Kfz-Sachverständige: "Auto Bild" testet Gebrauchtwagen-Prüfer
"Kein Gutachten war sein Geld wert"
Wer sich bei der Suche nach Gebrauchtwagen unnötige Wege sparen will, kann Fern-Gutachter engagieren. "Auto Bild" hat drei Anbieter getestet, mit erschreckendem Ergebnis.
Hamburg - Mit dem Hintern auf der Couch macht die Suche nach einem Gebrauchten am meisten Spaß. Einfach auf www.motoragent.de das passende Auto und die entsprechenden Angebote suchen. Doch lohnt sich die Fahrt in die Eifel oder nach Hohenlohe wirklich? Oder wartet dort nur Schrott?
Drei Internetanbieter, ein freier Sachverständiger
Diese berechtigten Fragen wollen unabhängige Experten den Kaufinteressenten beantworten. Klingt gut, doch was taugen die Tester? „Auto Bild“ hat drei Anbieter und einen freien Sachverständigen um ihre Urteile zu einem Gebrauchtwagen gebeten, mit erschreckendem Ergebnis.
Das Magazin präparierte zusammen mit der Dekra einen BMW 3er Touring aus dem Jahr 2009 und beauftragte die vier Sachverständigen. Keiner lieferte eine zufriedenstellende Arbeit ab. „Vor Ort wurde viel zu oberflächlich gecheckt, kein Gutachten war sein Geld wert“, sagt Auto-Bild-Redakteur Malte Büttner.124 Euro für 30 Minuten Kontrolle
Am konsequentesten waren noch die Ferntester – trotz sechs Anläufen reagierte keiner auf die Anfrage und „Auto Bild“ gab auf.
Der Anbieter "diepruefer.de" verlangte für sein Gutachten stolze 124 Euro. Dafür schaute sich der Sachverständige das Auto lediglich 30 Minuten lang an. Eine Probefahrt hielt er nicht für notwendig. Er entdeckte einen Streifschaden an der Seite, das defekte Flexrohr und fand heraus, dass die Farbe in der Annonce falsch angegeben war.
Er übersah allerdings einen Schaden am Heck, die abgenutzten Bremsen, falsch aufgezogene Reifen und die defekten Heckklappendämpfer. Die Motorhaube öffnete er nur, um ein Foto zu machen. Ohne Kontrolle urteilte er, dass alle Flüssigkeitstände o. k. seien. Das Urteil von "Auto Bild": "Ohne Probefahrt ist die Untersuchung nichts wert und schon gar nicht 124 Euro."
80 Minuten Begutachtung und 99 Euro
Der Prüfer der Huesgen-Gruppe brauchte acht Tage, bis er Zeit für eine Begutachtung fand. Dabei verspricht der Anbieter einen Termin innerhalb von 24 Stunden. Immerhin nahm der Mann sich für seine Inspektion 80 Minuten Zeit und unternahm auch eine Probefahrt – das alles für 99 Euro.Leider hatte auch er, wie alle anderen Prüfer auch, die Anzeige nicht dabei. Deshalb fiel ihm weder der falsche Lack (Uni statt Metallic) noch die zu kleinen Felgen oder die fehlende Einparkhilfe vorn auf.
Eine Alternative zu den Internet-Testern sind freie Sachverständige vor Ort. "Auto Bild" beauftrage einen von ihnen in Bremen. Nach einem Tag war er vor Ort, allerdings nach 15 Minuten auch schon wieder weg. Er notierte sich nichts und lieferte am Ende lediglich eine mündliche Beurteilung per Telefon. Dafür verlangte er 94 Euro.
Fazit
"Die Idee vom Autocheck vor Ort ist gut und passt in die Zeit. Doch sie muss auch richtig umgesetzt werden", schreibt das Magazin. Klar ist, dass nicht alle Prüfer so arbeiten wie die bei der Stichprobe des Magazins. Das Ergebnis wird dadurch allerdings nicht besser: Das gesamte Geschäft basiert schließlich auf Vertrauen.
und was sagt uns das?
"Traue niemanden weiter als Du ihn siehst!" 😉
Das ganze Geschäft basiert nicht auf Vertrauen sondern ausschließlich auf Geld, Geld und nochmal Geld. Was wollen die denn prüfen ?
Ob das Auto noch wie neu ist ?
Ich verfüge über einige Jahrzehnte Erfahrungen im Gebrauchtwagengeschäft. Ich habe eine stattliche Anzahl gebrauchter Autos bewertet und mich dabei auf meine Erfahrung und die Bewertungskriterien der DAT verlassen. Einen Sachverständigen zur Bewertung brauchte ich nie.
Was würde so ein Sachverständiger denn feststellen ? Auch nichts anderes als ich.
Ein Gebrauchtwagen ist - wie die Bezeichnung schon aussagt - gebraucht, nicht neu. Der Zustand und der Preis müssen zusammenpassen dann passt es für den Käufer und den Verkäufer.
Schwarze Schafe gibt es im Gebrauchtwagenhandel nach wie vor, daran werden auch solche Gutachten nichts ändern.
Beim Fähnchenhändler wird niemand einen "geprüften Gebrauchtwagen" finden. Ein seriöser Markenhändler wird schon von sich aus bestrebt sein gute und weitestgehend fehlerfreie Gebrauchtwagen zu verkaufen, er muß Gewährleistung üben.
Franz
Wieder was gelernt.
1) Der E91 Touring ist ein beliebtes Auto
2) Gebrauchtwagenprüfer machen keine Prüfung, die gründlich ist wie eine Inspektion, welche erstens je nach Werkstatt mehrere 100€ Arbeitszeit kosten kann, zweitens dafür oft auch vieles übersehen.
Danke Autobild!
und gerade den "seriösen" Markenhändlern traue ich Tricksereien mit Tachoständen usw zu. Da werden Wagen überführt bei denen die Tachoeinheit abgeklemmt wird damit der Käufer sein Auto mit 0 km bekommt. Ich sehe da keinen allzu grossen Abstand mehr zum Fähnchenhändler.
Ich habe heute einen Kia-, einen Ford-, einen Dacia-, einen Skoda-, einen Mazda- und einen Hondahändler besucht
- der Fordhändler hatte keinen Fiesta da, und auch keinen Fiestaprospekt
- keine Verkäufer anwesend beim Mazdahändler (auch kein Prospekt vom Mazda2) und beim Daciahändler (abgeschlossen während der Öffnungszeit)
- Skodahändler konnte kein Angebot ausdrucken und konnte keine Lieferzeit für den neuen Fabia nennen
- Hondahändler konnte kein "Internetangebot" (was auch immer das sein sollte) ausdrucken
- der Kiahändler hatte nur Kundenautos vor Ort die ich mir hätte von aussen ansehen können
Ehrlich, ist mir ein Rätsel wie diese Branche Autos verkauft. Die Kunden müssen allesamt bekloppt sein.
Je nach Marke spielt der Privatkunde überhaupt keine nennenswerte Rolle mehr und stört nur im Glaspalast. Das trifft aber eher auf die Premium-Marken zu. Wie das bei den von dir genannten Autohäusern zusammenpasst, ist mir wirklich ein Rätsel. Die haben keine gut situierten Flotten- und Großkunden und kämpfen eigentlich um jeden verkauften Wagen.
Ich weiß schon, warum ich so einen Mist nicht anbiete. Allein das Haftungsrisiko für "mal eben gucken" sollte einem zu Denken geben. Eine ordentliche Untersuchung ohne etwas zu schreiben und zu ermitteln dauert mindestens eine Stunde, ohne etwas zu Papier gebracht zu haben. Und auf der Straße ansehen ohne Hebebühne geht schon mal gar nicht.
Lustig ist aber, das ausgerechnet die grünen Männchen sich hier als Prüfer aufspielen. Die bieten diesen Mist doch selber an und "prüfen" nicht anders wie die Kollegen, welche Sie hier kritisieren.
Hier möchten nur die Anbieter dieser Portale den schnellen Euro machen und das geht nur wenn Sie willige "Experten" finden, die das machen.
Am besten man sucht sich selber jemanden aus, der sich mit der Materie auskennt (z.B. Empfehlung aus dem Verwanten- oder Bekanntenkreis) und der kein wirtschaftliches Interesse hat.
Das hier geht gar nicht und wird auch nie richtig funktionieren.
Wo ist denn das passiert? Normalerweise sind auf den Neuwägen die man direkt aus dem Werk abholt bereits ~8km drauf weil er eben schon über eine kleine Teststrecke gefahren ist und ein bisschen auf dem Werksgelände von A nach B.
Für den Preis ist so ein Ferncheck doch sowieso eigentlich überflüssig. Dafür kann ich auch selber hin fahren und habe sogar noch Geld für einen TÜV Check über, da schaut auch mal jemand drunter. Schnell sind sie auch nicht, ein begehrtes Autos wäre nach 3 oder mehr Tagen unter Umständen bereits weg.
Ein mehr als trauriges Ergebnis. Schade, dass so etwas nicht klappt. Es wäre Klasse.
Ich hatte mich in den letzten Wochen für einen Gebrauchtwagen interessiert und habe dann (freie) Werkstätten vor Ort angerufen, ob es möglich wäre, dass ein Auto angeschaut werden kann.
Beides Mal haben sich freie Werkstätten alles genau angeschaut (soweit ich das beurteilen kann, bin nur Hobbyschrauber an meinem Motorrad). Der Preis war wesentlich geringer als bei den obengenannten Kollegen. Ich war sehr zufrieden. Gekauft habe ich dann doch nicht, da die Preise überteuert waren und wir dann vom Kauf eines Zweitwagen abgekommen sind.
Eine VW-Markenwerkstatt habe ich auch angefragt, da wurde ich harsch abgewiesen - wollten wohl keine Haftung übernehmen.
Der TÜV macht sowas auch ab € 19,90 aufwärts.TÜV SÜD Auto Privat Check.
Das dürfte ca 1875 gewesen sein. Schonmal eine Tachoeinheit abgeklemmt? Danach kannst du mehr als nur ein paar Fehler löschen, wenn er überhaupt fährt. Zudem wird der Km stand nicht nur im Tacho gespeichert, geschweige denn Ermittelt.
Bei mir im E39 wird die Geschwindigkeit an einem Raddrehzahlsensor abgenommen. Wenn der kaputt ist, bleibt die Tachonadel bei 0 und km werden auch keine gezählt soweit ich mich erinnere. Möglich ist es also schon, ich bezweifle aber sehr, dass das ein seriöser Vertragshändler auch nur in Erwägung zieht sowas zu versuchen.
Das ist echt Klasse, da wird einmal das normale TÜV Programm durchlaufen (für 20 Euro ohne AU). Man steht daneben und kann auch selber drunterkucken. Perfekt!
Die sinnvollste Lösung für einen Gebrauchtwageninteressenten besteht immer noch darin, zum Fahrzeuganbieter zu fahren und sich selbst einen Eindruck vom Objekt der Begierde zu machen. Das war schon vor 100 Jahren so und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Wer das, aus welchen Gründen auch immer, nicht machen möchte, der muß wohl oder übel mit den Nachteilen der Alternativen, wie z.B. den hier vorgestellten, leben.
Der braucht gar nicht defekt sein, es reicht wenn du einfach den Stecker vom ABS Steuergerät ziehst. Dann kannst du ganz normal fahren, natürlich ohne ABS, aber nach 5000km hast du laut Tacho immer noch 0 gefahren.
Vertragshändler haben dafür aber Software. Die können das einfach so zurückstellen.
wenn man ein wenig sucht, dann bekommt man als Beispiel Ergebnisse im Ducato-Forum (dort kann ein Kilometerstand unter 100 km auf Null zurückgestellt werden), bei Skoda soll das bis 200 km funktionieren (und damit wohl auch im restlichen VAG-Konzern).
Wenn eine Niederlassung einen Wunschwagen haben will der woanders steht, dann wird nicht immer ein Transporter geschickt, sondern die Wagen werden dann auch auf eigener Achse durch die Republik gefahren. Selbstverständlich wird dann der Tacho genullt für den Kunden.
Also ich bin damals 2009 als ich mir einen "neuen" Gebrauchten kaufen wollte, auch einfach zur TÜV-Station gefahren und habe dort einen sogenannten Gebrauchtwagen-Check für 39 Euro gemacht. Danach habe ich dann sogar schriftlich die Aussage bekommen mit Checkliste, in wiefern der technische Zustand des Fahrzeugs mit den Angaben des Verkäufers übereinstimmt. Das hat mir persönlich viel Geld gespart und ich kann es jedem nur empfehlen.
Diesen Check kann man übrigens auch machen, wenn man zum Beispiel sein Fahrzeug verkaufen möchte. Man bekommt dann eine offiziell vom TÜV (bei der Dekra gibts das auch) abgestempelte und unterschriebene Checkliste, mit den Angaben was alles überprüft wurde.