Ex-VW-Vorstand macht Betriebsklima für Dieselgate verantwortlich
"Geist" bei VW Schuld an Dieselskandal
Scharfe Worte zum Sonntag. Ex-VW-Vorstandsmitglied Christine Hohmann-Dennhardt macht das Betriebsklima bei Volkswagen für den Dieselskandal verantwortlich.
Berlin - "Das Problem ist der Geist, der in bestimmten Abteilungendes Hauses herrscht, der große Druck", so Hohmann-Dennhardt. Die Managerin arbeitete vor ihrer kurzen Zeit bei VW zuletzt als Compliance-Beauftragte beim Daimler-Konzern und diente davor als Bundesverfassungsrichterin. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" führte Hohmann-Dennhardt aus: "Ein «Das können wir nicht» dürfe es nicht geben." Die ehemalige Richterin nahm im Interview den aktuellen Vorstand ausdrücklich in Schutz: "Aus meiner Sicht wurden die Betrügereien nicht von oben verordnet."
Ex-Verfassungsrichterin: "Es hatte keinen Sinn mehr"
Die Juristin hatte Volkswagen im Januar 2017 nach nur rund einem Jahr verlassen. Sie war Anfang 2016 als Vorstand für Integration und Recht von Daimler zu VW gewechselt, um bei der Aufklärung des Dieselskandals zu helfen. "Ich bin nicht im Groll gegangen, nicht auf den Vorstand, aber es hatte keinen Sinn mehr", sagte Hohmann-Dennhardt. "Ich wollte mit meinem Namen für nichts stehen, was ich ganz anders gemacht hätte."Nach ihrem Abschied hatte es scharfe Kritik an der Abfindung von 12,5 Millionen Euro gegeben. "Ich habe ein reines Gewissen. Es ist ja kein schmutziges Geld", sagte Hohmann-Dennhardt. Zugleich sagte sie: "Man müsste dringend einmal ernsthaft über die Gehälter von Topmanagern sprechen." VW hatte als Reaktion eine Obergrenze für das Gehalt der Topmanager eingeführt.
Quelle: DPA
Quatsch. Der Dieselbetrug wurde von ganz oben angeordnet und die Politik hängt bis zur Halskrause mit drin. Deshalb versanden die Ermittlungen der Schnarchanwaltschaft Braunschweig ohne Ergebnis.
Nein, nein der arme Vorstand kann gar nix dafür. Ich mach dann mal gleich eine Spendenaktion auf.
Mal im Ernst, die Frau tut mir noch nicht mal leid, wegen Mist der da so abgelassen wird. Vorher kommt denn der Druck? Von Fliessbandarbeiter Klaus oder vom Vorstand Klaus? Im Endeffekt ist es die Erwartungshaltung der Aktionäre aus Gier, man bekommt ja den Hals nicht voll. Und so zieht sich die Kausalkette durch das ganze Unternehmen. Und wäre von Anfang an eine ehrliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit von allen gemacht wurden, stände man nicht da wo man heute ist. Die technischen Grenzen hätten knallhart aufgezeigt werden müssen, um auch den letzten Anteilseigner zu zeigen, hier ist erstmal Schluss.
Aber im Zuge der Bildungsmisere raffen das viele gar nicht mehr, der Vorstand hatte dann da vielleicht Schiss, man könnte ja abgeschossen werden, die Ingenieure genauso, also suchte man sich einen Ausweg mit den bekannten Konsequenzen.
Das Thema Druck ist ja nicht nur ein Phänomen von VW, von daher ist da Wahrheit drann, aber der Rest ist besser als "Spaceballs"
Wer ist denn für das Betriebsklima verantwortlich, wenn nicht der Vorstand?
12.500.000 € Abfindung nach 1 Jahr, gut 1 Mio pro Monat plus mtl. Gehalt. Kann sich sehen lassen nach Steuer.
*Kopfschüttel*
Das hatte ich schon seit Monaten spekuliert:
Der Winterkorn hatte eine Ja- Sager- Kultur etabliert. Die geht von oben aus und funktioniert, weil zu viele es mit machen.
Sowas geht dann aber auch nicht innerhalb weniger Wochen oder Tage von selbst weg. An Geist und Fehlerkultur zu arbeiten ist gar nicht so einfach.
Aus demselben Grund können die Deutschen auch nicht von heute auf morgen Elektro bauen. Das Mindset fehlt und es gibt überall Widerstände und Mitarbeiter, die lieber so weiter machen wie vorher.
Das ist auch einer der Gründe, warum einige Unternehmen lieber ganz neue Bereiche gründen, um an den neuen Ansätzen zu arbeiten, wie bspw die BMW Submarke "i".
ja, und dann faselt Die mit reinem Gewissen irgendwas über die Top Gehälter der Vorstände 🙄
Diese Aussage in dem Kontext! Ich lach mich weg, ja, man müßte mal darüber sprechen. Aber vorher kassiert man ab. Was für eine verlogene Doppel-Moral! Die Frage sollte lauten: wieviel ist (euch Raffkes) eigentlich genug?
Echt? Dann sollten sie ihre Sicht mal dringend korrigieren! Oder hat die Kohle den Blick vernebelt?
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, gelle?!
Warum auch? 😕
Könnte es nicht auch sein, das die paar "Kröten von 12,5 Mille" für die Prinzessesin Taschen niemals Leer "Handgeld" für die AG sowie die paar Penusen der Daimler-Mannen sind?
Denke, der Hintergrund ist ein ganz anderer, wurde hier vor wenigen Wochen diskutiert und ruckzuck schon wieder vergessen..😎 Nur um in der Diskussion ein wenig Backstage zu gehen😆
Die Dame ist viel mehr als Gold wert, die Kurzbeschäftigung in Teilzeit war genial und hat beiden Konzernen richtig, richtig viel Moos erspart.
Bitte lesen
Die doppelte Kronzeugin im Autokartell
Viel wurde geredet und noch mehr geraunt über ein angebliches Kartell der deutschen Autohersteller, seit im Sommer publik wurde, dass BMW, Daimler und VW (samt Audi und Porsche) in trauten Zirkeln Absprachen getroffen haben – womöglich zum Schaden von Kunden wie Zulieferern. Bewiesen ist nichts, noch nicht einmal ein formelles Verfahren wurde bisher eröffnet. Man bewegt sich in einer Grauzone zwischen dem, was üblich und zulässig ist an Absprachen, um gemeinsame Standards festzusetzen, und dem Punkt, an dem die Kriminalität beginnt.
Christine Hohmann-Dennhardt, die ehemalige Verfassungsrichterin und Ex-SPD-Politikerin, war als Managerin an beiden Tatorten an vorderster Front zugange. In Stuttgart wie Wolfsburg war sie nacheinander im Vorstand für Recht und Ordnung zuständig; in den Jahren von 2011 bis 2015 für Daimler, 2016 dann für Volkswagen, geholt als vermeintliche Wunderwaffe für die diversen juristischen Schlachten, in die der Konzern nach dem Diesel-Skandal verstrickt war (und immer noch ist).
In Hohmann-Dennhardts Zuständigkeit als Daimler-Vorstand fiel es, einen „Antrag auf Bußgeldimmunität“, so der korrekte Titel der Selbstanzeige, an die Wettbewerbshüter zu schicken. Nachdem dies erledigt war, wechselte sie nach Wolfsburg. Kein halbes Jahr später, im Sommer 2016, hat sich auch VW der „Beteiligung an mutmaßlichen Kartellverstößen“ selbst bezichtigt. Wieder ging es darum, als Kronzeuge geschont zu werden. Ob damals nur Hohmann-Dennhardt wusste, dass Mercedes schneller war, oder der gesamte VW-Vorstand, darüber gehen die Ansichten auseinander. Klar ist: Der Gelackmeierte in dem Spiel war der dritte beteiligte Konzern, BMW.
Und was macht Frau Hohmann-Dennhardt heute? Sie privatisiert. In Wolfsburg ging es nicht lange gut zwischen den VW-Automännern und der Juristin. Nach einem knappen Jahr schied sie im Streit aus, belohnt mit mehr als zwölf Millionen Euro Abfindung.
http://www.faz.net/.../...doppelte-kronzeugin-im-kartell-15257401.html
Glaube ich sogar. Der Vorstand ist bestimmt nicht hingegangen und hat gesagt "baut eine Betrügersoftware ein". Aber er wird wohl so einen Druck aufgebaut haben (möglichst billig möglichst gute Abgaswerte, etc) dass es ohne zu betrügen überhaupt nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre. Ist aber bei vielen Firmenführungen so. Erwartungshaltung übersteigt die Möglichkeiten. Wer nicht mitspielt wird ersetzt, und wer nicht ersetzt werden will (bzw. auf den Job gerade angewiesen ist) muss schummeln. Traurig aber wahr.
Ich bin gespannt ob und wann sich diese Kultur wieder ändert.
Auf dem Grabstein des Kapitalismus wird später stehen: „Zuviel war nicht genug.“ (Volker Pispers) 😆
Ja, im deutschen Leistungssport wird ja auch Doping aufs schärfste geächtet...
...aber wenn in die Fördergruppe willst, oder die Anstellung bei der Bundeswehr, oder dem Bundesgrenzschutz, dann mußt du halt Leistung xy bringen, von nix kommt nix.
Ich geh solange die Drei Affen machen.
...für die Jungs, die oben die Vorgaben machen, is das alles ganz einfach.
Muß das können, darf nix kosten. Mach mal.
Klar kannst alles hinschmeißen, aber so gut wie als Festangestellter bei VW muß es dir erst malwieder gehen.
Der Geist heißt Gier. Gier nach noch mehr Geld und noch mehr Geld. Für 100€ pro Fahrzeug würden diese Leute ihre eigene Schwiegermutter verkaufen, geschweige die Umwelt verpesten. Mir tun nur die Leute leid, die da arbeiten und natürlich, die diese VWs zumindest in Deutschland gekauft hatten.
Das ist keine Abfindung, das ist Schweigegeld