Diesel-Affäre: Autobranche soll Fehler aufarbeiten
"Reinen Tisch" in der Diesel-Affäre
Vor dem zweiten Treffen zwischen Verkehrsminister Scheuer und Daimler-Chef Zetsche fordert der VDA von der Branche, endlich "reinen Tisch in der Diesel-Affäre" zu machen.
Berlin - VDA-Chef Bernhard Mattes fordert reinen Tisch in der Diesel-Affäre. Die Branche müsse "Fehler der Vergangenheit aufarbeiten", sagte Mattes vor dem zweiten Treffen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Daimler-Chef Dieter Zetsche am Montag in Berlin der "Süddeutschen Zeitung". "Ich verstehe, dass der Bundesverkehrsminister Klarheit will. Das ist auch unser Interesse."
Im Fall der Abgas-Vorwürfe gegen Daimler sollen am Montag konkrete Zahlen auf den Tisch kommen. Wann genau sich Scheuer und Zetsche im Ministerium treffen, ist unklar. Daimler hat nach Auffassung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) die Diesel-Abgasreinigung beim Kleintransporter Mercedes-Benz Vito manipuliert. Unklar ist, ob sich die fraglichen Programmierungen auch in anderen Fahrzeugen des Herstellers finden - und wenn ja, in wie vielen.
Fünf Abschalteinrichtungen bei Daimler-Autos
Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, habe das KBA inzwischen fünf "unzulässige Abschaltfunktionen" bei Modellen von Daimler entdeckt. Die Behörde gehe dem Verdacht nach, dass diese Software-Funktionen in der neueren Diesel-Flotte mit der Abgasnorm Euro 6 zum Einsatz kommen. Fast eine Million Fahrzeuge sollen betroffen seien.
Hardware-Nachrüstungen schmutziger Diesel lehnt der Automobilverband VDA trotz erster Fahrverbote ab. Sie dauerten "viel zu lange und führen zu Mehrverbrauch und höheren CO2-Emissionen", sagte Mattes. "Das hilft dem Klima nicht." Ob die von der Branche angebotenen freiwilligen Software-Updates wie von der Bundesregierung gefordert bis Jahresende abgeschlossen sind, ließ Mattes offen. "Die Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran."
Quelle: dpa
Sogar VDA-Chef Bernhard Mattes ist schon auf Distanz zur Automobilindustrie!
Was soll man dazu denn noch sagen oder denken?!
Weitermachen...if u can! 😎
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Hardare Nachrüstungen erscheinen geboten!
Das Softwareupdate verschiebt dann die 1200 Sekunden, nach denen sich die Abgasreinigungsablage abgeschaltet hat, weiter nach hinten oder wie?
Es macht sich eine gewisse Ratlosigkeit breit. Scheinbar kann es keine legale Abgasreinigung bei Dieseln geben. Mal gucken, was die USA dazu sagen, wenn Daimler diese Funktion dort bei der Zulassung nicht offen gelegt hat.
Sieht aber anders aus als reinen Tisch machen.....😤
Amnestie ? Andere würden da Erpressung sagen.
Da liegen wohl noch mehr Leichen im Keller.
Quelle:
http://www.spiegel.de/.../...acht-unmoralisches-angebot-a-1212181.html
Sollte das stimmen, dann kann man wirklich davon ausgehen, dass es bei Daimler zappenduster aussieht.
Wenn Scheuer jetzt Eier in der Hose hat, dann könnte er Milliardenstrafen gegen Daimler verhängen, weil die nicht kooperativ waren und damit die Hardwarenachrüstung aller Euro 5 Diesel finanzieren und er wäre der Held.
Wichtigstes detail:
Es geht hauptsächlich um Euro 6 Diesel!
OM651 und OM642 gibt es auch als Euro6, um diese Motoren wird es wohl gehen, die neuen OM654 und OM656 sind -nach meiner Einschätzung- tatsächlich sauber.
Jein. Das Problem sind schwammige Vorschriften die jeder auslegen kann wie er will. So lange die Lösung von Fiat mit der quasi Komplettabschaltung 2 Minuten nach Normzyklusende als Legal durchgeht kann die Reduzierung vom Mercedes eigentlich nicht Illegal sein.
Sieht eher so aus als ob man jetzt rückwirkend Programmierungen die 10 Jahre als Legal galten als Illegal ansieht. Aber kann man Spielregeln die bei der Typprüfung offensichtlich keine Rolle spielten rückwirkend neu definieren? Dieses Verhalten die Spielregeln je nach Tageslaune zu ändern kenne ich eigentlich nur von kleinen Kindern.
Da die EU unfähig war klare Spielregeln aufzustellen kann es kaum sein das jetzt jeder Staat hingeht und sich diese Regeln je nach Druck von Medien und Abmahnvereinen in jedem Land neu auszulegen. Es wäre die Aufgabe der EU diese Fragen zu klären, aber dann für alle Länder gleichermaßen gültig.
Was aber wieder mal Bemerkenswert ist ist das die Regierungen aller EU-Staaten hinter ihren Herstellern steht, nur Deutschland prügelt auf ihre Industrie ein.
Wenn es um VW gehen würde, hätte dieser Thread schon wieder mind. 100 Posts.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, dann sind die in Stuttgart noch verblödeter als in Wolfsburg.
"Fehler der Vergangenheit aufbereiten" ... Ha. Ha. Ha.
War Kollege Mattes nicht mal Ford-Chef bzw. -Statthalter?
Ich kann mir vorstellen, dass die Adblue-freien Diesel-Fords (PKW und Nfz), die aktuell in Europa vom Band laufen (oder bis vor kurzem lifefen), einige motorschützende Abgasreinigungsminimierungsfunktionen haben könnten, deren rechtliche Zulässigkeit vor allem von Ford-internen Ingenieuren und Juristen bejaht wird.
Da fordert also einer, der mutmaßlich über Jahre Teil des Problems gewesen sein könnte, dass reiner Tisch gemacht wird.
Ich glaube kein einziges Wort.
Ich kann mir vorstellen, dass das Schutzbehauptungen sind, um Zeit zu gewinnen - denn mit jedem Tag werden "Altlasten"-Kfzs in Zahlung gegeben und verschrottet (Probleme, deren Lösung durch Aussitzen billiger wird: dafür gibt es viele Präzendzfälle, z.B. Entschädigungen von Opfern von Diktaturen, Medikamenten etc.).
Es wird nie eine freiwillige Ehrlichmachung geben, denn sie hat keine Vorteile:
a) Man entgeht dadurch keinen gewinnabschöpfenden Strafen und erhält keinen Rabatt bei Strafen, weil es im Grunde keine Strafen geben wird - warum soll ich also was gestehen?
b) Man bringt Kunden gegen sich auf, die dann vielleicht zu anderen Herstellern rennen - warum soll man das tun?
c) Dadurch werden hierzulande "Arbeitsplätze gefährdet", das möchte kein Politiker - warum also gestehen?
d) Die ganze, vollumfängliche Wahrheit ist durch Externe sowieso nicht aufdeckbar, es besteht also kein Enthüllungsrisiko, dem man zuvorkommen müsste. Es kommen immer nur Salamischeibchen ans Licht, immer mal wieder, immer klein, kann man abstreiten - warum also gestehen?
Was man aber tun muss, und das passiert ja laufend: Lippenbekenntnisse abliefern. 50% der Leute glauben das, das reicht schon um ungeschoren durch Nichtstun davonzukommen. Das gilt für fast alles im Leben.
Du kannst sicher sein das man spätestens nach der Aussage von Ford das man bei Ihnen keine illegalen Vorrichtungen finden wird danach gesucht wurde. Man hat auch schon mehrfach versucht Ford ans Bein zu pinkeln, ohne Erfolg.
Aber diese erfolglose Suchte dürfte auch der Grund sein warum Ford in Tests mit den Motoren immer etwas im Nachteil ist. Wenn Kandidaten dabei sind die rechtlich nicht ganz Sauber sind ist der Ehrliche immer der Depp.
Ups, Razzia auch bei Stadler, der von der Staatsanwaltschaft nun als Beschuldigter geführt wird.
http://www.spiegel.de/.../...-rupert-stadler-betrug-vor-a-1212266.html
Die Aussage von Ford ist gleichzeitig juristisch richtig und inhaltlich hingebogen.
a) Richtig: Ford sagt, dass keine illegalen Abschalteinrichtungen eingesetzt werden. Das kann man auch solange sagen, bis ein Gericht in einem Urteil eine der Abschalteinrichtungen als illegal klassifiziert.
b) Hingebogen: Ford sagt, dass keine illegalen Abschalteinrichtungen eingesetzt werden. Das impliziert, dass sehr wohl Abschalteinrichtungen eingesetzt werden - die nach eigenem Dafürhalten Legal sind.
Die DUH hat den Ford Mondeo 2.0 Duratorq TDCi Euro 6 auf der Straße getestet und kam auf 739 mg NOx/km, getestet im Frühjahr/Sommer bei 20-30 Grad Celsius (Wintertest: 519 mg NOx/km). Das war im getesteten Pool das schlechteste Fahrzeug. Dagegen ist VW - und nein, ich mag den Laden nicht - ein Musterschüler, ein leuchtendes Vorbild, das auch viel, viel besser als Toyota mit dem schlimmen Diesel-Auris ist.
739 mg (Sommer) bzw. 519 mg (Winter) NOx/km sind abartig viel. Diese Werte kommen durch Abschalteinrichtungen zustande, die noch nichtmal temperaturgesteuert sind. Ford hält diese Abschalteinrichtungen für legal. Ich finde diese Werte katastrophal schlecht und beschämend. Die Frage ist: Wann ist denn die Abgasreinigung überhaupt eingeschaltet?
http://www.duh.de/.../...richt_NOx_und_CO2-PEMS-Messungen_20160913.pdf
Das entspricht ja auch exakt dem was Zetsche bisher zur Manipulations Software bei Daimler gesagt hat, denn er behauptet ja es sei Auslegungssache, welche Abschaltvorichtung als legal u. welche als nicht legal anzusehen ist. Und die SW sei aus Daimler Hersteller Sicht noch im legalen Rahmen.
Das war letztlich auch nur noch eine Frage des Zeitpunktes.