Ratgeber: Wenn Eisplatten vom Lkw fliegen
"Tempo runter und nicht ausweichen"
Alle Auto- und Lkw-Fahrer sind grundsätzlich verpflichtet, auch die Dächer ihrer Fahrzeuge von Eis und Schnee zu befreien. Trotzdem lösen sich oft gefährliche Eisbrocken.
Köln - Autofahrer sollten angesichts von Eisplatten, die von vorausfahrenden Lkw fallen, nicht überhastet reagieren. "Ausweichen ist kritisch, denn dann ist die Gefahr groß, dass man in einer gewissen Hektik mit anderen Fahrzeugen kollidiert", sagt Hans-Ulrich Sander vom TÜV Rheinland. Stattdessen sollten Autofahrer ihr Tempo reduzieren und notfalls sogar eine Kollision mit der Eisplatte riskieren. "Das ist übrigens ein ähnliches Verhalten wie bei Wild", so Sander.
Am besten halten Autofahrer im Winter generell einen größeren Abstand zu vorausfahrenden Lkw. Besonders kritische Situationen: schnelle Fahrt, Kurven und Autobahnauffahrten, an denen Lkw beschleunigen.
Wo sich Eisplatten vom Lkw lösen, können jederzeit weitere Teile folgen und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. "Wenn möglich, das Kennzeichen des Lkw merken und die Polizei alarmieren", rät Sander daher. Grundsätzlich sind Auto- und Lastwagenfahrer verpflichtet, das Dach und auch die Hauben von Schnee und Eis zu befreien.
Wer zahlt bei einer Kollision?
Das Kennzeichen ist auch für die Schadenregulierung wichtig. "Beschädigen herabfallende Eisbrocken andere Autos, so deckt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Lkw den entstandenen Schaden ab", sagt eine Sprecherin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Neben dem Kennzeichen des Lastwagens oder dem Namen der Firma sollten sich die Geschädigten den Unfallort und die Unfallzeit notieren. "Auch Zeugen wie Mitfahrer im eigenen Auto können nützlich sein."
In vielen Fällen bemerke der Verursacher nicht, dass sich Eisplatten gelöst haben, und fährt einfach weiter. "Der Lastwagen kann dann nur selten ermittelt werden. In diesem Fall zahlt die eigene Teilkaskoversicherung den Ersatz oder die Ausbesserung von Autoscheiben", sagt die GDV-Sprecherin. Bestehe ein Vollkaskoschutz, übernimmt dieser auch die darüber hinausgehenden Reparaturkosten.
Verursachen Autofahrer Schäden durch ein Ausweichmanöver, reguliert die Kfz-Haftpflichtversicherung die Schäden des Opfers. Schäden am eignen Auto übernimmt, sofern vorhanden, die Kfz-Vollkasko.
Quelle: dpa
Ich frage mich immer, wie man nachweisen soll, dass es der vorausfahrende LKW war?
Kann doch jeder kommen und behaupten, dass LKW "X" Schuld sei und Eisplatten verloren hat.
Ich habe das zum Glück noch nicht gehabt und bin froh drum.
Dashcam .......
ich frage mich auch wie man das Nachweisen soll...
Im Normalfall fährt der LKW einfach weiter und man hätte ja dann nur das Kennzeichen des Anhängers und da fängt das Problemchen evtl. schon an, wie oft sind Zugmaschine und Hänger mit anderen auch z.B. ausländischen Kennzeichen bestückt.
Wie soll man auch einen LKW Fahrer zur Rede stellen ? Auf der AB wird es wohl schwierig werden Ihn zum anhalten zu bewegen...den die meisten bemerken den Unfallhergang garnicht.
Vollkasko hin oder her, die Rückstufung nach einem gemeldeten Schaden droht, und das obwohl mal hierfür nichts kann...bei der Teilkasko für die Scheiben sieht das ja anders aus.
Ich versuche im Winter von einem LKW mit Plane ausreichend Abstand einzuhalten, bei anderen Trailern sollte sich ja kein Wasser oben sammeln können.
Ich bin letztens hinter so einem LKW einige Kilometer hinterhergefahren. Lichthupe oder Ähnliches bringt überhaupt nichts. Am besten an der Ampel den Fahrer an den Ohren packen und aus der Kabine ziehen. Das ist wirklich kein Spaß, wie sorglos manche LKW-Fahrer auf Tour gehen. Faulheit und Gleichgültigkeit im Verkehr kann ich sowas von hassen... Ob ich jetzt von der Autobahnbrücke einen Pflasterstein abkriege oder eine kiloschwere Eisplatte vom LKW, es macht für mich keinen Unterschied und sollte rechtlich gleich behandelt werden.
Angeblich dürfen die lt. Berufsgenossenschaft nicht auf eine so hohe Leiter steigen, um das Eis herunterzustoßen. Könnte ja sein die Leiter kippt dabei um...
Vielleicht weiß das hier jemand genauer?
Ach, ist doch völlig normal. Die Eisplatten haben eine Standard-Flugweite, landen ca. 50-100 m hinter dem LKW. Die meisten lösen sich, wenn ein anderer LKW überholt bzw. überholt wird oder wenn der LKW unter einer Brücke hindurchfährt. Wenn man das weiß und berücksichtigt, hat man mit 90 % der Eisplatten schon kein Problem mehr. Und noch ein Tipp: Die zerbrochenen Eisplatten bleiben auf dem Standstreifen längere Zeit sichtbar. Liegen dort schon zerbrochene Eisplatten, haben mindestens 50 % der LKWs auf der Autobahn schon welche verloren oder noch welche auf dem Dach, denn diese Eisplatten sind witterungsbedingt und es würde mich sehr stark wundern, wenn auch nur 10 % der LKW-Fahrer sich darum kümmern und den LKW/Anhänger vom Eis befreien.
Mit ausreichendem Sicherheitsabstand ist man hierbei als PKW-Fahrer relativ sicher. Allenfalls beim Überholen in Kurven bzw. Begegnungsverkehr in Kurven besteht dann noch eine Gefährdung.
Oder man fährt so nah dran, dass sie über einem hinwegfliegen - spart auch sprit 😉
Jedes Jahr das gleiche Spiel, geändert wird eh nix man kann nur hoffen das man keine Eisplatten abbekommt.
Klar, aber im Grunde genommen können sich die PKW-Fahrer deshalb darauf einstellen wie jeden Winter auf schneebedeckte und vereiste Straßen...
Man kann sich auch auf eine halbierte Rente einstellen, auf kostenlose Überstunden einstellen, auf Taschendiebstahl am Weihnachtsmarkt einstellen...
Aber ist das gut und richtig?
Sicher fährt man aber besser, wenn man damit rechnet. Soweit also Zustimmung von mir 😊
Bei halbierter Rente/(kostenlosen) Überstunden, da komme ich auch nicht mehr auf die Verlegenheit und den Weihnachtsmarkt. Hat sich das Thema Taschendiebstahl schon mal erledigt 😎
Aber mit den Eisplatten...😉
Mit diesem Kunstgriff könntest du glatt Politiker werden 😆
Hehe. Oder derjenige wechselt vom Opfer zum Täter und rippt 😉