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"Safety Car-Regeln müssen einfacher werden"
Die SafetyCar-Regel bleibt in Formel 1-Kreisen ein Thema. Nachdem am vergangenen mittwoch bei einer Sitzung beschlossen wurde, die Countdownzeit auf dem Weg zurück zu den Boxen auf das SafetyCar-Tempo zu reduzieren, heißt es jetzt wieder: Kommando zurück. Die Fahrer haben Sicherheitsbedenken.
Das Chaos in der Safety Car-Phase beim GP Europa hatte vier Tage vor dem GP England zu einer Sitzung zwischen den Teammanagern und FIA-Rennleiter Charlie Whiting geführt. Dabei war beschlossen worden, dass jeder Fahrer von Beginn einer Safety Car-Phase an bis zum ersten Überqueren der Safety Car 2-Linie sein Tempo auf das des Safety Cars anpassen soll, um Ungerechtigkeiten auszuschließen. Bis jetzt richtete sich die so genannte Countdownzeit auf 120 Prozent des Renntempos aus. Mit dieser Regelung hätte kein Fahrer mehr von einer Neutralisation profitiert, egal an welcher Stelle auf der Strecke er liegt, wenn das Safety Car ausrückt. Fernando Alonso, eines der Opfer von Valencia begrüßte ausdrücklich diese Entscheidung.
Regelung wieder rückgängig gemacht
Vier Tage später, wenige Stunden vor dem Start zum GP England, wurde sie wieder rückgängig gemacht. Alles bleibt beim Alten. Nur die Fahrer, die innerhalb von 200 Metern zur Boxeneinfahrt liegen, sind an keinerlei Zeitlimit gebunden. Sicherheitsbedenken haben die FIA umgestimmt. Nach zwei Versuchen am Ende der freien Trainingssitzungen war man zu dem Schluss gekommen, dass das alte System sicherer ist. "Der Safety Car-Speed ist einfach zu langsam. Wenn nicht alle Fahrer gleich schnell reagieren, schreit es nach Auffahrunfällen", warnte Pedro de la Rosa. Rubens Barrichello bestätigte: "Ich musste in den ersten Gang zurückschalten, um den Safety Car-Speed zu treffen. Da bleibst du fast stehen. Wenn du im Pulk fährst, ist das viel zu gefährlich."
Robert Kubica ergänzt: "Irgendeiner passt immer nicht auf oder reagiert langsamer. Dann hast du gleich einen Unfall wie zwischen Webber und Kovalainen." Die Rennleitung versprach denen, die jetzt eine Wiederholung des chaotischen Rennverlaufs von Valencia befürchten: "Wir versuchen alles, das Safety Car vor dem führenden Fahrzeug auf die Strecke zu schicken."
Schumacher fordert rote Ampel
Michael Schumacher fordert deshalb ein einfacheres Procedere: "Wenn wir schon nicht durchblicken, wie sollen es dann die Zuschauer?" Der siebenfache Weltmeister machte deshalb bei der Fahrerbesprechung am Freitag einen konkreten Vorschlag, wie man das Problem elegant lösen könnte, ohne unfair zu einzelnen Fahrern zu sein. "Schaltet vom Anfang bis zum Ende einer Safety Car-Phase die Ampel auf Rot. Das versteht jeder, und es trifft alle gleich."
Quelle: Auto Motor und Sport