Streit um VW-Sparkurs: Betriebsrat droht Markenvorstand
"Vertrauensbasis schwer beschädigt"
Bei der VW-Kernmarke sollen Jobs wegfallen. Das beschlossen Manager und Betriebsräte gemeinsam. Nun droht der Betriebsrat, die Vereinbarung aufzukündigen.
Wolfsburg - Erst vor Kurzem haben sich Betriebsrat und Volkswagen-Vorstand auf ein Sparpaket für die Kernmarke VW Pkw geeinigt. Nun gibt es neuen Streit: Der Betriebsrat droht dem Management in einem Brief, den Plan platzen zu lassen.
Ein Sprecher des Betriebsrates bestätigte am Mittwoch die Existenz eines solchen Briefes. Die Arbeitnehmerseite wirft dem VW-Markenchef Herbert Diess den Bruch von Vereinbarungen vor. Unter anderem habe Diess einen Stopp des Personalaufbaus angeordnet. Das verstoße gegen Abmachungen, heißt es in dem Brief.
"Es ist richtig: Kaum ist die Tinte unter den Verträgen trocken, wird hier seitens des Markenvorstands eklatant gegen Vereinbarungen und Geist des Zukunftspaktes verstoßen", sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats auf Anfrage. "Damit ist die Vertrauensbasis, die es zur Umsetzung des Zukunftspaktes braucht, schwer vom Vorstand beschädigt worden. Der Betriebsrat steht zu den im Zukunftspakt gemachten Zusagen." Anscheinend meine Diess, dass er dies nicht tun müsse.
Das Unternehmen zeigte sich zunächst unbeeindruckt. "Der Zukunftspakt wird erfolgreich umgesetzt", teilte ein Sprecher mit. "Davon sind wir unverändert fest überzeugt." Auf dem Weg werde es auch Diskussionen mit unterschiedlichen Positionen geben, die aber gemeinsam geklärt würden.
Mit dem "Zukunftspakt" getauften Sparprogramm soll die renditeschwache Kernmarke des Wolfsburger Konzerns auf mehr Profit getrimmt werden. Dazu sieht der Pakt bis 2025 unter anderem die Streichung von bis zu 30.000 Jobs weltweit vor. Der Autobauer will dies ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen.
Weiterlesen: Das bedeutet der Zukunftspakt bei Volkswagen
Ich frage mich ja immer wie Autobauer wie Daimler oder BMW so erfolgreich sein können. Bei VW prädigen Osterloh und seine Dummschwätzer das man nur mit einer starken Arbeitnehmervertretung erfolgreich sein kann. Das sie aber der Grund für jahrelangen Stillstand sind verstehen sie nicht.
Ein gewisses Mitspracherecht der Arbeitnehmer ist nicht verkehrt, aber hier geht es um die Zukunft und Existenz des Konzerns. Und mal abgesehen von Seat und VW sind alle Marken im Konzern alleine überlebensfähig. Ob das der Osterloh auch weiß? Vermutlich nicht. Der sitzt weiter auf seine rosaroten Winterkorn-Wolke...
Wenn der Laden mal vor die Hunde geht wird er sich auf die Schulter klopfen und sagen "an mir hat es nicht gelegen".
Ich würde den ja gerne mal persönlich treffen. Dem hätte ich so einiges zu sagen.😤
Und was?
Damit kannst du doch bei deinen Betriebsräten vor Ort anfangen, die auch an diesen Verhandlungen beteiligt waren.
Spätestens wenn der Vorstand mal wieder die eigene Komponentenfertigung in Frage stellt, rufen alle wieder nach dem Betriebsrat. Und das wird in absehbarer Zeit passieren.
Schon geil wenn nicht nur sie Kunden VW nichtmehr vertrauen sondern VW sich selbst nichtmehr vertraut 😆 haha
Der Vertrauensschaden hat ja mittlerweile ein Ausmaß erreicht, welches sich kaum noch in Worte fassen läßt.
Es wird Jahrzehnte dauern, bis hier wieder der alte Zustand hergestellt ist (wenn das überhaupt jemals gelingt).
Eine geordnete Insolvenz wäre nicht das schlechteste für den Konzern - siehe GM. Damit könnte man auf elegante Weise den aufgeblähten Personalstand abbauen und die Piëchs, Porsches und Niedersachsen loswerden.
Den Piechs und Porsches gehört aber der Laden (den Niedersachsen und Ölscheichs auch ein klein wenig). Die werden sich wohl nicht so leicht ausbooten lassen.
P.S.: Was soll eigentlich das lächerliche Stars-and-Stripes-Herzchen auf dem Foto? Peinlich scheint den Gangstern aus Fort NOx nicht gleich was zu sein.
Nur weil der Laden insolvent ginge bedeutet das noch lange nicht, dass die Anteilseigner ihre Anteile veräußern müssten. 😆
Eben. Die sind dann nur weniger wert.
Die Geschichte zeigt, dass der Aktienmarkt langfristig, bisher, nur eine Richtung kennt.
Das sitzen die Anteilseigner einfach aus. 😆
Nur, dass es bei VW bis vor kurzem so war, dass die Arbeitnehmer gar nicht soviel zu melden hatten. Ganz im Gegensatz zu den von dir anderen angesprochenen Autoherstellern.
BMW zum Beispiel wird seid Jahren regelmäßig zum sozialsten Arbeitgeber der Welt gekürt und trotzdem läuft es wie geschmiert.
Kann man mal sehen was "sozial" bedeutet, wenn man in Leipzig einen Standort, fast ausschließlich, mit Leiharbeitern betreiben kann. Sozial ist was VW macht. Die haben 2000 Leiharbeiter fest übernommen....trotz Krise!
Hier geht's wohl eher um die Arbeitnehmermitbestimmung und weniger um die soziale Komponente...
Ja stimmt, frag mal die Leiharbeiter BMWler was die mitbestimmen dürfen?! Nichts! Rein garnichts!