Audi A6 4G (C7) 3.0 TDI Quattro Test

Der 3,0 tdi Motor läuft aus dem Stand sehr ruhig und ist während der Fahrt kaum als Selbstzünder zu enttarnen. Der A6 ist sicher kein Sportwagen, aber mit dem Sechszylinder Diesel sehr gut motorisiert, Motorkraft ist stets vorhanden und wenn es sein muss, ist ein kruzer Sprint ebenso kein Problem, wie lange BAB-Passagen jenseits von 200 km/h. Die angegebene Vmax von 243 km/h konnt ich bis dato noch nicht testen.

Seine guten Leistung wird durch das DSG-Getriebe perfekt an die Antriebsräder weiter geleitet, von Schaltrucken oder Gedenksekunde keine Spur. Es liegt stets der richtige Gang an und mit der Wahl zwischen den Schaltprogrammen D und S kann man seine Wunschcharakteristik auch schnell am Schalthebel beeinflussen, ohne über das Drive-Select grundsätzlich ins Setup einzugreifen.

Aber Leistung kommt von leisten und das muss man auch können. Also wer mit hoher Dynamik und stets anspruchsvollem Tempo durchs Land streift, darf kein 3-Liter Verbrauch erwarten. Aber im Vergleich mit Q5 bin ich bei eher zügigem Tempo 1,5-2 l/100 km niedriger im Verbrauch. Mal sehen wie das im Langzeitvergleich wird.

Der Wagen ist durch-und-durch komfortabel und für einen Langstreckenkapitän eine sehr angenehme Unterstützung. Vom Sitz- über Klimakomfort, bis hin zur Geräuschkulisse sehr angenehm. Das Problem mit dem leisen Auto ist, dass man dadurch Sachen hört, die man vorher nicht vernommen hätte.

Sehr positiv ist das verbaute ACC (rardargestützte Geschwindigkeitsregelanlage), das mit zwei Sensoren und Kameraunterstützung das Umfeld überwacht. Der Regelbereich von 0-250 km/h macht einfach Spaß, da ist das Staufahren entspannter und auch bei höheren Tempi wird diese Fahrhilfe nicht zum Risiko, da auch Geschwindigkeitsunterschiede über 100 km/h problemlos und ohne Komfort- und Sicherheitseinbuße bewältigt werden. Man muss dem Gerät nur trauen .

Das Multimedia-Navigations-Telefon- und Sonstwasgerät (MMI touch) bietet vielfältigste Möglichkeiten (inkl. eigenes Handbuch) und wartet mit einer nochmal verbesserten Sprachsteuerung auf. Auch das kleine Touchpad, dass ich zuerst für überflüssig hielt, nutze ich jetzt oft, da die Eingabegenauigkeit und das Tempo sehr gut sind.

Mittlerweile wird in diesem Gerät ja alles erwartet und das MMI bietet dem Spieltrieb viel Raum. Sicher gibt es noch die eine oder andere Funktion, die wo anders besser oder umfangreicher gelöst ist, aber ich bin im Tagesbetrieb sehr angetan von der Zuverlässigkeit und der Handhabung. Vielleicht sollte man auch mal eine Grenze ziehen, was man noch beim Autofahren machen kann und was nicht. E-Mails lesen und bearbeiten tue ich während der Fahrt nicht, deshalb fehlt mir die Funktion auch nicht.

Einen wesentlichen Beitrag zum Komfort leistet das Luftfahrwerk AAS, dessen Stellbereich von dynamisch-straff bis zu komofortabel-bequem geht. Für Strecken im leicht unwegsamen Terrain kann es auch noch separat angehoben werden.

Gewöhnungsbedürftig ist der Lane-Assist, der nun adaptiv, also mit Lenkeingriff arbeitet. Aber es hilft schon, dass der Wagen nun aktiv verhindert, dass man versehentlich, abgelenkt von den vielen Eindrücken dieser Welt (s.o.), die Nachbarspur nutzt. Die Gefahr an den vielen guten Assistenten ist natürlich, dass man sich noch mehr ablenken lässt.

Leise Kritik muss ich am Bose-Soundsystem üben. Das seitens Audi angebotene B&O System ist unrealistisch teuer und daher kein Vergleich. Allerdings bietet Audi auf der Plattform A4/A5/Q5 ein Soundsystem von B&O an, dass dem A6-Bose preislich gleich und klanglich weit überlegen ist. Sowohl in der Auflösung, in der Brillianz, als auch im Staging ist das Bosesystem hier deutlich unterlegen.