Katastrophale Crash-Ergebnisse
"Die schwächere Fahrgastzelle knickt ein"
Moderne Autos gelten als sicher, jedes Jahr sinkt die Zahl der Unfalltoten. Umso erschreckender sind die Bilder, die bei einem US-Crashtest entstanden sind.
München/Arlington/USA – Wenn Euro NCAP neue Autos gegen die Wand fährt, dann sind diese meist darauf vorbereitet. Ganz anders sieht das bei einem speziellen Crashtest aus, den die US-Versicherer vom IIHS seit 2012 durchführen.
Erneut rasselte eine ganze Reihe von Autos durch den „Small Overlap Crash“: der Mazda5, die Nissan-Modelle Juke und Leaf und der Fiat 500L. Von zwölf getesteten Modellen hat nur ein einziges, der Mini Countryman, die Note „gut“ erhalten, vier Mal gab es ein "akzeptabel" und drei Mal ein "befriedigend".
Die schwächere Fahrgastzelle gibt nach
Der Grund für die teilweise miserablen Ergebnisse ist die Struktur der Autos. Prallen die Fahrzeuge bei etwa halber Überdeckung auf ein Hindernis, wie beispielsweise beim EuroNCAP-Test, dann kann die Knautschzone ihre volle Wirkung entfalten. Beim Small Overlap-Test fahren die Autos jedoch nur mit einem Scheinwerfer (25 Prozent der Fläche) gegen einen festen Gegenstand.Werden dabei die Energie absorbierenden Längsträger nicht getroffen, werden die Fahrzeuge erst von der A-Säule und somit von der Fahrgastzelle gestoppt, sagt ADAC-Crashexperte Andreas Ratzek. So könne es sein, dass zwei Fahrgastzellen mit 70 km/h aufeinander treffen. Zwar seien diese extrem stabil, doch derartige Kräfte könnten auch sie nicht aushalten. „Die schwächere von beiden knickt dann ein“, sagt Ratzek
Kritik an Unfallszenario
Bereits vor zwei Jahren schnitten die Mercedes C-Klasse und der Audi A4 in dem Test besonders schlecht ab. Damals zweifelte Mercedes die Sinnhaftigkeit der Crashmethode an: „Der Test entspricht nicht dem realen Unfallgeschehen, ein Zusammenstoß auf Scheinwerfer-Breite ist statistisch nach unseren Daten nicht signifikant", sagte ein Sprecher laut einem „Spiegel Online“-Bericht von 2012.
Außerdem treffe das Auto bei dem Crash auf einen festen Gegenstand. Bei einem Landstraßenunfall, den der Crash unter anderem simulieren soll, würden zwei „weiche“ Teile aufeinander prallen, also zwei Knautschzonen.Lautstarker Widerspruch ist jetzt weder von Mazda noch von Nissan zu hören. Stattdessen verweisen die Japaner auf die guten Crashnoten des Juke beim Euro NCAP-Test (vier Sterne) und die guten Ergebnisse bei allen anderen IIHS-Tests (mäßig überlappend, Frontal- und Seitenaufprall). Nichtsdestotrotz will der Hersteller die Ergebnisse genauer untersuchen, um nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Mazdas Reaktion fällt ähnlich aus. "Wir nehmen die Ergebnisse ernst", heißt es laut "Spiegel Online" aus Japan.
ADAC befürwortet Crashtest-Vielfalt
Der ADAC hält den Test des IIHS für realistisch: „In unserer Unfallforschungs-Datenbank haben wir Bilder von Unfallfahrzeugen, die genauso aussehen, wie die bei dem simulierten US-Crashtest“, sagt ADAC-Experte Ratzek. Aus diesem Grund spricht sich der ADAC dafür aus, die Vielfalt der Crashszenarien zu erhöhen. Man freue sich darüber, dass dieses Thema durch den IIHS-Test nun stärker beleuchtet wird, heißt es aus München.
Hier seht Ihr die Ergebnisse im Einzelnen
Seht hier, wie der Volvo S90 beim Small-Overlap-Crashtest abschneidet.
Ist jetzt eigentlich nicht so neu, dass europäische und amerikanische Norm stark variieren.
Ihr könntet auch die Follksam Statistik erwähnen.
"vielen durch" 😱
Rechtschreibprüfung defekt?
Das ist nie passiert ;-)
"fiel ebenfalls durch den Text" ist dann auch nie passiert? 😉
Wir lächeln wissend und breiten den Mantel des Schweigens darüber aus....😉
- - - -
Unsere Lektorin hat Urlaub. Und sie wird sich freuen, wenn sie merkt: WIR BRAUCHEN SIE!
Oder Euch :-)
Es kann ja nicht so schwierig sein, eine ernsthafte Statistik zu erstellen, welche Unfallszenarien wie häufig auftreten. Die Aussage des ADAC nach dem Motto "ich kenne jemanden der schon mal von so was von jemandem gehört hat" ist jedenfalls nicht besonders fundiert. Aber das kennt man ja von dem Lobbyverein.
Nur weil ab und zu beim einem Erdbeben ein 100t-Brückenelement auf ein Auto fällt und es auf 10cm Gesamthöhe plättet, muss man bei der Karosseriegestaltung noch lange keine Rücksicht auf ebendiesen (Sonder-)Fall nehmen.
Auf Spezialfälle wie "mit 150 an den Alleebaum" sollten die Kontrukteure allerdings auch keine Rücksicht nehmen. Die machen das ja sozusagen zum Spass.
G.
Ich finde es auch gut, dass es mehr unterschiedliche Crahstests gibt. Beim NCAP Crashtest wird vorher alles exakt vermessen und geplant. Leider nimmt sich vor einem Unfall niemand die Zeit richtig zu zielen um mit exakt 50% Überlappung zu treffen. Da wird noch versucht auszuweichen und dann trifft man auf ein mal nur noch mit 25% auf. Oder vielleicht auch nur 15%? Oder man trifft das Hindernis schräg? Und wie sieht es eigentlich mit der Sicherheit aus wenn man am Stauende steht und einem einer mit 100km/h hinten rein fährt weil er geschlafen hat? Ich fände deutlich umfangereichere Crashtests besser.
Dafür halte ich Abzüge beim NCAP Crashtest für fehlende Gurtwarner, ESP oder sonstiges oder ähnliches für nicht wirklich signifikant. Das gehört in eine andere Kategorie, z.B. passive Sicherheit oder Assistenzsysteme... Denn nicht jeder ist zu blöd zum Autofahren. Ich habe kein ESP und vermisse es auch beim besten willen nicht (ja, steinigt mich ihr ESP Fetischisten). Bin schon mehrere 100tkm mit Autos sowohl mit, als auch ohne ESP gefahren und muss sagen Autos ohne ESP lassen sich genau so gut fahren. Ich behaupte nicht, dass die ganzen elektronischen Helferlein nichts bringen, aber nicht jeder braucht sie. Crashsicherheit ist dagegen für jeden wichtig, denn einen Unfall kann man immer haben, auch wenn man selber alles absolut richtig macht.
Das nun ohne ESP keine Bestnote in einem "Crashtest" möglich ist, selbst wenn man bei einem Frontalaufprall mit 200km/h auf eine Mauer einfach aussteigt und sich denkt: "schade um das schön Auto", macht in meinem Augen keinen Sinn. Hier sollte man wirklich zwischen Crashsicherheit und Elektronischen Schnickschnack unterschieden werden.
und wonach soll man jetzt beim Kauf gehen? Nach der europäischen oder amerikanischen Norm?
Ahm...
Also heißt das, wenn auf der Landstraße ein Unfall UNVERMEIDBAR ist, weil der Gegenverkehr pennt, dann soll ich da volle Lotte draufhalten, weil meine Knautschzone dann ihre volle Wirkung entfalten kann?
Ich hatte tatsächlich mal binnen Bruchteilen von Sekunden eine solche Überlegung angestellt, als der Fahrer eines Lieferwagens welcher mir entgegenkam etwas in seinem Beifahrerfußraum gesucht hat.
Da dachte ich ehrlich gesagt nur an meine damalige Freundin, die bei mir im Auto auf dem Beifahrersitz saß. Ich dachte mir: Wenn ich mit meiner Seite reincrashe, dann ist sie maximal geschützt - auch wenn ich dabei draufgehe. Dürfte ja tatsächlich der Fall sein. Einen richtigen Frontalcrash - also über die ganze Breite des Autos, wollte ich nicht riskieren - wegen ihr!
Es waren wirklich nur Bruchteile um zu reagieren. Hätte ich gebremst, hätte er mich voll erwischt! Ich bin nach rechts ausgewichen, Richtung Straßengraben. Im Notfall hätte ich wohl in den (relativ tiefen) Graben gelenkt.
War zum Glück noch genug Platz. Er hatte es (zu spät) bemerkt und ist von sich aus ebenfalls nach rechts ausgewichen.
Auch wieder so eine Frage: In welche Richtung weiche ich aus? Logisch gesehen (und die Entscheidung habe ich richtig getroffen), bin ich in meiner Fahrtrichtung nach rechts ausgewichen.
Laut ADAC-Unfallforschung liegt der Anteil der Frontalcrashs mit geringer Überdeckung ("small overlap") bei 22 %.
http://www.adac.de/.../...eringe%20%C3%9Cberdeckung%20245KB_142434.pdf
Der UDV kommt in seiner Untersuchung auf 25 %.
Nachdem die Bilder der seinerzeitigen Tests von Audi und Mercedes nicht wesentlich anders aussehen und beim A4 auch die Tür ab ist, mache ich mir da überhaupt keine Gedanken.
Selbst ein 5er BMW schützt nicht vor Todesfällen, wie man beim gestrigen Geisterfahrerunfall auf der A1 in Österreich feststellen musste, und der Unfall dürfte in etwa so abgelaufen sein, wie der Amerikanische Crashtest gemacht wird, wenn man sich die Bilder im Internet ansieht.
Kauf, was Dir gefällt und Du Dir leisten kannst.
Es wurden 12 Modelle von wahrscheinlich unendlich vielen getestet. Wahrscheinlich sind die Tests nicht einmal innerhalb der gleichen Fahrzeugklasse übertragbar. Ich könnte mir vorstellen, dass der normale Mini anders bei diesem Unfall dasteht, da evtl. die Längssäulen die Kräfte anders aufnehmen.
Nur nicht zu verrückt machen lassen, erst recht nicht von Vereinen, welche wahrscheinlich auch an diesen Unfalltests verdienen. 😉
Mein Bruder hatte mal ein Pferd längs übers Auto liegen... Das Dach war genau in der Mitte eingeknickt, mein Bruder hatte mehrere Halswirbel angebrochen. Zum Glück alles gut verheilt.
Ich fordere: Tests für längs übers Auto liegende Pferde nach einen Aufprall mit diesen, alternativ auch Kühe, Hirsche, Rentiere und was es sonst noch so alles gibt...