Škoda-Chef Vahland verlässt VW-Konzern, VW-Manager wussten Bescheid
Škoda-Chef kündigt, viele VW-Manager wussten vom Betrug
Das Stühlerücken bei VW ist nicht abgeschlossen: Der bisherige Škoda-Chef Vahland verlässt den Konzern, der Spiegel meldet, dass viele Manager vom Betrug wussten.
Hamburg - Der bisherige Škoda-Markenchef Winfried Vahland (58) sollte das Nordamerika-Geschäft von VW nach dem Skandal sortieren. Dazu kommt es nun nicht mehr.
Nach Informationen, die uns vorliegen, verlässt Vahland nach 25 Jahren den VW-Konzern. Die Geschäfte bei Škoda soll er nach bisherigem Stand noch bis Ende Oktober 2015 leiten. Zuerst meldete dies die Zeitschrift "Auto Bild".
Update: Mittlerweile bestätigte die tschechische Marke die Information. Der Pressemitteilung zufolge hätten "unterschiedliche Auffassungen über die Gestaltung der neuen Konzernregion" Nordamerika zu der Entscheidung geführt.
Vahland arbeitete für VW fünf Jahre in China und danach als Geschäftsführer bei Škoda. Im Sommer 2015 war der Manager als Nachfolger des bisherigen Konzernchefs Martin Winterkorn im Gespräch. Diesen Posten erhielt nun der bisherige Porsche-Chef Matthias Müller. Für Vahland als VW-CEO gibt es damit vorerst keine Perspektive.
Der Insider sagte zu MOTOR-TALK, seinen Informationen nach habe Vahland derzeit keine konkreten Pläne für die nähere Zukunft. Er habe sich, auch aus privaten Gründen, für eine Zäsur entschieden. Neuer Škoda-Chef wird Bernhard Maier, der bisher bei Porsche für Vertrieb zuständig war.
Auf einem anderen VW-Schauplatz passiert ebenfalls Wichtiges. So meldet "Spiegel Online", dass rund 30 VW-Manager von dem Abgas-Betrug gewusst hätten. Alle seien beurlaubt worden. Informationen, die dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorliegen, sagen, dass es sich bei dem Skandal um kein Vergehen einer kleinen Gruppe von Managern handelt.
Es könnten noch viel mehr VWler als die bereits Beurlaubten von der Abgaslüge gewusst haben. So hätte jeder Dieselmotoren-Entwickler wissen können, dass die Vorschriften aus den USA nicht ohne teure Abgasreinigung zu erreichen seien.
Ohne wirkliche Aufstiegs-Chancen im Konzern sollte er die Kohlen aus dem Feuer holen?
Da hätten wohl auch andere Kandidaten abgesagt...
Komischer Abgang, auch weil der Mann lange immer hochgelobt wurde. Der rasche Abgang per Ende Oktober für eine solche Funktion ist mit einem Fragezeichen zu versehen. Da passt sein Argument betreffend Auszeit dazu wie ein Faust auf dem Auge....😆
Diese Personalie ist bestimmt keine Kleinigkeit im Konzern, schließlich ist Vahland dort bisher eines der Schwergewichte gewesen.
Das Handelsblatt nennt "unterschiedliche Auffassungen über die Strategie in den USA" als Grund. Das ist natürlich nicht sonderlich konkret.
Entweder bekam er für den Nordamerika-Job Vorgaben, die ihm nicht zusagten. Dieser Posten ist bekanntlich traditionell ein Schleudersitz und es wäre wahrscheinlich der letzte Job seiner beruflichen Laufbahn gewesen. Oder es stellte sich heraus, dass er in den Dieselgate verwickelt ist.
Klar ist nur: VW gerät immer tiefer in einen Strudel aus Verwicklungen durch den Abgasbetrug, fehlender konzeptioneller Ausrichtung und mangelnder personeller Aufstellung.
Zu den ganzen schon bekannten Problemen kommt ein weiteres hinzu: VW hat als Arbeitgeber an Attraktivität verloren.
Die ersten Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Dritte Möglichkeit: Die Bezahlung für den angebotenen Job war nicht sonderlich attraktiv.
Welchen Job?
Das Nordamerika-Geschäft wird eingestampft. Das wäre nur ein Spiel auf Zeit gewesen.
Wer hat auf sowas Lust?
Kluge Entscheidung. Respekt.
Wer besetzt schon freiwillig den Stuhl der nächsten Anhörung im Kongreß.
Abgesehen von der beginnenden Prozeßlawine.
Bei entsprechender Dotierung wird sich wohl noch jemand finden lassen...
Der Schlaue hat gemerkt, dass die Ka*** anfängt zu dampfen. 😆
der müßte von außerhalb kommen, mit lupenreiner Weste.
Das auf jeden Fall. Aber auch der wird auf einer ordentlichen Bezahlung bestehen.
Ist doch ein interessanter Job. Also würde man mich fragen, ob ich die Bauleitung für BER übernehmen würde, wäre ich sofort zur Stelle. Scheitere ich, liegt es nicht an mir, gelingt das Projekt, bin ich der König.
So würde ich das auch mit dem Diesel-Skandal in den USA sehen.
Wie kommst Du auf die Idee? Nordamerika gehts gut, da gibt es keinen Grund zum "einstampfen". 😊
Pete
Dieser Artikel nennt weitere Hintergründe.