SPD-Kandidat Schulz fordert mehr Geld für E-Mobilität
"Ohne Investitionen werden wir abgehängt"
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz fordert gemeinsame Anstrengungen von Industrie und Staat, um Deutschland als Standort für E-Mobilität im Rennen zu halten.
Aachen - SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz fordert mehr staatlichen Einsatz zur Förderung von Elektromobilität. "Wenn wir im Bereich der Elektromobilität nicht wirklich massiv investieren, werden wir abgehängt werden", sagte er am Donnerstag beim Besuch der Firma Streetscooter in Aachen. Die Firma produziert dort Elektrofahrzeuge für die Deutsche Post.
"Wir werden in der Elektromobilität - gerade als Bundesrepublik Deutschland, größter Automobil-Exporteur in Europa - vor ganz neue Herausforderungen gestellt werden." Deutschland müsse dringend in Forschung und Entwicklung investieren - "nicht nur der Staat alleine und nicht nur die Industrie alleine". Nötig sei hier mehr Kooperation. "Wenn in unseren Unternehmen geforscht und entwickelt wird, dann muss der Staat helfen und nicht mit einem Verbotsschild kommen."
Schulz ergänzte: "Ich möchte, dass Staat und Industrie gemeinsam arbeiten, denn die Wettbewerber, gerade im Bereich der Mobilität (...), sind Staaten, in denen die Industrie staatlich subventioniert wird oder gar dem Staat gehört." Das gelte etwa für China. In Europa dagegen sei eine Subventionierung in weiten Teilen unzulässig.
Hier führe das Wettbewerbsrecht dazu, dass sich der Staat eher raushalte, anstatt seine eigene Industrie zu stärken. "Das halte ich in bestimmten Übergangsphasen für falsch. Da müssen Staat und Industrie an einen Tisch." Seit Mitte 2016 gibt es eine halb staatlich, halb industriell finanzierte Förderprämie in Deutschland, die bisher jedoch nicht auf die erhoffte große Resonanz trifft.
Der SPD-Chef betonte: "Wir werden die Verbrennungsmotoren sicher noch in einem bestimmten Übergangszeitraum brauchen. Diejenigen, die erzählen, man könne die bis zu einer fixen Jahreszahl vollständig ersetzen, erzählen was Falsches." Nötig sei stufenweises Umsteuern.
Quelle: dpa
Na zumindest im letzten Absatz hat er recht. Werde ihn trotzdem nicht wählen. 😉
Staat und Industrie an einen Tisch, so neu ist die Idee ja nun nicht. Funktionierte bisher bestens in Brüssel, wo der gute Maddin ja nun gerade her kam. 😮
Schließlich hat er Erfahrung im Umgang mit der Autolobby, die ihn und die anderen "Entscheider" jahrelang hofiert hat. Dinge wie der völlig realitätsferne NEFZ wurden dort abgesegnet, nun dreht sich der Wind und er versucht sich, als Vorreiter in Szene zu setzen. Bissel billig, das Ganze.
Das Deutschland hinterher hinkt ist unbestreitbar. Hybrid, Infrastruktur, alles Fakten.
Was wäre denn der nächste Eingriff in die E-Mobilität, etwa staatlich diktierte Verkaufspreise? Gab es schon mal, nannte sich Planwirtschaft und hat nicht funktioniert.
In einer Marktwirtschaft kann der Staat nur Anreize setzen, geht das in eine Lenkungspolitik über, wird es ganz schnell eng und bedenklich. Es entscheidet eben immer noch der Markt.
Und der ändert sich nur wenn die Gegebenheiten dem Verbraucher eine faire Wahl lassen. Und nicht mit Verordnungen.
Solange E-Mobilität nicht für den Massenmarkt bezahlbar wird und die Struktur dafür geschaffen wird, ist alles andere heiße Luft.
Wie der Kandidat selbst.
Trotzdem wähle ich den nicht.
Der kann von mir aus 100Mrd. € für die Infrastruktur verpulvern.
Solange ein brauchbarer Kombi für mich unerschwinglich ist, werde ich auch keinen kaufen.
Dann greife ich zum guten, alten, Benziner!
Streetscooter ist doch das beste Beispiel dafür:
Keiner der 'etablierten' Hersteller konnte und wollte der Post das entsprechende Fahrzeug liefern.
Eine Blamage und schallende Ohrfeige für einen vernagelten Blick auf die Realitäten.
Was wäre wohl geschehen, hätte der Staat hier regulierend eingegriffen? Den Aufschrei wegen Marktverzerrung stelle ich mir erst gar nicht vor. Es geht auch so, praktikable Dinge setzen sich eben durch wenn die Bedingungen stimmen. Die Post hat Mut bewiesen und investiert. Das wird belohnt werden. Weniger Wartungskosten, längere Haltbarkeit. Allerdings hat sie auch die nötige Ladestruktur, bzw. schafft sie parallel zur Einführung der Fahrzeuge. Vom Imagegewinn ganz zu schweigen. . .
Alles ohne Eingriffe der Politik. Im Gegenteil: als das Projekt rentabel wurde, kamen die, die sich in seinem Glanze sonnen wollten. Es sind dieselben, welche dem "Projekt" vorher jegliche Unterstützung versagt hatten...
Der deutsche Staat fördert die Automobilität trotzdem. Firmenwagenregelung, Abwrackprämie, Pendlerpauschale, Interventionen in Brüssel,viel zu viele Straßen und Autobahnen, Forschungsgelder für in meinen Augen ausgeforschte Dinge, die zudem die Autohersteller auch selber mit ihren Gewinnen finanzieren könnten.
Wenn die deutschen Autohersteller nicht in E Mobilität investieren will, dann sollte nicht der deutsche Staat einspringen. AUch wenn die chinesischen Hersteller vom chinesischen Staat gefördert werden, die deutschen Hersteller dort vielerlei Probleme haben, ihre Fahrzeuge zu bauen und zu verkaufen.
Gabriel ist ein exzellenter Stratege. Statt selbst in aussichtsloser Position gegen Muddi zu kandidieren hat er diesen Hohlkörper mit Moosrahmen vor's Loch geschoben. So geht das Fiasko der Niederlage an ihm vorbei. Nach der Wahl wird Schulz sich wünschen, dass die EU wie die Fremdenlegion ist. Lebenslang ein Bett und freies Essen für Ehemalige, die im Leben keinen Fuß mehr auf den Boden bringen konnten.
Macht als Politiker einfach gute Gesetze, die ökologisch anspruchsvoll und exakt definiert sind (ohne Schlupflöcher), definiert hohe Strafen für Verstöße, und lasst es den Markt regulieren. Auf diesem Gebiet kennen sich die Hersteller aus, dort können sie brillieren. Sollten Schlupflöcher auffallen, schließt diese kurzfristig.
Man könnte bspw. fordern, dass jeder Auto-Hersteller, der in der EU etwas verkaufen will, auch in jedem dieser Länder ein Recycling für 99% seiner Autos anbieten muss, was in genau diesen Ländern stattfinden muss.
Zur Ergänzung: Der "Kandidat" am 08. 05. 17 im Interview bei ecomento:
"Ob es unter Schulz weitere Fördermaßnahmen geben wird, steht noch nicht fest. „Das werden wir uns sehr genau ansehen müssen. Der Markt kommt langsam in Bewegung. Entscheidend ist, dass die deutsche Autoindustrie den Übergang zur E-Mobilität schafft."
Er bleibt eben der Cunctator, wie man ihn in Brüssel kannte.
😆😆😆
E-Mobiltät ist nur ein bescheuerter Hipster-Trend, der sehr bald wieder verschwinden wird. Wir sollten weiter auf den Diesel setzen und dort weiter forschen und entwickeln - das wird die Zukunft sein!
Diesen Eindruck könnte man wirklich haben, wenn man unsere Autoindustrie so sieht. Statt in die Zukunft wird weiterhin in krebserregende Ölbrenner investiert.
Es wäre ja schon ein Fortschritt, wenn die Diesel wenigstens nach und nach durch Hybride ersetzt würden. Von Elektro möchte ich ja noch gar nicht reden. Schuld an der Misere haben auch die Käufer. Solange die Dieselnachfrage weiterhin hoch ist, wird die Kuh eben weiter gemolken.
Eigentlich braucht man bloß Mal über den Tellerrand schauen was mit Firmen passiert die sich jahrelang auf stattlichen Förderungen ausgeruht haben...Insolvenz Solarworld
Is was kaputt an Deinem Papstmobil? 😕 😉
...und uneigentlich wird man ziemlich schnell feststellen, daß E-Mobilität alleine das Klima und die Wirtschaft auch nicht retten kann!