Opel-Chef Neumann: Zwischenbilanz nach drei Jahren
"Mehr in Dieseltechnik investieren"
"KTN" hat Opel auf Kurs gebracht. 2016 sollen die Zahlen wieder schwarz sein. Neumann freut sich über das neue Elektroauto aus Detroit und sorgt sich um den Diesel.
Genf - Im März 2013 hat Karl-Thomas Neumann den Chefsessel bei Opel übernommen. Opel befand und befindet sich noch immer im Umbruch, das war die Herausforderung. Für die hätte nicht jeder einen gut bezahlten Job in der zweiten Manager-Reihe aufgegeben.
Als Neumann den Posten vor drei Jahren annahm, stand es schlecht um den Opel-Blitz. Hohe Verluste ließen die Traditionsmarke immer tiefer in die roten Zahlen abrutschen. Rote Zahlen schreibt Opel noch immer, doch damit soll 2016 Schluss sein. Dann will Opel wieder Gewinn erwirtschaften und mittelfristig eine Umsatzrendite von fünf Prozent erreichen. „General Motors (GM) hat viel in Opel investiert und alle Versprechen gehalten. Nun ist es an der Zeit, dass wir etwas zurückgeben“, meint Karl-Thomas Neumann.
Neue Modelle sollen Aufschwung bringen
Trotzdem bleibe der Hersteller "ein empfindsames Pflänzchen", sagt der Opel-Chef. Der Management- und Kulturwandel ist noch nicht zu Ende. Mit über 20 neuen Modellen bis 2020 will Opel weiter an Marktanteil gewinnen.
Ob darunter auch der in Genf als Concept-Car gezeigte GT sein wird, ist noch offen. „Das Auto ist schwierig zu rechnen“, weiß Neumann. „Für 150.000 Euro wäre es einfach zu bauen, aber dann wäre es ja kein GT mehr.“ Letztlich sei es aber sowieso wichtiger, dass sich Opel überhaupt traue, ein solches Fahrzeug auf die Räder zu stellen. „Unsere Aufgabe ist es auch, Träume zu produzieren“.
Der neue Astra, der gründlich renovierte Mokka und der kommende Insignia – Opel hat in der nahen Zukunft einiges im Köcher. 2017 soll der rein elektrisch betriebene Ampera-e in Europa folgen. Die Basis dafür liefert der Mutter-Konzern General Motors. Laut Neumann wird der Neue innen mindestens soviel Platz bieten wie der Astra und zudem komplett vernetzt sein. Rund 320 Kilometer soll der Stromer mit einer Akkuladung fahren können. In der Reichweite sieht Neumann ein wichtigen Punkt: „Bei über 300 Kilometer hat der Kunde damit kein Problem mehr.“
Von dem Stromer erwartet sich der Opel-Chef einen Durchbruch in der E-Mobilität. Das bleibt abzuwarten. Aktuelle Zulassungszahlen zeigen zwar eine deutliche Tendenz nach oben, einzig die Gesamtstückzahlen sind noch gering.
Autonomes Fahren und die Zukunft des Selbstzünders
Zum zweiten großen Zukunftsthema neben der Elektromobilität, dem autonomen Fahren, sagt der Opel-Chef: „Das wird viel schneller kommen, als wir heute glauben“. GM setze voll darauf, aber klar sei auch, dass „Opel nicht die erste Marke sein wird, die vollautonomes Fahren anbieten wird“.
Die Zukunft des Dieselantriebs macht Neumann „große Sorgen“. „Voriges Jahr dachte ich zum Beispiel noch, unser Corsa und der Diesel passen bestens zusammen. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.“ Damit spielt der Opel-Chef auf den Vertrauensverlust der Kunden nach der VW-Dieselaffäre an. „Wir müssen dieses Vertrauen unbedingt schnellstens zurückgewinnen“. Denn wenn es zu einem signifikanten Rückgang des Dieselabsatzes käme, wären die CO2-Ziele für 2020 kaum zu erreichen.
Neumann will Vertrauen zurückgewinnen, indem die Ziele der sogenannten „Real Driving Emissions“ – also der realen Verbrauchs- und Emissionswerte im Straßenverkehr – nicht nur erreicht, sondern am besten übererfüllt werden. Daher werde es nicht etwa eine Neuverteilung der Investitionen zuungunsten des Diesels geben. Im Gegenteil: „Wir werden eher noch mehr in die Dieseltechnologie investieren.“ Bei manchen Fahrzeugen sei eine Motorenpalette ohne Selbstzünder sowieso nicht möglich. Neumann: „Ein Insignia ohne Dieselantrieb ist schlichtweg nicht vorstellbar.“
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Natürlich ist ein Insignia ohne Diesel vorstellbar.
Ein Lkw vielleicht nicht, aber Mittelklasse-Autos fahren auch ohne Diesel nicht schlechter...
Erzähle das bitte der großen Gruppe von dieselfixierten Käufern, die den Insignia links liegen lassen würden, würde er nur noch mit Benzinern bestellbar sein...
Ein Insignia ohne Diesel ist dann Vorstellbar wenn die Dieselsteuer deutlich höher wäre wie sie aktuell ist 😉
Solange der Staat hier aber weiter subventioniert wird sich das nicht ändern.
Schon allein aus wirtschaftlichen Gründen (Mittelklasse wird fast ausschließlich neu von Firmen erworben) würde ich auf nichts anderes als den Diesel kommen...
Reichweite + Betriebskosten... In der Gesamtkalkulation ist der Diesel einfach immer noch ungeschlagen, besonders bei den Pendel-Jobs wo man weite Strecken fahren muss... Und alle wissen wie Dienstwagenfahrer überwiegend fahren - binär....Auf Verschleiß...
KTN - mach was draus! 😊 Mein Vertrauen hast du (noch) ;P
Und bring endlich mal potente DieselMotoren, nicht nur so'n 170PS Quatsch für ne fette Tonne (Insignia) 😆
in Deutschland momentan ja!
Aber wartet mal ab, bis Diesel auch bei uns dasselbe kostet wie Benzin.
Opel will mehr in den Diesel investieren...
Warum wurde dann der BiTurbo-CDTI im Insignia eingestellt?
Schafft der Motor etwa keine Euro 6 Norm mehr?
"potente DieselMotoren" ... ein Widerspruch in sich. 😉
Der Diesel ist am Ende der Fahnenstange...sag ich jetzt einfach mal 😆
100+x PS Literleistungen, Einspritzdrücke jenseits der 2000bar, Partikelfilter, adBlue...wo will man da noch hin und was könnte man mit noch mehr Aufwand eigentlich noch spürbar verbessern?
Man könnte auch sagen: 80/20-Regel.
Aber wie immer eine Frage der politischen Rahmenbedingungen. Dieselpreis, Besteuerung, ist uns CO2 wichtiger als NOx/Feinstaub usw. usw.
Strom kostet an der Börse 4 Cent - Hans und Franz dürfen 25 oder 30 dafür bezahlen, wenn er bei ihnen aus der Dose kommt. Also ich hätte da ne Idee, wie man auf 1 Mio Elektroautos in 2020 kommen könnte...Diesel, was war'n das? 😉
Der Opel GT wurde von 1668-1973 gebaut 😆
War halt ein "echter Klassiker"
Bingo!
Übrigens kann ich dieses Anti-Diesel Kaspertheater nicht mehr hören. Das ist doch Not gegen Elend.
Auf der einen Seite hoher NOx-Ausstoß, auf der anderen Seite hoher CO2 Ausstoß.
Im übrigen produzieren die modernen Direkteinspritzer ebenfalls Feinstaub. Interessanterweise pusten die den dann auch ungefiltert raus, während der Diesel einen Partikelfilter haben muss. Beim Direkteinspritzer wird der witziger weise aus Kostengründen abgelehnt. Deswegen hat man EU-6 für DI-Motoren auch schön auf 2017 verschoben. Alle Macht der Lobby!
Nur PSA hat für 2016 einen Partikelfilter für deren Direkteinspritzer angekündigt. Interessant, da die Prognose für 2016 dahingeht, dass jedes 2. Auto mit Ottomotor ein Direkteinspritzer sein wird.
Also hört doch bitte auf die Leute für dumm zu verkaufen mit der Hexen-Jagd auf den Diesel Motor. Die "modernen" Benzinmotoren sind genau die gleichen "Dreckschleudern" und Sauger mit 10L/100km nicht mehr zeitgemäß.
Also kommen jetzt die Elektro-Rebellen aus ihren Löchern. Bitte weiterträumen! Auch wenn man den KW/h Preis drastisch reduzieren würde, so kommt der Strom trotzdem nicht alleine aus der Steckdose. Ich könnte Kotzen wenn ich die Windradparks an jeder noch halbwegs schönen Stelle Natur sehe. Zumal diese, sowie Solar nicht mal Ansatzweise unseren Energiebedarf decken können. Der würde darüber hinaus auch dramatisch steigen, wenn wir plötzlich eine Umstellung auf Elektro-Fahrzeuge hätten. Von der Versorgung durch Lithium für die Batterien ganz zu schweigen. Glaubt ihr die Förderländer schenken uns das Zeug? Plötzlich wird der Rohstoff nämlich teuer sobald die Nachfrage steigt. Na? was dann? Richtig, die Elektroautos oder Austauschbatterien ebenso. Ladenetze sind das andere große Thema. Was nutzen mir 5 Ladestationen in der Innenstadt bei 500 Autos die die am Tag benutzen müssten? Ich seh schon die ersten Schreier, wenn nie ein Ladeplatz in der Stadt frei ist wenn man ihn braucht. Augenwischerei vom feinsten.
Tja, die letzten Wochen ständig beworben, jetzt offiziell live gezeigt und schon platzt der Traum sogleich wieder.
Oder wie soll man das fabulieren verstehen. "Träume zu produzieren", für den Messe-Moment oder mehr ?!?
Monza, GT,.....was kommt als nächstes (?), ein Diplomat Concept ?!?
Und das Diesel-Statement, naja, das ist mir auch zu eng-fixiert. Wo ist die breitere Fächerung auf Alternativen ggü Benzin + Diesel ?!?
PS: Können froh sein nicht sowas erlebt zu haben !
https://www.youtube.com/watch?v=5INvv6fTl0Y
Sie kriegen ein Elektroauto brauchen Diesel um die CO2 Werte einzuhalten ? Diesel ist tod, Herr Neumann macht sich mit der Aussage lächerlich.
Diesel-Pkw verschwinden vom US-Markt
Zitat
"Opel-Chef: „Das wird viel schneller kommen, als wir heute glauben“. GM setze voll darauf, aber klar sei auch, dass „Opel nicht die erste Marke sein wird, die vollautonomes Fahren anbieten wird“.
Diese Aussage rechne ich KTN hoch an, ich hoffe, Opel hält sich daran.
Zum Dieselmotor:
Da ich im Außendienst tätig war, habe ich über 30 Jahre nur Dieselfahrzeuge gefahren (so etwa 45000km im Jahr, dienstlich und privat).
Bei der KM Leistung lohnen sich nun mal nur Dieselmotoren (besonders dann, wie bei mir, ich nur eine Reisekostenpauschale vom Arbeitgeber für die Nutzung des eigenen KFZ erhalten habe).
Seit ich Rentner bin, fahre ich eben ein Benziner, da häufiger nur Kurzstrecken zu fahren sind. Das ist wirtschaftlicher als ein Dieselmotor.
Deren ernst?
Wieso wird so ein Motor mit so viel tam tam entwickelt und Ewigkeiten Angekündigt und immer und immer wieder verschoben wenn er nicht einmal 4 Jahre in ein Model eingebaut wird und dann eingestellt wird?
Völlig unverständlich von Opel.