, schon im nächsten Jahr, spätestens aber 2018 einfordern.

Auf wenige Märkte beschränkt bleibt der komplett neue Mazda CX-9, dessen Verkauf im Mai in den USA beginnt. Ursprünglich war geplant, das größte SUV im Programm auch in Russland anzubieten. Doch aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage hält Mazda sich damit vorerst zurück. Unter der Haube steckt der erste Skyactiv-Benziner mit Turboaufladung. Der komplett neu entwickelte 2,5-Liter-Vierzylinder leistet rund 250 PS. Er ersetzt den noch aus Ford-Zeiten stammenden 3,7-Liter-V6-Sauger.

Gestorben ist das große SUV für Europa nicht. Mazdas Europa-Chef Jeff Guyton ließ am Rande der New Yorker Autoshow gegenüber Medien durchblicken, dass er sich das Modell gut in seinem Programm vorstellen könnte. Ähnliches hört man von Mazda Deutschland. Ohne einen Diesel hat das Modell allerdings keine Chance bei uns.

Mazda bietet für den CX-3 auch Tuning-Anbauteile und ein Foliendesign an Mazda bietet für den CX-3 auch Tuning-Anbauteile und ein Foliendesign an

Neuer CX-5 soll 2017 starten

Im November wird Mazda auf der Los Angeles Auto Show die nächste Generation des CX-5 vorstellen. Ikuo Maeda hat den kompakten Crossover im typischen Kodo-Design geglättet. Die „Charakterlinie“ läuft jetzt vom vorderen Kotflügel bis nach hinten durch. Unterbrochene Bögen wie noch bei aktuellen Modellen werden bald der Vergangenheit angehören. Der Marktstart für den CX-5 ist für Mitte 2017 vorgesehen.

Für 2018 schließlich steht die Ablösung des Mazda3 auf dem Plan. Der Kompakte soll das erste Mazda-Modell werden, das mit dem neu entwickelten HCCI-Motor fahren wird, ein hochverdichteter (18:1) Zwitter aus Diesel und Benziner mit angeblichen deutlich geringeren CO2-Werten.

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

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