Käufer von Neuwagen sind im Schnitt 53 Jahre alt
"Neuwagen sind nur noch was für die Älteren"
Deutsche Neuwagenkäufer werden laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen zunehmend älter. Seit 1995 ist der Altersschnitt um sieben Jahre gestiegen.
Duisburg - Deutschlands Neuwagenkäufer werden älter. Wer sich dieses Jahr zwischen Anfang Januar und Ende März ein neues Fahrzeug angeschafft hat, war im Schnitt 53 Jahre alt, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen ergab. "Damit hat sich der Altersprozess im neuen Jahr deutlich beschleunigt", sagte Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer. Inzwischen werde nur noch jeder Vierte privat gekaufte Neuwagen von Menschen erworben, die jünger als 45 Jahre sind: "Im deutschen Automarkt gibt es wieder einen Altersrekord."
Zum Vergleich: 1995 hatte der Altersschnitt noch bei 46,1 Jahren gelegen, fast die Hälfte (48,1 Prozent) aller von Privatkunden gekauften Neuwagen seien damals von unter 45-Jährigen gekauft worden, betonte Dudenhöffer. "Die jungen Kunden bleiben dem Neuwagenkauf fern. Echte Neuwagen sind nur noch was für die Älteren." Mittlerweile seien 35 Prozent aller Neuwagenkäufer 60 Jahre und älter.
Dieser "Methusalem-Effekt" gehe nicht nur auf den demographischen Wandel zurück. Autohersteller sorgen mit ihren hohen Anteilen an taktischen Zulassungen für viele "junge Gebrauchtwagen", die bei jüngeren Kunden beliebt sind, sagte der Experte. Und: Besonders in Großstädten werde das Auto als Statussymbol für junge Menschen zunehmend unbedeutender: "Das Auto hat für Großstadtbewohner wesentlich an Emotion verloren."
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Zudem wäre es doch mal interessant zu wissen inwiefern sich der Anteil der Firmenwagen im Vergleich zu 1995 geändert hat. Ich wette das dieser seitdem stark angestiegen ist.
Die Leute die so viel Geld verdienen das Sie sich den Neuwagen locker leisten könnten bekommen den von der Firma zum Teil für Lau gestellt oder zu extrem guten Konditionen über die Firma. Wer kauft sich da noch privat ein Auto wenn er das rundum Sorglos Paket für ein paar 100er im Monat bekommt die Ihm finanziell nicht wehtun?
Es liegt wohl eher daran dass die jüngere Generation immer weniger verdient und deshalb sich kaum noch Neuwagen leisten können.
Komisch, ich sehe jeden Tag ganz viele Junge Leute -kaum älter als 20-30 Jahre alt- in ganz vielen neuen Fahrzeugen.
"Firmenwagen" halt.
Für die jüngere Generation ist ein Auto auch kein echtes Statussymbol mehr. Die Dinger werden immer teurer - 50k€ für ne "Mittelklasse" ist eine nette Anzahlung einer Immobilie. Und das Mittelalter um die 40/50 fragt den Chef eher nach nem Firmenwagen.
Eine 60k€ E-Klasse mit 1000€ Netto Leasingrate kostet typisch 1% bzw. 600€ geldwerten Vorteil, also 300€ Steuer. Plus 1000€ weniger Brutto (Leasingrate quasi umverteilt) sinds 800€ Einbuße beim potenziellen Endgehalt. Für 800€ Netto kann ich als Privatmann keine neue E-Klasse kaufen und komplett unterhalten sowie nach 3 Jahren ersetzen - no way. Zudem nehme ich lieber 800€ Netto und fahre einen günstigeren Gebrauchten als die Nachbarn/Kollegen (die mir sch***egal sind) mit nem Statussymbol versuchen zu beeindrucken.
Meine 50k€ stecken in einer Immobilie. Und die nächsten fließen auch nicht in ein neues Auto. Ich kanns mir eigentlich leisten, sehe sowas aber nicht ein. 80-90% meiner Kilometer gehen für berufsbedingte Fahrten drauf. Mit 15 Cent je gefahrenem bzw. 30 je Entfernungs-km sehe ich nicht ein da unnötig Geld reinzupumpen. So nen Benz kommt real auf 1€/km wenn man alles zusammenzählt. Da sind 15 Cent steuerwirksam ein Witz, das deckt nicht mal den Sprit und die Reifen.
Und genau die sind es dann, die für Töchterchen und Sohnemann den Händyvertrag, die Bude, das Studium und die Leasingraten für den 1-er BMW übernehmen.
Und wer taucht dann in der Statistik vom Dude auf?
Der Fahrer oder der Zahler?😉😎
Wenn man dann noch bedenkt, wie alt Eltern heute sind, in welchem Alter die Damen heute ihre Kinder gebären, dann paßt es doch, wenn Papa oder Mama im Schnitt 53 sind.😜
Dazu kommen dann die Berufsaussteiger, die Rentner, welche sich von ihrer Abfindung, ihrer Pension, ihrer auslaufenden Altersvorsorge, Lebensversicherungen etc. den Traum vom letzten Neuwagen erfüllen.....
Deswegen sind SUV ja auch so erfolgreich. Die vielen gut situierten Rentner wollen nicht so tief einsteigen.
Die Jugend hat heutzutage keine Kohle mehr. Von wegen kein "Status", die meisten finden 3er oder 5 er BMW geil wie eh und je. Viele fliegen sogar total auf einen Golf, aber wer soll das bezahlen? 😆
Ich bin nur etwas mehr als halb so alt wie der Durchschnitt und habe mir vor ein paar Wochen einen Neuwagen gekauft. Allerdings für nur etwas mehr als 10000 €, weil man in diesem Preisbereich schon mehr als genug Auto und Ausstattung bekommt, als man zum Pendeln, für 2 Personen für den Urlaub oder für 4 Personen für einen kurzen Ausflug benötigt.
Ein schnittiges Kei-Car wäre mir fast noch lieber gewesen als mein neuer Kleinwagen, 20 cm mehr Außenbreite sind in der Stadt und im Parkhaus schon sehr von Nachteil.
Und genau das ist es was meiner Meinung nach seit Jahren den Altersschnitt bei den Neuwagen hochtreibt. Auf der einen Seite fehlen die jungen Käufer weil die Autos immer teurer werden, die im mittleren Alter bekommen immer öfter einen Firmenwagen (alleine bei mir in der Abteilung hat fast jeder einen und sogar die Leute die nicht permanent beim Kunden sind) und die alten die ausgesorgt haben leisten sich sowas als letzten Neuwagen der dann bis zum Tod durchgefahren wird.
....und das wird sich noch fortsetzen. Mindestlohn , Zeitverträge u.s.w. reicht gerade zum überleben.
Wer will sich denn da eine Leasingrate oder Kreditrate anhängen ?
Ich kann vielen Vorrednern nur zustimmen.
Dank dem un-sozialen Arbeitsmarkt und vielen Zeitverträgen (von schlechter Bezahlung spreche ich mal garnicht) ist es den jungen Leuten kaum noch möglich, Neuwagen anzusparen bzw zu finanzieren oder zu bezahlen.
Beim Zeitvertrag spielt die Bank mit dem Kredit nicht mit und ganz ehrlich, da würde ich auch nicht Risiko spielen und mir nen Neuwagen ordern.
Wer es sich doch leisten könnte, ist so schlau und steckt das Geld lieber in etwas, wo es nicht jeden Tag direkt verbrannt wird (Immobilien usw.).
Ich habe mir bisher 1x einen Neuwagen gegönnt und werde das auch nicht noch einmal machen. Lieber einen Jahreswagen oder einen Gebrauchten, der sich auch als 3-4 Jähriger als problemlos herausgestellt hat. Gerade was die Experimente der Hersteller mit Motoren und Elektronik angeht, so möchte ich kein Betatester sein, der dem Fahrzeug die Kinderkrankheiten austreiben soll.
Sowohl als Alltagswagen, als auch als Zweitwagen werde ich wieder auf erprobte Gebrauchtwagen setzen. Die Spritersparnis der Neuwagen/ neuen Motoren geht eh mittlerweile gegen 0.
Zum Thema Altersschnitt... verwundert mich erstmal nicht. Real kauft man Autos zwischen 18 und 75. Ein Wert unter 48 wäre da sogar verwunderlich.
Auch sonst sagt die Erhebung wenig aus. Da gibt es viele Gründe.
Dank der hohen Rate an Studenten verschiebt sich das erste "richtige" Einkommen viel weiter nach hinten.
Bei Leuten die das Auto zum Schulabschluss bekommen, tauchen oft die Eltern als Käufer auf.
Nicht angegeben ist was sich die Leute überhaupt für Autos kaufen. Tageszulassung? Jahreswagen? Leasingrückläufer? Rostlaube? Keine meiner früheren Mitschüler hat sich einen Neuwagen gekauft. Aber die Banbreite lag zwischen Gammelkiste bis zum Vorführer.
Wie viele junge Leute hatten 1995 und wie viele 2015 einen Firmenwagen?
Quelle: KBA
http://www.kba.de/.../2014_node.html
Gewerblicher Anteil Neuzulassungen PKW 2014
Gesamt 63,8%
MINIs 61,8% (darunter Fiat 500 79,3%!!!)
Kleinwagen 57,1% (darunter Škoda Fabia 46,3%, VW Polo 45,9%)
Kompaktklasse 63,6% (darunter Dacia Sandero 10.1%, VW Golf immerhin 71,1%!)
Mittelklasse 79,3% (darunter VW Passat 92,3%, Hyundai i40 sogar 94,1%, aber Mercedes C-Klasse "nur" 62,4%)
Obere Mittelklasse 81,3% (darunter BMW 5er 87,5%, aber Mercedes E-Klasse "nur" 68,7%)
Oberklasse 85,5%
(kleine) "SUV" 46,3% - DER Sektor der Privatleuten - Dacia Duster 15,7%!
"Geländewagen" (=große SUV): 61,6%
"Vans" 62,9%
"Utilities 75,4% (!)
Wohnmobile 36,6%
Da sieht man, daß die am meisten mit deutschen Steuergeldern subventionerten Autos die ganz großen sind, und daß es kein Wunder ist, daß zunehmend viele Leute den horrenden Wertverlust des Neuwagens scheuen. Allerdings hat diese Marktverzerrung den ganz großen Nachteil, daß ein mit allerlei Assistenzsystemen und sonstiger Elektronik ausgerüstetes Auto schon im Alter von sechs Jahren schrottreif sein kann. Wenn die größten und teuersten Modelle nicht derart subventioniert wären, hätten wir jetzt viel weniger solche Probleme wie die Stickstoffoxid-Pollution...
Nein das stimmt so nicht. Bei "gewerblichen Zulassungen" ist die Art der Zulassung unklar. Leasing? Händler? Mietwagen? Letztere beide wäre eben nicht die große steuerliche Begründung.
Sieht man auch an den Zahlen bei den gewerblichen Zulassungen. C-Klasse hat eher wenige weil natürlich ältere Solvente Kunden die gerne kaufen aber auch weil die im Verkauf weniger subventioniert werden. Sprich kaum Tageszulassungen. Beim i40 dürfte es genau das Gegenteil sein. Älteres Modell das nur noch mit guten Preisen weggeht. Da dürften viele Zulassungen auf die Händler zurückgehen.
Und nach sechsjahren Schrottreif wäre mir neu. Bei normaler Nutzung ist mir kein Problem der extrem kurzen Haltbarkeit bekannt. Wäre auch unlogisch - dann gäbe es ja keine Gebrauchtwagenkunden wenn die Autos alle auf dem Schrott wären.