Autoexperte: Eigenzulassungen überschwemmen Markt
"Neuwagenmarkt deutlich schwächer als Zulassungsstatistik"
Im Februar wurden laut einer Studie des CAR-Instituts 35 Prozent aller Neuwagen von den Herstellern selbst zugelassen. Kaum ein Kunde kaufe noch zu normalen Konditionen.
Duisburg - Autokonzerne in Deutschland schönen nach Ansicht von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer immer stärker ihre Statistiken zu Neuzulassungen. Der deutsche Neuwagenmarkt sei "deutlich schwächer als die offizielle Zulassungsstatistik", schreibt Dudenhöffer in einer aktuellen Studie, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Hersteller drückten mit sogenannten Eigenzulassungen zwar die Preise, pumpten zugleich aber immer mehr Masse auf den Markt.
Demnach lag der Anteil an Neuwagen, die von Herstellern oder Händlern selbst zugelassen wurden, im Februar bei 35,1 Prozent. Dies sei die höchste Quote an Eigenzulassungen seit 2007, heißt es in der Untersuchung des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen.
Für diese selbst zugelassenen Fahrzeuge gewähren die Autobauer großzügige Nachlässe. Wenn mehr als ein Drittel des Marktes aus Eigenzulassungen bestehe, kaufe kein Kunde mehr zu normalen Konditionen, kritisierte Dudenhöffer. "In Deutschland gehen die Neuwagen nur noch mit hohen Rabatten über die Theke."
Der Preisvorteil bei Sonderaktionen lag dem Autoexperten zufolge im Februar bei 12,6 Prozent, im Vergleich zu 11,6 Prozent im Vorjahresmonat. Die Internet-Rabatte der 30 meistverkauften Modelle lagen demnach im Februar bei 17,9 Prozent.
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Und für das braucht man jedes Quartal eine neue Studie? 🙄
Mal ehrlich, ein Normalverdiener kann sich kaum mehr als einen Klein(st)wagen leisten, geschweige denn sowas wie einen Mittelklassewagen.
Die meisten Neuzulassungen sind Leasing, Flottenfahrzeuge oder Fahrzeuge von Gewerbeinhabern.
Schaut mal auf Euer Konto und sucht mal die 30.000€ die man für einen anständigen Neuwagen braucht, der übrigens nach einem Jahr nur noch 20.000€ wert ist.
Wundert mich nicht...
Wie hoch war und ist denn wohl die Quote derer, die einen Neuwagen vom Ersparten in bar kaufen?
Grüße vom Ostelch
Die gleiche Behauptung wie immer. Ein "anständiger Kleinstwagen kostet 30.000€ und kann sich niemand mehr leisten".
Stimmt wie immer nicht. Wenn man keinen Luxus braucht sind die Fahrzeuge für normale Kunden gleichteuer geblieben - oder sogar günstiger geworden.
Genauso tun hier alle so als ob Liste= Kaufpreis wäre. Die Eigenzulassungen sind einfach ein "normales" Mittel um hohe Rabatte einzuräumen. Der Kunde freut sich über das super Schnäppchen.
Man schau doch mal bei diversen Neuwagenvermittlern rein. 20-30% bekommt man bei vielen Volumenmodellen. Wer zum Händler geht, bekommt ziemlich exakt diese Summen für die Tageszulassungen. Genauso dienen die Mietwagenrückläufer als zusätzlicher Rabatt.
Der Kunde freut sich einen Jahreswagen mit 35% Nachlass erhalten zu haben (und vergisst, dass der Neu im Internet mit -25% zu kriegen ist).
Ändern tut sich das erst bei de n Premiumanbietern ab der Mittelklasse. Jahreswagen will da niemand haben und entsprechend hoch sind die Rabatte. Aber wer über 30.000€ ausgibt, will meist keinen Wagen der 25tkm bei Sixt lief (würde dafür aber über 40% nachlass kriegen)
Wow! Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen brauchts eine Studie des "Experten"? 🙄 Angebot und Nachfrage, BWL / Sem.1.
Was treibt der Dudenhöfer eigendlich so den lieben langen Tag? 😆
Etwa 50% Oder eher: mindestens 50% finanzieren den Neuwagen.
Pete
50 Prozent reichen da nicht eher 75 Prozent.
Noch nichtmal das.
So wie im Küchen- und Teppichhandel: Die hohen Rabatte sind von Anfang an drin. Da ist keine große Not oder geringe Nachfrage. Einfach einkalkuliert.
Beispiel: Skoda Octavia Combi ->
Navi, MirrorLink, Xenonlicht. Regensensor, Lichtautomatik, Berganfahrhilfe, Kessy usw gibt es online bereits für unter 19.000€. Ohne Rabatte, Sondermodelle usw läge der Preis in etwa 10000€ höher. Dann denkt der nachbar man sei furchtbar reich...
Ich habe es doch verlinkt??? Das ist ein Deutsches link also sollte lesen durchaus moeglich sein...
Kein Wunder. Diese Preise sind ja auch nicht mehr normal. Was für einen Golf bekommt man den heute noch für 20000 Euro. Selbst mit Rabatt eher Kassenausstattung als volle Hütte. Und dann stellt sich dazu noch die Frage wer denn einfach mal so 20000 Euro zur Verfügung hat für ein Auto. Gibt ja auch noch andere Sachen die bezahlt werden wollen und auf großartige Einstiegsgehälter braucht man selbst als Akademiker in der heutigen Zeit nicht mehr hoffen das ein neues Auto mal so ganz locker drin ist aber da wären wir ja wieder bei der Lüge des Fachkräftemangels.
Genau da ist wieder die falsche Annahme. Die Leute wollen so viel Geld ausgeben - müssen es keineswegs. Tatsächlich kann man sich da die Frage stellen warum der Golf so beliebt ist. Auch die Premiumkompakten verkaufen sich prächtig.
Wer keine 20000€ für ein PKW ausgeben will, erhält deutlich günstiger brauchbare Fahrzeuge. Siehe mein Beispiel eines gut ausgestatteten Octavia Combi - der bereits deutlich über den klassenüblichen Ansprüchen liegt.
Beispiel: Kia cee'd als Dream Team Edition mit mindestens durchschnittlicher Ausstattung und dem nagelenueren 1,0er Motor. Mit Überführung für 17.600€.
Gehen wir mal über die Frage des "Brauchens". Ein vollwertiges Fahrzeug findet man bereits unter den Kleinwagen der 4m Klasse. Ein Fabia mit 90PS und überdurchschnittler Ausstattung (Navi, Alu, PDC vorn und hinten, Lichtautomatik) gibt es ebenfalls mit Überfürhung für knapp 13.800€. Damit fährt man ein Auto das technisch auf dem aktuellen Stand ist, eine passable Ausstattung hat und auch für die längere Strecke hinreichend gerüstet ist.
Wer natürlich riesige Autos, viel Leistung oder großen Luxus will, muss den Zahlen. Aber auch vor 20 Jahren fuhr der Arbeiter keinen Porsche.
Unter Anbetracht üblicher Tariflöhne in der Industrie ist man mit weniger als 6 Bruttolöhnen dabei.
Deine Beschwerde als Berufsanfänger könne man sich nicht sofort ein Auto leisten stimmt, nur liegt es nicht am Auto. Wir haben unsere anderen Ansprüche hochgefahren. Es soll gleich eine Wohnung sein, die früher für eine Familie reichte (und gleichzeitig viel teurer wurde), allerhand anderen Komfort den früher niemand hatte UND ein neues Auto. Da ist es falsch ausgerechnet das Auto dafür verantwortlich zu machen. Zu dem Thema frag am Besten deine Eltern wie hoch der Anteil ihrer Wohnkosten am ersten Einkommen war.
So wie ich das sehe sind das die Basismotorisierungen deine Angebote. Solche Fahrzeuge gab es immer schon recht günstig. Jetzt kann ich mit denen aber schon mal nicht so viel anfangen. Es sollte schon ein Diesel sein und etwas Leistung darf der Hobel (da hoher AB Anteil plus teilweise ordentlich Zuladung) auch gerne haben. Und schon kostet so ein Skoda Octavia 2l TDI (150 PS) mal ganz locker gut über 20000 Euro auch ohne Navi. Jetzt komm mir bitte nicht mit gehobenen Ansprüchen. Bei 35000-40000 km im Jahr ist so ein Diesel nun schon mal sinnvoll und die Kilometer auf Standartsitzen abspulen muss auch nicht sein. Da dürfen es dann gerne auch schon mal die Sportsitze sein. Wenn wir jetzt diese Dinge als Voraussetzung nehmen wird es aber auch schon schwer mit günstigen Angeboten und dabei muss es weder Navi noch ne ganze Armada von Sicherheitssystemen sein.
Wer 40.000km im Jahr fährt, muss ganz schön lange zur Arbeit pendeln. Selbst, wenn man 10.000km für Wochenend-, Privat und Urlaubsnutzung abzieht, bleiben 177km am Tag. So viel pendelt wohl kaum jemand, zumindest nicht, ohne sich ein Auto für 25.000 leisten zu können.
Wer so viele Kilometer beruflich macht, hat entweder ein gestelltes Fahrzeug oder kann 30ct über seinen Arbeitgeber pro Kilometer abrechnen. Dann stellt sich die Frage auch nicht.
Und wer viel fährt und zu wenig Geld für Ottokraftstoff hat, es also ein Diesel sein muss und sich keine Sportsitze leisten kann, die aber unbedingt braucht (subjektiv in der Regel), naja, bei dem ist es dumm gelaufen. Von nix kommt nix.
Ich finde auch, dass manche Autos unangemessen teuer sind. Aber wenn man es wirklich möchte, bekommt man auch günstige Einstiegsvarianten. Am frechsten ist ja eigentlich, dass die Hersteller die Einstiegsmodelle so häßlich macht, ohne dass es wirklich Kosten spart (unlackierte Türgriffe/Spiegel, Blindschalter, Gummilenkräder, Schaltknäufe ohne farblich abgesetzte Markierung, absichtlich häßlich designte Radkappen...). Schnell ist man bei vermeintlich "sinnvollen" Extras bei doppelten Fahrzeugpreis. Natürlich vor allem bei günstigen Autos.
Was bei der Diskussion, dass die Autos immer teurer werden, häufig außer Acht bleibt, ist, dass sie auch immer größer werden. Wer einen Golf aus den 90igern mit einem aktuellen vergleicht, vergleicht zwei unterschiedliche Autos, die den gleichen Namen tragen. Eigentlich wäre der aktuelle Polo der Vergleichskandidat. Wenn man dann noch die Ausstattungen vergleicht, wird man sich auch wundern. Was früher mal "volle Hütte" hieß geht heute als "Kassengestell" durch. Es sind nicht nur die Autos, sondern auch die Ansprüche gewachsen.
Grüße vom Ostelch