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Mercedes A-Klasse W176 180 Test

07.10.2012 11:44    |   Bericht erstellt von Yoshi007

Testfahrzeug Mercedes A-Klasse W176 180
Leistung 122 PS / 90 Kw
Hubraum 1595
HSN 1313
TSN CNL
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 1500 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 9/2012
Nutzungssituation Probefahrt
Testdauer ein Wochenende
Gesamtnote von Yoshi007 4.5 von 5
weitere Tests zu Mercedes A-Klasse W176 anzeigen Gesamtwertung Mercedes A-Klasse W176 (2012 - 2018) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich hatte die neue A Klasse am 06.10.2012 für etwa 2 Stunden zur Verfügung gestellt bekommen. Auch wenn die Zeit etwas knapp war, konnte ich das Auto doch recht gut kennenlernen.

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

Innenraum

 

Der Innenraum präsentiert sich sehr wertig. Ich wollte es erst gar nicht glauben das ich in einer A Klasse sitze. Von der Materialanmutung könnte es genau so gut auch eine C Klasse sein. Die verwendeten Materialien fühlen sich sehr gut an. Die Karboneinlagen und die Luftausströmer im Jet-Stil passen perfekt zum sportlichen Charakter, auch wenn es nicht jedermanns Geschmack ist. Bei den verbauten Bildschirm muss ich leider einen Punktabzug in der B-Note geben. Dieser wirkt auf mich unpassend platziert und passt so gar nicht zum Innenraumkonzept.

 

Als so genannter "Fremdmarkenbesitzer" war für mich die Umstellung auf den Wählhebel des 7 Gang Doppelkupplungsgetriebe am Lenkrad genau wie die ganzen Funktionen des linken Wählhebels für Scheibenwischer, Lichthupe und Blinker erst einmal ungewohnt, aber nach kurzer Zeit hatte ich mich bereits daran gewöhnt.

 

Platzangebot

 

In der ersten Reihe lässt es sich aushalten. Das Platzangebot vorne ist für meinen Geschmack sehr gut. Ich fühlte mich nicht eingeengt sondern eher mittendrin im geschehen. Dieser Eindruck wird durch die tiefe sportliche Sitzposition und die relativ hohe Gürtellinie vermittelt. So fühlt sich der Fahrer sehr viel besser ins Auto integriert als bisher. Gut gelöst wurde auch die Konturierung der vorderen, als Integralsitze ausgeführten Sportsessel (Extra), deren Flanken ordentlichen Seitenhalt bieten, ohne beim Einstieg übertrieben sperrig zu sein. In beiden Sitzreihen steht genügend Kopf- und Beinraum zur Verfügung. Nur wirklich Großgewachsene müssen beim Entern der Rückbank den Kopf einziehen.

 

Kofferraum

 

Der Kofferraum könnte für meinen Geschmack ein wenig größer ausfallen. Laut Datenblatt fasst der Kofferraum der neuen A Klasse 341 Liter. Guckt man sich aber die direkte Konkurrenz zum neuen Baby-Benz an, so fällt auf, dass auch der Volvo V40 mit 335 Litern kein Raumwunder ist. So gesehen nicht wirklich berauschend aber auch nicht wirklich schlecht. Scheinbar waren den Designern wohl die Optik wichtiger als der Nutzen. Zudem wird durch die breiten Rückleuchten der Zugang ein wenig erschwert.

 

Übersicht

 

Dass die flache, coupéhafte Form der A-Klasse Nachteile beim Platz mit sich bringt, liegt auf der Hand und so wird die Übersicht auch nie die Paradedisziplin des kleinen Schwaben. Durch die breiten Bleche und den schmalen Fenster wird die Sicht nach hinten sehr stark getrübt. Der Einsatz des PDC oder des aktiven Park-Assistenten erweist sich in der Praxis als sehr nützliches Helferlein.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Qualitätsanmutung sehr hochwertig
  • + Die Integralsitze bieten einen super Seitenhalt und sind zudem absolut Langstreckentauglich
  • + super Navi (einfache Bedienung und gute Ablesbarkeit)
  • + Das Harman Kardon ist jeden Cent wert (Aufpreis 800€)
  • - Die Übersicht wird durch die großen Bleche und kleinen Fenster stark getrübt
  • - relativ kleiner Kofferraum, dessen Zugang durch die breiten Rückleuchten zudem noch erschwert wird
  • - USB-Port in der Mittelarmlehnte nur fummelig zu erreichen (das mnag den einen oder anderen nicht stören, mich aber schon :D)
  • - Haubenlifter fehlt :D

Antrieb

4.5 von 5

Motor / Getriebe

 

Der A 180 Blue EFFICIENCY ist mit seinen 122 PS völlig ausreichend Motorisiert. Zugegeben, ich bin leistungsstärkere Fahrzeuge gewohnt, dennoch konnte der Wagen mich mit seinem spritzigen Ansprechverhalten überzeugen. Den Spurt auf Tempo 100 bewältigt die A Klasse in glatten 9 Sekunden und ist bei Bedarf bis zu 202 km/h schnell. Die Höchstgeschwindigkeit konnte ich heute aber aufgrund der Witterungsverhältnisse und den kreischenden Geräuschen (siehe Video ) die die A Klasse bei höheren Tempo von sich gab aber nicht testen. Dafür arbeitete das automatisierte Doppelkupplungsgetriebe zu meiner vollsten Zufriedenheit und verrichtet seinen Dienst so unspektakulär, dass man erst beim Blick auf das Fahrerinformationssystem wirklich weiss, in welchem Gang man sich gerade befindet. Beim Wechsel vom D in den S-Modus spricht der A 180 noch etwas direkter an. Gepaart mit den Schaltpaddles hinter dem Volant lässt sich so der Fun-Faktor nochmals steigern.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + gut abgestuftes Autmatikgetriebe (DCT)
  • + durchzugsstarker Motor

Fahrdynamik

4.5 von 5

Fahrkomfort / Fahrwerk

 

Dank seiner sehr direkten und leichtgängigen Lenkung gepaart mit dem sportlichen und sehr griffigen Lenkrad macht der kleine Schwabe besonders auf kurvigen Landstraßen viel Spaß. Hierbei zeigt die A Klasse aber ein typisches Verhalten von Fronttrieblern, sie schiebt gern über die Vorderräder. Dies wird dann aber von dem spürbar eingreifenden ESP vermindert.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + gute Beschleunigung
  • + standfeste Bremsen
  • + sehr direkte und präzise Lenkung

Komfort

4.0 von 5

Federung

 

Mein Testwagen hatte das Komfortfahrwerk an Bord und dies bügelte so gut wie jede Unebenheit weg. Im Innenraum konnten nur sehr starke Stöße wahrgenommen werden, auch bei hohen Tempo gab sich der Wagen keine blöse, so hielt er immer die Spur und rannte nicht jeder Bodenrille nach.

 

Sitze

 

Die Sportsitze machen optisch schon eine Menge her, doch halten diese auch, was die Optik verspricht?

 

Den Seitenhalt den die Sitze bieten, empfand ich als ausgezeichnet. Auch waren sie sehr bequem, absolut Langstrecken tauglich doch die Sitzfläche für die Unterschenkel war mir ein wenig zu kurz!

 

Innengeräusche

 

Die Höchstgeschwindigkeit konnte ich heute aufgrund der Witterungsverhältnisse und den kreischenden Geräuschen (siehe Video) die die A Klasse bei höheren Tempo von sich gab nicht testen. Bei niedrigen Geschwindigkeiten waren aber so gut wie gar keine Geräusche wahrzunehmen.

 

http://www.youtube.com/watch?v=2bBX8Y3tURw&feature=youtu.be

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + sehr bequeme Sitze
  • + gut abgestimmtes Fahrwerk

Emotion

4.5 von 5

Optik / Design

 

Wer hätte dem gelegentlich doch recht biederen Daimler-Konzern eine derartige Radikalität zugetraut? Mit der neuen Mercedes A-Klasse hat der Autobauer gewiss nicht nur mich positiv überrascht. Er hat seinem Kompaktklassemodell nicht nur ein einfaches Facelift verpasst, er hat ein komplett neues Auto auf die Beine gestellt. Mit seinem Design sieht es fast so aus wie die im April des vergangenen Jahres vorgestellte Concept A-Class. Nur selten hat ein Hersteller den Mut, ein Concept-Car fast 1:1 in die Serie zu schicken.

 

Kein Wunder, denn die neue A-Klasse soll die Kundschaft verjüngen. Während das Durchschnittsalter des heutigen Mercedes-Kunden bei Mitte 50 liegt, soll der A-Klasse-Käufer zehn Jahre jünger sein. Der Pulsschlag einer neuen Generation eben.

 

Auch wenn ich mich wiederhole aber aus der einst so biederen A Klasse ist in der neuen Variante ein cooler, peppiger Kompakter geworden. Die neue A-Klasse signalisiert schon auf den ersten Blick Dynamik und duckt sich bis zu 18 Zentimeter tiefer als der Vorgänger auf die Straße. Die mit dem „Concept A-CLASS“ vorgestellte und weltweit enthusiastisch begrüßte radikale Formensprache wurde konsequent in die Serie umgesetzt: Der Auftritt der neuen A-Klasse folgt der neuen Mercedes-Benz Designstrategie. Ergebnis ist ein so genanntes Two-Box-Design mit besonders eigenständigem Charakter, sportlich emotionalem Exterieur und einem Interieur mit besonders hoher Wertanmutung.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + cooler, peppiger Kompakter

Gesamtfazit zum Test

  • + sportliche Silhouette
  • + direkte und präzise Lenkung
  • + sehr gutes Fahrverhalten
  • + gut abgestimmtes Automatikgetriebe (DCT)
  • + Platzangebot - zumindest vorne
  • + geringer Verbrauch
  • - kleiner Kofferraum der zudem von den breiten Rückleuchten erschwert wird
  • - Windgeräusche bei hohen Tempo
  • - Übersicht nach hinten ist katastrophal
  • - Aufpreispolitik
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Die A-Klasse wandelt sich vom hochbeinigen Stadtwagen zum ausgewachsenen Dynamiker. Selbst mit dem kleinen Benziner vermittelt die neue A Klasse einen sehr großen Fahrspaß. Wer also einen agilen, dynamischen und komfortablen Kompaktwagen sucht, dürfte mit der A Klasse bestens bedient sein.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Ob das Gefühl, einen Mercedes zu fahren, den satten Preisaufschlag rechtfertigt, ist eher eine Bauch- als eine Hirn-Entscheidung. Letzteres lässt sich immerhin damit beruhigen, dass ja nicht nur der Stern, sondern auch ein Anti-Kollisions-System serienmäßig an Bord ist. Es beschränkt sich freilich darauf, bei Annäherung an anderes Blech mächtig Alarm zu schlagen; Bremsen muss der Fahrer selber. Die Aufpreisliste ist lang und so landet man auch schnell jenseits der 30.000€ Marke. Mein Testwagen mit vielem Schnick-Schnack brachte es auf ca. 36.000€.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 2

Fri Feb 01 14:37:09 CET 2013    |    HSME

wenn dieser Wagen ein Sportfahrwerk hatte bügelt er keine Unebenheiten weg. Die Testbericht weisen alle

auf ein viel zu hartes Fahrwerk hin.(wie in den alten A-Klassen) Viele werden das Fahrwerk als zu hart empfinden.( dieses war ein auszug einer Autozeitschrift !) Meine Frage ist, sind sie vielleicht von Mercedes ?

Tue Feb 12 08:13:40 CET 2013    |    Yoshi007

Ich kann dir versichern, dass ich bis auf ein sehr stark ausgeprägtes Interesse nichts mit der Automobilindustrie am Hut habe. Es ist mein subjektives Gefühl gewesen und das fühlte sich für mich nun eben so an, wie beschrieben! Darüber hinaus steht auch nichts im Text von Sportfahrwerk :D