VW-Betriebsrat will E-Autos erst nur in einem Werk bauen
"Keinen Standort überproportional versorgen"
VW will in den nächsten acht Jahren rund 80 Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. Der Betriebsrat schlägt vor, sie am Anfang auf nur ein Werk zu konzentrieren.
Wolfsburg - VW will in den nächsten Jahren viele neue Elektroautos auf den Markt bringen. Betriebsratschef Bernd Osterloh will die Produktion all dieser Autos zunächst auf ein einziges Werk konzentrieren. "Ein solcher Schritt wäre anfangs sinnvoll. Allein schon, um etwa die Risiken zu minimieren, die bei Neuanläufen entstehen", sagte Osterloh im Vorfeld der Planungsrunde des Konzerns im Oktober und November in Wolfsburg.
Es gehe darum, die vorhandene Kapazität auszulasten. Als Beispiel nannte er das Werk in Zwickau. Beispielsweise der E-Golf wird bisher in Wolfsburg und Dresden produziert. "Mir geht es um Wirtschaftlichkeit, nicht darum, einen Standort überproportional zu versorgen. Wir haben Menschen an Bord, die müssen wir beschäftigen", betonte Osterloh.
Zuvor hatten in Tschechien Medienberichte für Unruhe gesorgt, wonach Volkswagen einen Teil der Skoda-Produktion in Fabriken außerhalb des Landes verlegen könnte. Im Gespräch sein soll demnach etwa eine Verschiebung des Skoda-Topmodells Superb ins VW-Werk Emden. Ein Volkswagen-Sprecher sagte, die Auslastung der Standorte, aber auch das Abfangen von Produktionsspitzen werde markenübergreifend sichergestellt. Dies werde turnusmäßig überprüft. "Aktuell steht für die Marke Skoda dabei keine Veränderung an", hieß es.
Nichts gegen E-Autos für Skoda
Volkswagen hatte unlängst angekündigt, seine Investitionen in die Elektromobilität bis 2030 auf 20 Milliarden Euro hochzufahren. Bis 2025 wollen die Konzernmarken insgesamt mehr als 80 neue Autos mit E-Motor auf den Markt bringen, darunter rund 50 reine E-Autos und 30 Plug-in-Hybride, wie Vorstandschef Matthias Müller zum Start der diesjährigen IAA sagte. "Das ist keine unverbindliche Absichtserklärung, sondern eine Selbstverpflichtung, an der wir uns ab heute messen lassen." Bis 2030 solle es für jedes der weltweit rund 300 Modelle des Konzerns in allen Fahrzeugklassen und -segmenten mindestens eine elektrifizierte Variante geben.
Osterloh sagte, er kenne keine Überlegungen, der Konzernmarke Skoda Produktion wegzunehmen - auch spreche nichts gegen E-Autos für Skoda: "Aber es kann nicht dazu führen, dort weitere Kapazitäten aufzubauen, wenn anderswo Kapazitäten leer stehen." Die Investitionen müssten so gesteuert werden, dass keine Überkapazitäten entstünden, sondern die vorhandenen Kapazitäten ausgelastet würden. "Ich will nicht, dass die eine Marke auf Kosten einer anderen weniger Fahrzeuge produziert und weniger Beschäftigung hat, sondern dass die Investitionen gerecht verteilt werden", sagte der Betriebsratschef.
Beispielsweise Emden und Wolfsburg seien derzeit nicht voll ausgelastet.
150 Gigawatt-Stunden im Jahr
Die Elektro-Ziele des Konzerns seien "nicht unrealistisch, aber es steht und fällt mit der Infrastruktur". Es gebe noch immer keinen Netzausbauplan in Deutschland, kritisierte er. Gleichzeitig werde darüber nachgedacht, ab 2020 Elektroautos in den USA und Mexiko zu produzieren. "Es wäre sinnvoll, das zu machen", sagte Osterloh. Volkswagen geht nach früheren Angaben davon aus, dass ab 2025 einer von vier Neuwagen elektrisch angetrieben wird.
Um die geplante Menge an Elektroautos mit Akkus ausstatten zu können, benötigt der Konzern bis 2025 früheren Angaben zufolge eine Batteriekapazität von mehr als 150 Gigawattstunden pro Jahr. Im Werk Salzgitter baut die Kernmarke VW eine erste Pilotfertigung für Batteriezellen auf.
Die Versuchsanlage werde gerade aufgebaut, betonte Osterloh. "Wir wollen, da der Wertschöpfungsanteil der Batterie am Auto bei 40 Prozent liegt, eine Fertigung in Deutschland haben." Gleichzeitig mahnte er an, nicht nur auf "diesen Batterie-Hype" zu setzen: "Auch moderne Diesel werden noch lange eine wichtige Rolle spielen. Und auch die Umweltfreundlichkeit von Erdgasantrieben wird leider viel zu wenig gesehen."
Quelle: dpa
Zumindest bis der 61 jährige Osterloh in Rente ist 😉
Ansonsten werden erstmal die Hybride immer wichtiger und da sind gute Batterien von Vorteil. "Hype" hin oder her.
Bin gespannt ob der 48V Mildhybrid im Golf 8 serienmäßig wird, also auch für das Basismodell, oder nur für die mittleren und gehobenen Motoren.
Sorry, aber das wären mehr neue Modelle als sie die letzten 20 Jahre vorgestellt haben, selbst wenn man alle Konzernmarken dazunimmt - wie soll das entwicklungs- und produktionstechnisch gehen? Ich hasse diese Gigantomanie bei solchen Ankündigungen - das betrifft nicht nur VW. Bei den "50 reinen E-Autos" wird bestimmt jede Variante (Drei/Fünftürer), jede Ausstattungslinie (Trendline, Comfortline, Highline) und Motorleistungssstufe einzeln mitgezählt nur um auf eine möglichst große Zahl zu kommen.
Hausaufgaben machen, schnell eine leistungsfähige Akkuproduktion aufbauen/sichern und endlich mal mehr liefern als einen e-Golf. Dann sehen wir weiter. Andere Hersteller sind hier leider schon deutlich weiter...den Beschäftigten wünsche ich, dass die Konzernführung tatsächlich "verstanden" hat - bisher habe ich da noch so manche Zweifel.
Schon jetzt hat VW 100 % der Autos mit E-Motor!
(Jedes Auto hat einen Anlasser) 😉
Etwas mehr Substanz wäre bei solchen Ankündigungen schon wünschenswert... 🙁
Nokia hatte auch sooo viele Plaene...gehabt.... 😆
Nee, Nokia hatte leider überhaupt keine Pläne. Das war ihr Problem.
... und der 48V Mildhybrid ist ein evolutionärer Nachfolger des Anlassers ... mehr nicht, aber erstaunlich effizient und schnell eingebunden. Sogar bei Kleinwagen findet es schon munter eine Anwendung:
https://www.youtube.com/watch?v=rAjqzLo_s48
Bei Volkswagen kommt die Anlasser-Nachfolgegeneration wohl dagegen von Oben nach Unten (erst die teueren Modelllinien) zur Anwendung:
https://www.youtube.com/watch?v=iTfsxHsJLEk
https://www.wallstreet-online.de/.../...e-kobalt-ausschreibung-e-autos
Da müssen sie sich aber noch etwas mehr anstrengen. 😉
Waren wohl mal wieder zu geizig, um ein paar Warenterminkontrakte abzuschließen. Naja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben... 😆