Ecclestone: Formel 1 braucht junge Fans nicht
"Lieber 70-Jährige mit Geld"
Das ist der nächste verbale Ausrutscher von Bernie Ecclestone: Der Formel-1-Boss wünscht sich für die Königsklasse lieber alte Männer mit Geld als junge Fans.
Berlin - Die Formel 1 braucht aus Sicht von Chefvermarkter Bernie Ecclestone keine jüngeren Fans. "Es macht keinen Sinn, diese Kids zu erreichen, weil sie keines der hier beworbenen Produkte kaufen werden", erklärte der 84-Jährige in einem Interview des Magazins "Campaign Asia Pacific". Ihm sei der alte Fan mit reichlich Geld lieber, sagte Ecclestone. Das Magazin zitiert ihn mit folgenden Worten: "Mir sind die 70-Jährigen lieber, denn die haben genug Geld. Es gibt für mich keinen Grund, an die Kids zu denken, denn die kaufen nichts und wenn irgendwelche Marketingleute meinen, dass sie diese Zielgruppe brauchen, dann sollen sie mit Disneyland zusammenarbeiten".
Auch für die sozialen Netzwerke hat der Brite nichts übrig. "Ich bin nicht am Twittern, an Facebook und dem ganzen Unsinn interessiert", bekannte Ecclestone. Er sei dafür zu altmodisch.
Formel 1 in der Krise
Innerhalb der Formel 1 wird seit Längerem kritisiert, dass der Rechte-Inhaber bislang keine nachhaltige PR-Strategie für die sozialen Netzwerke entwickelt hat. Einige Teams fürchten daher eine schrumpfende Fanbasis im Konkurrenzkampf mit anderen Sportarten. Zudem zeigten sich zuletzt durch die Insolvenz von Caterham und Marussia deutliche Krisensymptome.
Ecclestone aber sieht auch darin kein größeres Problem. "Keiner wird diese beiden Teams vermissen, weil es keine Spitzenteams sind", behauptete der Formel-1-Chef. Die beiden Rennställe hätten sich schlicht finanziell übernommen und seien damit selbst schuld. Sein Rat: "Gebt nicht so viel aus."
Eccelstone hat die F1 doch schon in die Sackgasse manövriert. Ab nächste Saison gibt es dann 3 Autos pro Team, aber nur noch 5 oder 6 Teams.
Und die jungen Fans, Herr Eccelstone, die gehen mittlerweile zum Motorrad GP. Da bekommt man über das Wochenende wenigstens noch was geboten an allen 3 Tagen.
Ganz richtig.
Warum sollte ich mir die F1 ansehen ????
Nicht mal richtige Rennautos gibt es da.
Hoffentlich fährt Ecclestone "seine" Formel 1 so richtig vor die Wand, er müßte daran pleite gehen, dieser elende Geldgeier.
Wenn er jetzt die älteren Generationen als Fans ködern will, wird man aber erst einmal ordentlich Geld in die Hand nehmen müssen, um die F1-Rennstrecken altersgerecht umzubauen. Da besteht ein gewaltiger Nachholbedarf.
Der Mann ist 84. Ich wüsste nicht, wie ich so viel Kohle wie der auf der Seite hat, in den verbleibenden 10 bis 15 Lebensjahren ausgeben sollte...
irgendwann geht es halt los mit dem Altersstarrsinnn begleitet von fehlendem Verständnis und Flexibilität. Deutlicher könnte, aber möchte ich jetzt gar nicht werden …
Es wird Zeit, dass wieder ein vernünftiger V10 (oder V8) in die Autos kommt, denn diese Kaffeemühlen machen die Formel 1 zunehmend uninteressant. Sich von einem Computer auf der Rennstrecke pilotieren zu lassen, ist nicht eben das, was die F1 ausmacht.
Und, mein lieber Bernie, was Du nicht vergessen solltest: Die jungen Leute werden auch älter, aber bis dahin hast Du sie nachhaltig vergrault. Schade!
Ich bin mit der Formel 1 gewissermaßen groß geworden, daher verstehe ich diesen Teil seiner Aussage nicht. Ein weiteres Statement bei seinem "Ausrutscher" unterstütze ich hingegen, das habe ich mehrfach an anderer Stelle erwähnt. Caterham und Marussia haben sich einfach verhoben, und keiner wird sie vermissen. So wie keiner Jordan vermisst hat, oder Tyrell, oder wie sie nicht alle hießen.
er vergrault sich heute seine geldgeber von morgen...
den meisten in europa dürfte die f1 aber über kurz oder lang am allerwertesten vorbei gehen...
insbesondere in .de kann sich doch nach dem ausscheiden von michael schuhmacher keiner mehr mit der f1 identifizieren...insofern läuft das wie bei wetten dass, die leute wollten nicht wetten dass - sondern thomas gottschalk sehen.
Deutschland ist eh ein merkwürdiges Land. Die goldenen Zeiten des Motorsports sind hier seit langem vorbei. Schumimania hat zwar eine gewisse Euphorie zurückgebracht, vor allem in die Karthallen, aber das ist relativ schnell verflogen.
Man hat hier im Land viele Rennstrecken (mit der Nordschleife sogar die beste weltweit), sowie eine starke Fahrzeugindustrie, aber interessieren tut sich dafür keiner.
Hängt aber auch damit zusammen wie der Profi-Motorsport heutzutage "gelebt" wird. Das ist eben reines Marketing-Showlaufen, die DTM ist ein Schatten ihrer selbst, bei den GT3-Autos herrscht die BoP, da hat man immer den Eindruck "Jeder darf mal", vor allem derjenige, der am meisten an die FIA zahlt. 😆
Ich will nicht sagen "Früher war alles besser" - im Motorsport allerdings schon!
Auch Übertragungen anderer Rennserien vermisse ich schmerzlich im Free TV. Für Le Mans interessiert sich ja auch keine Sau mehr, und von der überaus spannenden und kämpferischen BTCC hat hier noch nie jemand gehört. Stattdessen straft man uns mit "scripted reality-shows", damit das Volk noch weiter verdummen kann. 😆 🙄
Die Briten dagegen sind das Motorsport-Paradies. Ich will nicht ausschließen, dass dies auch mit dem Sendeformat "Top Gear" zu tun hat. Als ich dort mal eine "Trackday-Tour" unternommen habe (7 Rennstrecken in zwei Wochen), war ich begeistert wie die Leute auf das Auto reagiert haben, und wie viele Zuschauer es bei simplen Trackdays gab, die sich selbst bei Sturm und Regen auf die Tribünen gesetzt haben,...
In Deutschland kommt dann noch das übliche Öko-Geblubber dazu. 🙄
Solche Gedanken macht er sich sicher auch nicht...
Die Formel 1 wird in ein paar Jahren ohnehin niemanden mehr interessieren (und nein: das liegt nicht an Fragen wie "welcher Motor steckt in den Fahrzeugen?").
Er sagt wenigstens ehrlich, was seiner Meinung nach für sein Produkt (Formel 1) die werberelevante Zielgruppe ist. Ob man das jetzt gut findet oder nicht, sei mal dahin gestellt.
Wenn er die strategische Entscheidung trifft, dass er sich auf das ältere Semester einschießt, dann kann das gut gehen oder auch nicht. Ist halt sein unternehmerisches Risiko.
Mit Sport hat das doch eh nichts mehr zu tun. Dafür müssten erstmal die ganzen Fahrhilfen und der technologische Overkill weg. Traktionskontrolle, KERS, halbautomatisches Getriebe, elektronische Kupplung, bewegliche Flügel, pneumatischer Ventiltrieb... alles raus.
Schon sind die Autos wieder billiger und es kommt auch mehr auf die Fahrer an. Plötzlich sind dann auch kleinere Teams wieder in der Lage mitzumischen.
Die Fahrer werden wohl auch mittlerweile eher durch den zu erwartenden Verdienst angelockt und nicht durch die fahrerischen Herausforderungen der F1.
Naja, wenn die Autos anspruchsvoller wären, würde sich das auch ändern.
Würde mich mal interessieren, ob die Leistungsdichte auch noch so groß wäre, wenn die alle in Formel 1 Autos mit dem technischen Stand der 70er sitzen würden.